Strömungsvergleichmäßigung in Dotationsbecken – BAWEmpfehlung geht online

Die Vergleichmäßigung von Geschwindigkeitsprofilen ist eine alte Frage des Wasserbaus: Störkörper, Zahnschwellen, Prallteller, Lochwände, Leitwände, Toskammern, Wirbelschächte, Diffusoren, … In der Geschichte des Wasserbaus wurden viele Wasserbauwerke entwickelt, um ein Geschwindigkeitsprofil zu vergleichmäßigen. Oder genauer gesagt: um die Sohle stromabwärts von Kontroll- oder Auslassbauwerken vor Erosion zu schützen, Sedimentationsprozesse in Kläranlagen zu optimieren oder ganz generell um Energie zu dissipieren.

                Die Fragestellung über die Vergleichmäßigung von Geschwindigkeitsprofilen ist durch die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit an den Bundeswasserstraßen erneut aufgeflammt. In Dotationsbecken von Fischaufstiegsanlagen werden Durchflüsse von bis zu einigen Kubikmetern pro Sekunde aus Rohrleitungen in Fischaufstiegsanlagen geleitet. Es benötigt nicht viel Vorstellungskraft, dass solche Strahlen hohe Geschwindigkeiten und Turbulenz in der Fischaufstiegsanlage entstehen lassen. Keine guten Bedingungen für aufwandernde Fische! Aus diesem Grund ist es notwendig die Strahlen aus den Zuleitungsrohren im Dotationsbecken in eine gleichmäßige Strömung zu überführen. Dies mag prinzipiell mit erprobten Vergleichmäßigungselementen funktionieren, wäre da nicht der immense Platzmangel durch die angrenzende Infrastruktur von Wasserkraftanlagen, Wehranlagen oder Verkehrswegen an Fischaufstiegsanlagen. Für diese spezielle Aufgabe bedurfte es eines neuen Vergleichmäßigungselements!

                In einem Forschungsprojekt über Sonderbauwerke in Fischaufstiegsanlagen wurden an der BAW neue Lösungen für die Vergleichmäßigung der Strömung in Dotationsbecken entwickelt. Hierbei hat sich gezeigt, dass üblicherweise eingesetzte Vergleichmäßigungselemente häufig lange Dotationsbecken benötigen. Auf der Suche nach effizienteren Lösungen wurden im Rahmen einer Promotion ca. 300 Versuche in numerischen und gegenständlichen Modellen durchgeführt. Schlussendlich konnte festgestellt werden, dass statische Mischer – ursprünglich entwickelt für die materielle Vermischung von hochviskosen Flüssigkeiten – eine sehr effektive Vergleichmäßigung von Strahlen ermöglichen. Mithilfe einer Dimensionsanalyse konnten allgemeingültige Bemessungsregeln abgeleitet werden. Der Dotationsmischer, so haben wir den statischen Mischer für die Anwendung in Dotationsbecken getauft, kann prinzipiell an allen WSV-Projektstandorten eingesetzt werden. Wir sind sehr gespannt wie er sich in der Praxis bewähren wird.

Vergleichmäßigung eines Strahls mit statischem Mischer im gegenständlichen Modellversuch. Zwischen den Bildern liegt jeweils eine Zeitspanne von 0,5 s.

Die Bemessungsregeln wurden in einer BAWEmpfehlung zusammengefasst, die ab sofort auf der Webseite des Infozentrum Wasserbau (https://izw.baw.de/publikationen/empfehlungen/0/BAWEmpfehlung_Bemessung_Dotationsmischer_2023.pdf) oder des Repositoriums HENRY (https://hdl.handle.net/20.500.11970/112720) heruntergeladen werden kann. Eine ausführliche Beschreibung der Untersuchungen ist der Dissertation „Bemessung statischer Mischer für die Erzeugung gleichmäßiger Strömungen in Dotationsbecken von Fischaufstiegsanlagen“ nachzulesen (https://doi.org/10.24355/dbbs.084-202307131313-0).

Starkregen ein toter Winkel der Wasserstraße – Der Fall: Stuttgart am Neckar

Den toten Winkel kennt man meist nur aus dem Straßenverkehr. Eine oft unbemerkte und doch potenziell fatale Gefahr. Ein Starkregenereignis kann durchaus einen ähnlichen Effekt auf die Wasserstraße haben. Inwiefern? Was ist zu tun? Das will ich heute erklären.

Vor einigen Jahren erreichte uns die Nachricht, dass es in der Stauhaltung Hofen am Neckar nahe der Stadt Stuttgart immer wieder zu unerklärlichen Wasserstandsanstiegen kommt. Vor allem im Sommer passierte es, dass der Wasserpegel plötzlich rasant anstieg und das Betriebspersonal der Staustufe nur noch nachträglich versuchen konnte die Schwankungen in den Griff zu kriegen, um die Schifffahrt möglichst nicht zu gefährden. Kleine Wasserstandschwankungen können ausreichen, dass der Platz unter Brücken für die Schiffe knapp wird oder sie den Grund des Flusses berühren. Eine Erklärung für die Schwankungen in Hofen musste her und meine Kolleg*innen machten sich auf die Suche.

Schnell stellte sich heraus, dass hier die Kanalisation von Stuttgart ihre Finger im Spiel hat.  Starkregenereignisse führen nicht immer zu Hochwasser und Überschwemmungen, sie können aber zeitweise unsere Kanalisation an ihre Grenzen bringen. So auch in Stuttgart. Tritt hier ein Starkregenereignis auf, so kann die Kanalisation nicht das komplette Regenwasser zur Kläranlage abführen, sondern das Wasser wählt gegebenenfalls den „Notausgang“.  Das heißt das Wasser wird aus der Kanalisation in den Neckar abgegeben. Gerade im Sommer, wenn der Neckar sowieso schon wenig Wasser hat, kann dies fatale Folgen haben. Es ist möglich, dass aus der Stuttgarter Kanalisation ein zehnmal größerer Abfluss kommt, als im Neckar selbst vorhanden ist. Für mich persönlich kaum vorstellbar, aber eine reale Tatsache und bestimmt kein Einzelfall. Ich reiste während meiner Masterarbeit nach Stuttgart und schaute mir diesen „Notausgang“, in der Fachsprache Entlastungsbauwerk genannt, einmal an:

Am rechten Uferrand, unmittelbar hinter der Bahnbrücke (oberhalb meines Ellbogens), erkennt man das Bauwerk. Sehr unauffällig gliedert es sich in die grüne Landschaft ein. Bahn- und Fahrradwege führen entlang und nur das Auge einer Fachperson lässt erahnen worum es sich handelt.

Genau an dieser Stelle rauscht also an regnerischen Sommertagen unbemerkt das überschüssige Wasser aus der Kanalisation in den Neckar? Die Untersuchungen zeigen: wellenartig strömt das Wasser den Neckar entlang und erreicht die Staustufe. Was tun? Es gibt eine scheinbar einfache Lösung. Schauen wir uns die Staustufe Hofen mal genauer an:

Das Wasser steht hier echt bis zum Rand, aber staugeregelte Wasserstraßen, wie der Neckar, sind mithilfe der Wehranlagen und Kraftwerksturbinen regelbar. Demnach kann das Betriebspersonal Einfluss auf den Wasserstand nehmen. Ist das Personal rechtzeitig informiert, ob und wieviel Wasser aus der Kanalisation in den Neckar kommt, so ist das Personal in der Lage vorrausschauend zu handeln. Bei Regelungssystemen ist diese Vorausschau entscheidend.  Dadurch ist es möglich, aktiv Wasserstandsschwankungen entgegen zu wirken und eine problemlose Schifffahrt sicherzustellen. Bildlich gesprochen, kann man sich für die Wasserstandsänderung schonmal bereithalten.

Die maximale Wassermenge, welche die Kanalisation an die Wasserstraße abgeben darf, ist zwar gesetzlich geregelt, der aktuelle Wert wird aber nicht gemessen. Deswegen haben sich im Rahmen des BMDV-Expertennetzwerks (Bundesministerium für Digitales und Verkehr) der DWD (Deutsche Wetterdienst) und die BAW zusammengeschlossen und ein Live-Prognosesystem für die Stauhaltung Hofen am Neckar entwickelt. Der DWD liefert die benötigten Regenprognosen und die BAW errechnet anhand eines Modells, wieviel Wasser in den Neckar abgegeben werden wird. Die Neckar AG, in den meisten Fällen verantwortlich für den Wasserstand, kann wiederum jederzeit auf die Prognose der BAW zugreifen. Die Neckar AG erhält die entscheidende Information und kann vorrausschauend handeln.

So ist ein beeindruckendes Forschungsprojekt entstanden. Der Fall um die Stauhaltung Hofen konnte gelöst werden und die Neckar AG kann derzeit vom neuesten Stand der Forschung profitieren. Ich durfte im Rahmen meiner Masterarbeit in das Thema einsteigen und bin nun seit Ende letzten Jahres als wissenschaftliche Mitarbeiterin der BAW mit an der Projektbearbeitung beteiligt.

Ich freue mich auf viele weitere spannende Herausforderungen und blicke schon sehr gespannt in Richtung Oktober. Zusammen mit meinem Kollegen des DWD darf ich dieses Projekt bei der zweiten Verkehrs- und Infrastrukturtagung des BMDV-Expertennetzwerks in Berlin vorstellen; hier der Link für mehr Infos zur Veranstaltung:

https://www.bmdv-expertennetzwerk.bund.de/VIT2023

Mehrzweckschiffe des Bundes- Der nächste Meilenstein ist erreicht, Schiff 1 geht zu Wasser

Am 15. Juli 2023 war es soweit, das erste von insgesamt drei neuen Mehrzweckschiffen des Bundes wird erstmalig seinem künftigen Element übergeben. Über ein angepasstes Schienensystem sowie Schwerlastwagen wurde das neue Schiff auf einen eigens für dieses Manöver bereitgestellten Dockponton verfahren, um anschließend an geeigneter Stelle den Absenkvorgang durchführen zu können. Umfangreiche Vorbereitungen, Berechnungen und Prüfungen seitens unseres Auftragnehmers Abeking & Rasmussen (A&R) in Zusammenarbeit mit seinem Unterauftragnehmer Western Baltija Shipbuilding (WBS), Klaipeda sowie weiteren Experten gingen diesem besonderen Ereignis voraus. Vor Ort begleitet wurde dieser Vorgang ebenfalls durch die Experten der Projektteams der BAW sowie der WSV bzw. des Reedereizentrums (ReeZ). Alle Beteiligten zeigten sich sehr zufrieden, mit dem erfolgreich verlaufenen Manöver. Im Anschluss an das erfolgte „Ausdocken“ wird eine erste Überprüfung des tatsächlichen Schiffsgewichts zur Verifizierung der bisherigen, rechnerischen Gewichtsermittlung durchgeführt. In den nun folgenden Wochen wird das Schiff dann für seine bevorstehende Verschleppung zu A&R nach Lemwerder vorbereitet. Dort angekommen beginnt die Vervollständigung der gesamten Ausrüstung, der Schiffsausbau und die sukzessive Inbetriebnahme der einzelnen schiffstechnischen Systeme. Nach Abschluss der notwendigen umfangreichen Erprobungen und Probefahrten soll das erste Mehrzweckschiff im ersten Quartal 2025 fertiggestellt und an den Auftraggeber übergeben werden. Die Fertigung der Schwesterschiffe 2 und 3 wird nun planmäßig in Klaipeda fortgesetzt, freuen wir uns auf die nächsten herausragenden Ereignisse, die dieses Projekt für uns bereithält. Ein herzliches Dankeschön an alle Expertinnen und Experten, die dieses herausragende Neubauprojekt zu diesem nächsten, wichtigen Meilenstein gebracht haben. (Bildquellen: BAW)

Wissenschaft zum Anfassen auf dem EFFEKTE – Festival

Wenn es schon ein Wissenschaftsfestival direkt vor der Haustür gibt, dann darf die BAW dabei natürlich nicht fehlen.

Das EFFEKTE-Festival wird bereits seit 10 Jahren veranstaltet und vom Wissenschaftsbüro der Stadt Karlsruhe organisiert. Mit dabei sind zahlreiche Karlsruher Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Institute, die den Besuchern über das Wochenende viele Möglichkeiten bieten, Wissenschaft hautnah zu erleben.

Die Bundesanstalt für Wasserbau beteiligte sich bereits am Freitagabend, als Prof. Dr. Heinzelmann im Eröffnungstalk die Arbeit der BAW und deren Bedeutung vorstellte.

Am Samstag und Sonntag waren wir mit einem kleinen Team in der Zeltstadt präsent und konnten vielen interessierten Besuchern Einblicke in die BAW bieten. Der Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf dem Historischen Bildarchiv. Zahlreiche Besucher ließen sich die historischen Bilder zeigen und waren erstaunt zu sehen, welche Schätze in unserem Medienarchiv zur Verfügung gestellt werden. Heinrich Armbruster-Veneti und Kristina Schulz konnten spannende Einblicke in das Bildarchiv geben – sowohl live am Bildschirm als auch auf spielerische Weise beim XXL-Memory, das bei Groß und Klein Begeisterung fand.

Heinrich Armbruster konnte mit seinem großen Wissensschatz glänzen und die vielseitigen Fragen der interessierten Besucher beantworten

Auch für die Kleinen hatten wir einiges zu bieten: Eine herrliche kleine Abkühlung bei den heißen Temperaturen war die kleine Wasserbahn, in der die Kinder Schiffchen fahren lassen konnten. Für die Größeren hatten wir zwei Bastelaktionen vorbereitet, die regen Anklang fanden. Die Kinder konnten sich entweder bunte Fische basteln oder mit einem selbst gebauten Miniatur-Schiff durch ein Wasserlabyrinth steuern. Mit diesem Konzept hatten wir das ganze Wochenende über regen Besuch an unserem BAW-Stand und konnten auf verschiedenste Weise die Arbeit der BAW vorstellen.

MDI-DE Update

Das neue Geoportal der Marinen Dateninfrastruktur Deutschland (MDI-DE) präsentiert sich nach einer umfassenden technischen Überarbeitung jetzt modern und nutzerfreundlich. Die Umstellung auf OpenSource-Software ist abgeschlossen. Aussehen und Handhabung sind jetzt aktuell und auf mobilen Geräten komfortabel nutzbar. Das Geoportal bietet mit performanten Recherche-, Darstellungs-, und Download-Optionen einen zentralen Einstiegspunkt für Meeres- und Küstendaten der Nord- und Ostsee.

Startseite des neuen Geoportals der MDI-DE

Die drei Säulen des Geoportals sind die Recherche über eine zentrale Suche, der Download und die Darstellung von Daten. Die zentrale „Suche“ greift dabei auf Metadaten, Daten und Dienste der zuständigen Behörden zurück. Zudem werden Webseiten und Ortsnamen durchsucht. Die Ergebnisse können anschließend weiter gefiltert werden, zum Beispiel nach Kategorie oder dem Datenanbieter. Ausgehend von der Suche können direkt weitere Information aufgerufen oder der direkte Download gestartet werden. Es ist ebenfalls möglich, bestimmte Suchergebnisse direkt in die Kartendarstellung zu übertragen. Die Kachel „Entdecken“ lädt zur thematischen Erkundung ein und über die Kachel „Download“ können Daten direkt heruntergeladen werden. Auf der Einstiegsseite der „Karten“ sind die Angebote thematisch geordnet. Die Themen können aber auch beliebig kombiniert und neu zusammengestellt werden. Weitere Kacheln führen zur Projektseite der MDI-DE oder zum „Küsten-Gazetteer“.

Beispiel für eine individuell zusammengestellte Karte im neuen Geoportal der MDI-DE

Die MDI-DE bietet momentan bereits knapp 3.000 Datensätze zum Download an. Insgesamt können 150 Darstellungsdienste in eigene Anwendungen eingebunden werden. Bei der Suche werden 15.000 Webseiten der Anbieterbehörden und 31.000 Ortsnamen durchsucht. Für alle Daten und Dienste gelten die Prinzipien von OpenData und FAIR: Findable, Accessible, Interoperable, Reusable.

Über ein Jahr und viel Detailarbeit hat die Umstellung des Geoportals auf freie Software benötigt. Die MDI-DE beruht seit neun Jahren auf einer Verwaltungsvereinbarung von acht Landes- und Bundesbehörden, die jeweils Daten aus dem Küsten- und Meeresbereich der deutschen Nord- und Ostsee erheben. Mit dem gemeinsamen Geoportal erfüllen sie ihre nationalen und internationalen Informationspflichten und haben damit zudem eine Plattform, um Daten gemeinsam über die Zuständigkeitsgrenzen hinweg der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Viele weitere Informationen über das Projekt MDI-DE sind im Internet unter https://projekt.mdi-de.org/ zu finden.

Donau – Neckar – Rhein in knapp 2 Stunden

Am Montag, 29.05.2023 machte eine 26-köpfige Gruppe Studierender und wissenschaftlichen Personals des Instituts für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen im Rahmen ihrer Pfingstexkursion den ersten Halt in Karlsruhe, um die BAW zu besuchen.

Nach der Begrüßung und einem kurzen Vortrag über Aufgaben, Struktur und Methoden der BAW, insbesondere des Referats Flussbau, besuchte die Gruppe, geführt von Kollegin Caroline Selheim und mir, verschiedene Stationen auf dem BAW-Gelände und in den Versuchshallen. Schwerpunkt waren gegenständliche Modelle für hydraulische und morphologische Fragestellungen sowie der Verweis auf entsprechende numerische Modelle und das zugrundeliegende Konzept der hybriden Modellierung, d. h. der komplementäre Betrieb unterschiedlicher Modellarten. Die Gruppe konnte somit bei schönstem Pfingstwetter innerhalb kürzester Zeit von der Donau an den Neckar und den Rhein springen!

Wir danken unseren Gästen für das Interesse und die regen Diskussionen bei guter Stimmung und hoffen, damit einen guten Start in die Exkursionswoche ermöglicht zu haben!

Die IWW-Pfingstexkursionsgruppe bei der BAW (Foto dankenswerterweise bereitgestellt von Fr. Schulte).
Die IWW-Pfingstexkursionsgruppe bei der BAW (Foto dankenswerterweise bereitgestellt von Fr. Schulte).

An diesem Beitrag hat Katharina Stickl mitgewirkt.

KIT-Karrieremesse – Durchblick im Job-Dschungel

In diesem Jahr zeigte sich die KIT-Karrieremesse in ganz neuem Gewand und die BAW war Teil dieses neuen Veranstaltungskonzepts am 16. Mai: Weg vom klassischen Messeformat war fachlicher Austausch ‚Open-air‘ geboten.

Die ungezwungene Atmosphäre vor Ort war der Rahmen für gute fachliche Gespräche zwischen Studierenden, Alumni sowie Interessierten und Arbeitgebern: Dialoge zu Fachthemen, Berufsalltag und Karrierewegen.

Vielen Dank an alle Neugierigen für ihr Interesse an der BAW als Arbeitgeberin, Beraterin und Forschungseinrichtung!

Arbeiten in der BAW hat viele Facetten:
Digitales Bauen,
Digitalisierung der Binnenschifffahrt,
Beratung zu Erhaltung oder Ersatz der alternden Infrastruktur,
Forschung zum Einfluss des Klimawandels auf Seeschifffahrtstraßen,
Geotechnische Erkundungen,
Numerische Simulationen, Software- und Verfahrensentwicklungen,
um nur einige davon zu nennen.

Schauen Sie sich hier gerne an, welche Vorteile das Arbeiten bei der BAW mit sich bringt.

Aktuell bieten wir insbesondere Stellen für Absolvierende folgender Studiengänge an:

  • Bauingenieurwesen
  • Umweltingenieurwesen
  • Geowissenschaften
  • Maschinenbau
  • Informatik

Weitere Details finden Sie unter www.baw.de unter der Rubrik ‚Karriere‘ oder auf Anfrage per E-Mail an personalgewinnung@baw.de.

Für Fragen stehen Anja Helfrich, Elke Ziegler und Daniela Ruprecht als persönliche Ansprechpartnerinnen gerne zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungen!

#DurchblickimJobDschungel #wiefindeichdenrichtigenjob #berufsorientierung

BAW bei Workshop und Kontaktbörse der Jungen DGGT

Nachdem der Workshop zum Berufseinstieg der Jungen DGGT (Deutsche Gesellschaft für Geotechnik) im Jahr 2022 nur digital ausgerichtet werden konnte, ging es dieses Jahr wieder in Präsenz an den Start. Am 24. und 25. April fand der Workshop unter dem Motto “Kein Jahrhundertprojekt: Der passende Job” in Stuttgart statt.

Am ersten Tag wurden Vortragsblöcke zum Berufseinstieg und eine Kontaktbörse angeboten, welche von rund 50 Studierenden besucht wurden. Die Vorträge boten eine bunte Mischung aus Erfahrungsberichten junger GeotechnikerInnen in verschiedensten Unternehmen, sowie ein Coaching zu Bewerbung und Vorstellungsgespräch.

Die Kontaktbörse war mit Ständen aus Wirtschaft und Behörde ebenfalls breit aufgestellt. Unter den Ausstellern war die BAW mit einem Stand, vertreten durch Herrn Heidenreich und Frau Rothschink, vor Ort. Hierbei konnten zahlreiche interessante Gespräche mit Studierenden geführt werden. Einige kannten die BAW bereits und interessierten sich für Jobs oder Praktika. Andere zeigten nach Erläuterungen der vielseitigen Tätigkeiten innerhalb der Abteilung Geotechnik großes Interesse.

Messestand der BAW bei der Kontaktbörse der Jungen DGGT


Der erste Tag wurde Abends für alle Studierenden mit einem gemeinsamen Abendessen abgeschlossen. Für alle Interessierten wurde am zweiten Tag des Workshops eine Exkursion zum Flughafentunnel Stuttgart angeboten.

ShipWave 2023 – Erster internationaler Workshop zu schiffs-induzierten Belastungen auf Ufer

„Wo sind sie denn, die großen Schiffe?!?“ Diese Frage wurde uns als Orga-Team an den ersten beiden Tagen des Workshops häufig gestellt… und wir mussten einsehen, dass wir trotz intensiver Vorbereitung nicht alles im Griff hatten: während des ersten internationalen Workshops zu schiffsinduzierten Belastungen in flachen und seitlich begrenzten Fahrwassern, streikte die Besatzung der Lotsenübersetzboote und die versprochenen Containerriesen konnten den Hamburger Hafen weder anlaufen noch verlassen. Aber – so viel sei hier schon mal versprochen – am Ende wurde doch noch alles gut!

Organisiert wurde die Veranstaltung, die vom 22. bis 24. März in Hamburg stattfand, von der BAW und dem Leichtweiß-Institut der Technischen Universität Braunschweig. Zu der Veranstaltung kamen fast 50 Teilnehmende, der überwiegende Teil aus Europa, aber auch Nordamerika oder Australien waren vertreten. Zum Kennenlernen ging es nach der Anreise direkt auf eine typisch Hamburgische Barkassenfahrt – bei typisch Hamburger Wetter. Die Bootsfahrt führte entlang der Elbe an den Landungsbrücken vorbei bis zur Elbphilharmonie. Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher in den Waltershofer Hafen, wo mit 400 m Länge und 61 m Breite ein „ganz großer Pott“ abgefertigt wurde.

Zurück am Rilano Hotel, dem direkt an der Tideelbe gelegenen Veranstaltungsort mit – eigentlich! – Blick auf die großen Schiffe, ging es dann auch direkt los mit der Eröffnungsrede und dem ersten Vortrag der BAW, der die Situation mit Schiffswellen an den deutschen ästuarinen Wasserstraßen sowie eingesetzte Methoden näherbrachte. Beim darauffolgenden Dinner konnten sich die Teilnehmenden dann noch besser kennenlernen und austauschen.

Der zweite Tag des Workshops begann mit einer hervorragenden Keynote über die physikalischen Grundlagen von Schiffswellen und deren Auswirkungen auf Ufer, untermalt durch viele Beispiele. Der Rest des Tages wartete mit einer Mischung aus fachlichen Kurzvorträgen und zwei interaktiven Sessions auf. Letztere wurden im Format von „World Cafes“ organisiert und dabei in Kleingruppen zuvor festgelegte Fachfragen diskutiert. Die Erkenntnisse der Diskussionen wurden von Moderierenden auf Papiertischdecken und Kärtchen für die spätere Aus-wertung festgehalten. Der sehr ambitionierte Zeitplan dieses langen Tages wurde durch die hohe Disziplin der Vortragenden und dem einwandfreien Einsatz der Sessions Chairs gewährleistet. Für uns vom Orga-Team war aber auch dann noch nicht Schluss: wir bündelten noch fieberhaft die Erkenntnisse aus den World Cafes für die finale Diskussionsrunde am Freitag und konnten uns dann knapp vor dem Abendessen wohlverdient auf die Schulter klopfen – „We survived super-Thursday!“

Der letzte Tag begann dann mit einer freudigen Entdeckung: der Streik war beendet und so wurden die Teilnehmenden beim Frühstück direkt mit Ausblick auf die Passage mehrerer großer Containerschiffe beglückt – vielleicht hätten wir es doch nicht besser organisieren können! Nach weiteren Fachvorträgen begann dann die Abschlussdiskussion, zu der zunächst die Ergebnisse der World Cafes für Alle resümiert wurden und die sich dann in einer offenen Feedbackrunde fortsetzte. Dabei wurde ein reges Interesse für die Fortführung des Workshops deutlich. Für Teilnehmende, die danach nicht sofort den Heimweg antreten mussten, stand noch eine Besichtigung der Versuchseinrichtungen der BAW Hamburg (Schiffswellenbecken, Rinnen) sowie des Naturmesslabors mitsamt Ausrüstung an, ehe die verbliebenen Teilnehmenden winkend vom Hof der BAW verabschiedet wurden.

Und jährlich grüßt der Maulwurf… das geotechnische Praktikum für Studierende der Helmut-Schmidt-Universität 2022

Fast schon traditionell wurde im November und Dezember 2022 das vierte geotechnische Praktikum für Studierende der Helmut-Schmidt-Universität (HSU) ausgerichtet. Neben Studierenden der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) waren auch in diesem Jahr Studierende der Autobahn GmbH und der Bundeswehr dabei. Mit insgesamt ca. 20 Teilnehmenden handelte es sich um einen besonders starken Jahrgang. Die BAW unterstützt mit diesen jährlich stattfindenden Praktika die HSU beim Studiengang Bauingenieurwesen.

Am ersten Praktikumstag wurden die Bodenansprache und die Bodenklassifikation thematisiert. Nach einer kurzen Einführung durch Martin Pohl erläuterte Anne Heeling die fachgerechte Beschreibung des Bodens im Bohrkern. Anschließend konnten die Studierenden die Ansprache an Bohrkernen der Kleinen Schleuse Kiel selbst üben und das Material fachgerecht visuell, mit Handversuchen oder dem Taschenpenetrometer untersuchen.

Im Stationsbetrieb wurden danach die Klassifikationsversuche gelernt. An drei Stationen führten die Studierenden die Versuche zur Ermittlung der Kornverteilung mit Femke Behrens, die Ermittlung der Konsistenzgrenzen mit Melanie Schwab sowie die Bestimmung des Kalkgehalts und Glühverlusts mit Dirk Augner durch. Aufgrund der Gruppengröße wurde dieses Jahr zusätzlich ein ganz besonderes Highlight geboten: An einer vierten Station zeigten Oliver Suhr, Björn Mettig und Fiona Spangenberg die Probennahme im Feld mit dem BAW-eigenen Bohrgerät. Außerdem stellten die Kollegen der Bauwerksmessung, Karsten Otte und Andre Frauendorf, ausgewählte Messtechnik und Messaufbauten für verschiedene Aufgabenstellungen der WSV vor.

Am zweiten Praktikumstag lag der Fokus auf den höherwertigen Versuchen der Bodenmechanik. Zunächst stellten die Studierenden einen versuchsreifen Probekörper für einen Einaxialen Druckversuch oder einen Triaxialversuch aus einer Sonderprobe her. Schnell zeigte sich, wer ausreichend Feingefühl für den Umgang mit empfindlichen Bodenproben mitbrachte.

Glücklicherweise konnten ausreichend Probenkörper hergestellt werden, um in mehreren Kleingruppen einen Einaxialen Druckversuch selbstständig durchzuführen. Sowohl mit dem Einaxialen Druckversuch als auch mit der Laborflügelsonde wurde mit Julia Sorgatz die undränierte Scherfestigkeit von verschiedenen norddeutschen Böden ermittelt. Da der Ödometerversuch und der Triaxialversuch mit einer Versuchsdauer zwischen ein bis drei Wochen einen Praktikumstag sprengen würde, erfolgten hierfür nur Trockenübungen zusammen mit Dirk Augner. Verschiedene Arbeitsblätter zur Auswertung der Versuche ergänzten das praktische Lehrangebot der BAW.

Dem Laborteam der BAW haben die Praktika viel Spaß bereitet. Wir hoffen, dass es den Studierenden ähnlich ging und freuen uns auf die nächsten Praktika im Jahr 2023.