BAW

Spatenstich für die neue Schleuse Kriegenbrunn

Es ist soweit – in Kriegenbrunn beginnen die Bauarbeiten für den Ersatzneubau der neuen Sparschleuse. Dabei werden auch einige unserer Ideen und Erkenntnisse der letzten Jahre in dem 550 Millionen Euro teuren Projekt umgesetzt. Es ist schön zu sehen, dass es jetzt losgeht.

Nach langen Jahren intensiver Planung fiel am 26. Juli 24 mit einem Bürgerfest und dem offiziellen Spatenstich der Startschuss für den Ersatzneubau am Main-Donau-Kanal. Mit einem Kurzvortrag des WNA Aschaffenburg zu den Bau- und Ausgleichsmaßnahmen wurden die Anwohner*innen und Schleuseninteressierten bei Kaffee und Kuchen über das geplante Bauprojekt informiert. Tolle 3D-Modelle veranschaulichten das geplante Bauwerk.

3D-Modelle der Schleuse veranschaulichten das geplante Bauwerk beim Bürgerfest

Sie erinnerten mich sehr an unser großes Schleusenmodell in der Versuchshalle der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW). Dort hatten wir im Maßstab 1:25 die geplante Schleuse aufgebaut, um daran im Auftrag der WSV verschiedene hydraulische Aspekte zu untersuchen und zu optimieren. So haben wir zum Beispiel das Füllsystem im Auftrag des WNA Aschaffenburg optimiert, um den Schiffen künftig eine schnelle und gleichzeitig sichere Schleusung zu ermöglichen. Schließlich sollen hier künftig große Binnenschiffe mit tausenden Tonnen Ladung in kürzester Zeit über den Höhenunterschied von 18,30 Metern geschleust werden.

Für die Optimierung des Füllsystems haben meine Kollegen und ich sehr viele Stunden mit Tests am Schleusenmodell in der Halle, aber auch mit numerischen Simulationen an unseren Hochleistungsrechnern verbracht. Das erarbeitete Füllsystem, bestehend aus drei Sparbecken, einem Grundlauf und weit über 100 runden Fülldüsen in der Sohle der Schleuse, ermöglicht einen ruhigen und schnellen Füllvorgang. Gleichzeitig wurde auf eine gute Zugänglichkeit geachtet, sodass Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten einfach durchgeführt werden können.

In voraussichtlich acht Jahren können wir dann sehen, wie die ersten Schiffe schnell und sicher durch das neue Bauwerk geschleust werden. Ich bin schon gespannt darauf den Schleusungsvorgang von der Schleusenplanie aus zu beobachten. Bis dahin wünsche ich den verantwortlichen Kolleginnen und Kollegen einen möglichst reibungsfreien Bauabauf!

Wer noch mehr wissen will, findet die Projektinformationen der WSV hier: https://www.schleuse-kriegenbrunn.wsv.de/Webs/Projektseite/Schleuse-Kriegenbrunn/DE/01_Startseite/startseite_node.html

Teamevent am Standort Hamburg Rissen – Ein voller Erfolg

Am 7. Juni 2024 fand am BAW-Standort Hamburg Rissen von der Abteilung Wasserbau im Küstenbereich ein referatsübergreifendes Teamevent mit Onboarding statt – ein Event, das nicht nur den Mitarbeitenden und ehemaligen Kolleginnen und Kollegen zum fachlichen Austausch diente, sondern auch deren Familien und Freunden die Möglichkeit bot, einen Einblick in die Aufgaben der BAW und deren Beschäftigten zu erhalten.

Der Veranstaltungstag begann vormittags mit dem Onboarding, das sich an alle Beschäftigten richtete, die vor kürzerer Zeit bei der BAW angefangen haben zu arbeiten. Dies war eine optimale Gelegenheit, über die eigene Projektarbeit hinaus einiges über die wichtigen Aufgabenfelder der BAW, deren Relevanz und Herausforderungen der nächsten Jahre zu erfahren.

Begleitet von Kaffee und einem reichhaltigen Kuchenbuffet öffneten nachmittags der Vortragssaal, die Informationsstände und die Mitmach-Stationen für alle Beschäftigten und deren Familien und Freunde. Alle Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, Einblicke in die Aufgabenbereiche und Projekte der Referate zu gewinnen, sich fachlich auszutauschen und sich in Form von interaktiven Programmpunkten unseren Themenfeldern zu nähern. Das Programm zeigte die Vielfalt und Signifikanz unserer täglichen Arbeit im Wasserbau an der Küste auf.

Impressionen aus dem Küsteningenieurwesen erhielt man unter anderem über Versuche und Vorträge in der Wasserbauhalle. Dabei wurde erklärt, inwiefern es Forschungsbedarf bei Bodenformen in Ästuaren gibt und wie man eigentlich eine Welle in einer Strömungsrinne erzeugen kann. Im großen Schiffswellenbecken konnte beobachtet werden, wie die Schiffsmodelle bei Manöverfahrten ihre Kreise drehen. Wer schon immer einmal hinter dem Steuer eines Containerschiffs stehen wollte, hatte die Gelegenheit, sich über den Schiffsführungssimulator beim Manövrieren im Hamburger Hafen zu testen.

Einblicke in die Aufgaben der Geotechnik erhielt man unter anderem über Informationsstände und Vorträge zu Themen wie der Messtechnik, dem Geotechnischen Labor, Offshore-Windparks, den Bau der Levensauer Hochbrücke und einer Grundwassermessstelle. Wie beindruckend groß die Dimensionen eines Monopiles und die Bohrtiefe bei Baugrunderkundungen sind, konnte man anhand von anschaulichen Kreidezeichnungen auf dem Gelände nachvollziehen.

Die Referate der Ästuarsysteme weckten unter anderem das Interesse über die Informationsstände zum Verständnis und der Prognose hydro- und morphodynamischer Prozesse in den Tideflüssen und zum BAW-Datenfinder. Am Klimawandelstand konnte man sein Expertenwissen im Rahmen eines Quiz beweisen und beim interaktiven Stand zur Strömungssimulation erste Erfolge bei der numerischen Modellierung erzielen. Vorträge über den Wasserbau an der Ostsee und über die Zukunft der Eider zogen neben dem Vortrag „Die BAW – ein Überblick“ interessierte Gäste in den Vortragssaal.

Bei den jüngeren Gästen war definitiv die Spielewelt mit Wasserbau zum Anfassen und Erleben ein absoluter Renner: Ob mit Boot in der Spielwasserbahn oder mit Cityroller durch das Fahrwasser und unter Wasserfällen hindurch vom Sportboothafen zum Containerterminal fahren – für alle war etwas dabei. Ein weiteres Highlight als Abschluss des fachlichen Programms stellte das Bötchenrennen dar, an dem sowohl Klein als auch Groß mit einem im Laufe des Nachmittags gebastelten Bötchen um die Wette fahren konnten. Innerhalb zweier Wettfahrten ging es für die Flotte über die Startlinie an mehreren kleineren Hindernissen der Strömungsrinne vorbei. Wer als Erstes über die Ziellinie kam, hat sich mit Sicherheit für eine potentielle Karriere in der Schiffstechnik der BAW qualifiziert und konnte sich über einen BAW-Artikel freuen (falls man sich nicht am Glücksrad schon zum Glück gedreht hatte). Zufrieden und gegebenenfalls etwas überflutet von den vielen neuen Eindrücken und Informationen wurde ab 17 Uhr der Grill angeschmissen und wir ließen den Tag langsam ausklingen.

Wir haben einen Tag voller spannender Aktivitäten, lehrreicher Vorträge, fachlichen Gesprächen und gemeinschaftlichem Beisammensein verbracht. Die erfolgreiche Durchführung des Teamevents war nur durch das Engagement und die tatkräftige Mithilfe vieler Kolleginnen und Kollegen möglich, die bei der Organisation, der Programmerarbeitung, der Durchführung und dem Auf- und Aufbau involviert waren. Die hohe Teilnehmendenzahl von rund 200 Personen und das positive Feedback zeugen davon, dass diese Veranstaltung ein voller Erfolg war und den Teilnehmenden noch lange in Erinnerung bleiben wird. Abschließend lässt sich sagen, dass das Teamevent nicht nur eine Gelegenheit war, unsere Arbeit und Projekte vorzustellen und sich über die Referate hinweg fachlich auszutauschen, sondern auch den Teamgeist innerhalb unserer Abteilung zu stärken. Vielen Dank an alle!

Brücken bauen: Studierende treffen auf die Bundesanstalt für Wasserbau im TUHH Career Forum 2024

Die Gewinnung von Fachkräften im Ingenieurwesen ist von entscheidender Bedeutung für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW). Bei uns sind Ingenieure maßgeblich daran beteiligt, neueste Technologien für die Praxis zu entwickeln, Produkte und Prozesse zu optimieren und so den Erfolg und die Nachhaltigkeit im Verkehrswasserbau laufend zu optimieren. Daher ist es unerlässlich, dass auch die BAW bereits bei Studierenden gezielt in die Gewinnung und Bindung von hochqualifizierten Ingenieuren investiert. So sichern wir unsere Zukunftsfähigkeit und bündeln weitere Kompetenz zum Thema Wasserstraße.

Aus dieser Motivation entstand die Gelegenheit sich als BAW am 15.05.2024 beim Career Forum der Technischen Universität Hamburg (TUHH) zu präsentieren und direkt mit Studierenden den Austausch zu suchen. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung bot uns nicht nur die Möglichkeit, uns als potenzielle Arbeitgeberin vorzustellen, sondern ermöglichte auch interessante Ge-spräche mit zukünftigen Ingenieuren und Ingenieurinnen, um sich als Arbeitgeberin weiterzuentwickeln und den Anforderungen der Arbeitnehmenden von morgen entgegenzukommen.


Am Stand der BAW konnten Studierende mehr über die vielfältigen Aufgaben und Projekte aus nahezu allen Ingenieurdisziplinen erfahren. Dabei standen fünf Mitarbeitende bereit, um Fragen zu beantworten und Einblicke in die Arbeit der BAW zu geben. Zudem wurde in separaten 1 zu 1 Gesprächen der gegenseitige Austausch gesucht und die Karrieremöglichkeiten an der BAW skizziert.
Besonders positiv hervorzuheben waren die Offenheit und Neugierde der Studierenden, die mit großem Interesse auf uns zukamen. Viele zeigten sich überrascht von den vielseitigen Einsatzgebieten im Wasserbau und stellten interessierte Fragen zu den Karrieremöglichkeiten in der BAW. Gleichzeitig bestätigt sich, dass zukünftig Beschäftigten die Flexibilität am Arbeitsplatz, ein an-genehmes Betriebsklima und Wertschätzung für die eigene Arbeit wichtig sind.
Die Gespräche mit den Studierenden verliefen durchweg positiv und konstruktiv. Viele zeigten sich begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten, die die BAW anbietet. Auch das Feedback als potenzielle Arbeitgeberin war überaus positiv, sodass viele Studierende sich vorstellen konnten, in Zukunft bei der BAW tätig zu werden.
Insgesamt war die Teilnahme der Bundesanstalt für Wasserbau am TUHH Career Forum ein großer Erfolg. Unsere positiven Gespräche mit den Studierenden haben gezeigt, dass das Interesse an einer Karriere im und um den Fachbereich Wasserbau ungebrochen ist. Die BAW konnte durch die Veranstaltung nicht nur ihr Netzwerk erweitern, sondern auch potenzielle Talente für sich begeistern.

Rückblick auf die EGU2019

Österreich, Wien, 08.-12.04.2019

Wien, Heimat von Mozart, Hundertwasser, dem Wiener Schnitzel, Manner und für eine Woche Pilgerstätte für 16.273 Wissenschaftler*innen aus 113 verschiedenen Ländern zur jährlichen European Geosciences Union „EGU“ General Assembly. Seit 17 Jahren ist es das Ziel der EGU, einen interdisziplinären wissenschaftlichen Austausch für Forscher*innen zu bieten, die in unterschiedlichsten Geowissenschaftlichen und verwandten Fachgebieten arbeiten.

Weg zum Austria Center Vienna am Mittwoch bei Regen

Dieses Jahr wurde dieses Angebot vom 08. bis 12. April im Austria Center Vienna (ACV) durch insgesamt 5.531 Vorträge, 9.432 Poster und 1.287 PICO (Presenting Interactive Content) Präsentationen umgesetzt. Darunter waren 3 Poster und 1 Vortrag der Bundesanstalt für Wasserbau – Abteilung Küste.

Für uns, von 53°33’N – 10° 0′ E, begann die EGU2019 am Mittwoch, 10. April 2019, mit dem Poster zum Thema „Classifying the impact of natural bathymetry changes on hydrodynamics in the German Bight between 1996 and 2015 (North Sea)” in der “Open Session on coastal and shelf seas (OS2.1)”. Robert Hagen stellte eine Fallstudie aus dem Projekt “EasyGSH-DB” vor, welche den Einfluss der Bathymetrie auf die Hydrodynamik untersucht. In der rund zweistündigen Session wurden eine Menge Fragen beantwortet.

Eingangshalle mit Messeständen im Hauptgebäude des ACV.

Weiter ging es, am Donnerstag zur frühsten Stunde, mit der Session „Informatics in Oceanography and Ocean Science (ESSI1.1)“, wo es unter anderem um Metadaten und Datenbereitstellung ging. Das Poster mit dem Titel „Providing metadata and visualization for 20 years of hydrodynamic model data for the German Bight” wurde von uns dort vorgestellt. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem Umgang mit und der Veröffentlichung von großen Datenmengen.

Der Höhepunkt für alle anwesenden Hamburger war die „Tides (OS4.2)“ Session, die dieses Jahr zum ersten Mal stattfand.  Für die Küsteningenieur*innen der BAW bildete dies den fachlichen Abschluss der Konferenz. 

Vortrag vom BMVI Expertennetzwerk in der Tide Session

Caroline Rasquin, Mitglied des Expertennetzwerkes, nutzte die Veranstaltung, um vor über 100 Zuhörern über “The significance of coastal bathymetry representation for the simulation of tidal dynamics in the German Bight with sea level rise” zu referieren. Ihr Vortrag wurde mit großem Interesse verfolgt und positiv von den Zuschauern aufgenommen.


Poster 3 – „Adapting the spatial tidal characteristic analysis to a numerical model of the German Bight“

In der dazugehörigen Poster-Session am Freitagmorgen wurde das letzte Poster mit dem Thema „Adapting the spatial tidal characteristic analysis to a numerical model of the German Bight“ vorgestellt.  Hier wurde die Anwendung einer flächenhaften Analyse für große Gebiete wie der Deutschen Bucht und die daraus resultierenden Möglichkeiten erläutert.

Im Nachwort möchten wir Mattias Green und seinem Team für die Organisation der ersten, zweijährig stattfinden „Tides“ Session danken und freuen uns auf eine Fortführung auf der EGU 2021 in Wien.

Die Teilnahme an der EGU2019 war für uns ein voller Erfolg, mit einem umfangreichen Austausch auf nationaler und internationaler Ebene. Die heimlichen Blicke beider Gesprächsseiten auf die Namensschilder, erlaubten es, Namen Gesichter zuzuordnen und die Beziehungen wieder ein Stück enger zu binden.

In diesem Sinne muss gesagt werden, dass die EGU trotz der inzwischen stolzen Menge an Besuchern es weiterhin schafft, eine Plattform des Austausches zu erzeugen. Neben dem reinen wissenschaftlichen Teil werden auch politikwissenschaftliche Themen angesprochen, um Themen ins Interesse der Besucher zu rücken, welche für die wissenschaftliche Gesellschaft von Bedeutung sind. Dabei behält die EGU ihren unpolitischen Charakter.

Servus EGU2019 und Österreich

Weltleitmesse (SMM) der maritimen Wirtschaft in Hamburg, Referat Schiffstechnik zum zweiten Mal dabei

Vom 04.-07. September 2018 fand mit der SMM 2018 (Schiffbau- Maschine- Meerestechnik) die Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft in den Hamburger Messehallen statt.

Nach der ersten sehr positiven Erfahrung in 2016 hatte sich das Referat Schiffstechnik auch in diesem Jahr zu einem noch professionelleren Messeauftritt entschlossen. Schwerpunkt des diesjährigen Messeauftrittes war neben vielfältigen Fachinformationen rund um unsere Arbeit im Rahmen laufender Ausschreibungsverfahren zu aktuellen Schiffsneubauvorhaben des Bundes die fortschreitende Fertigung des neuen Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffes ATAIR für das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Auftragnehmer für diesen Neubau ist die Fassmer Werft GmbH & Co KG aus Berne, die mit der ATAIR ihr zweites LNG- angetriebenes Seeschiff sowie für uns das erste seegehende LNG- Behördenschiff bauen. Mit einem eindrucksvollen Foto aus der laufenden Fertigung des Neubaus bei German Naval Yards in Kiel hatte die BAW in ihrem Messestand das Feeling einer echten Schiffbauhalle erzeugt.

So war es auch nicht verwunderlich, dass sich eine Vielzahl von Messebesuchern, dadurch angezogen, mit uns über unsere Aufgaben und unsere Motivation auf einer derartigen Weltleitmesse vertreten zu sein, ins Gespräch kommen wollten. Diesbezüglich hat sich der Messeauftritt des Referates durchaus zu einer Plattform für gute Gespräche mit der Werft- und Zulieferindustrie entwickelt.

Höhepunkte der intensiven Messetage waren zweifellos Besuche und sehr interessante Gespräche mit den MdB Claudia Müller (Grüne) sowie MdB Oliver Grundmann (CDU). Beide zeigten sich beeindruckt von den
Informationen rund um die Aufgaben und Arbeitsweisen des Referates.

Anhand des auftragsbezogen für die ATAIR in Zusammenarbeit mit der Neptun Ship Design GmbH, Rostock sowie der AVEVA GmbH, Hamburg erstellten 3D- Konstruktionsmodells wurden beispielhaft interaktive Funktionalitäten gezeigt, die zukünftig im Hinblick auf die Vorhaltung digitaler Bestandsunterlagen entwickelt und für den Betreiber von Schiffen nutzbar gemacht werden können.