18. März 2025

Praxis-Workshop zur Bodenansprache für die Offshore-Flächenvoruntersuchung

Die geotechnische Untersuchung des Meeresbodens spielt eine zentrale Rolle bei der Planung und Umsetzung von Offshore-Windparks. Eine genaue Bodenansprache ist dabei essenziell für die Bewertung potenzieller Standorte. Im Rahmen der Flächenvoruntersuchung durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) (Datenportal Flächen­vor­unter­suchung PINTA) werden umfangreiche Erkundungskampagnen in Auftrag gegeben, welche auf See fachlich begleitet und überwacht werden müssen. Dies erfolgt durch die sog. Offshore Client Representatives (OCR), welche vom BSH, der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW), Referat K6 (BAW Referat Geotechnik Küste), sowie durch Ingenieurdienstleister gestellt werden. Um Wissenstransfer zu gewährleisten und die Zusammenarbeit zu stärken, fand ein praxisorientierter Workshop bei der BAW in Hamburg statt. Gemeinsam mit den projektbeteiligten OCRs wurde das Thema Bodenansprache und Klassifikation intensiv behandelt und hierbei die Erkenntnisse aus den vergangenen Kampagnen aufgearbeitet.

Schwerpunkte des Workshops

  • Grundlagen der Bodenmechanik: Untersuchung der geologischen Herkunft, Porosität, Dichte, Wassergehalt und Plastizität maritimer Sedimente mit besonderem Fokus auf die Nordsee.
  • Bodenklassifikation nach aktuellen Normen: Demonstration und Übung praxisrelevanter Methoden unter Berücksichtigung normativer Anforderungen.
  • Laborversuche für Offshore-Anwendungen: Spezifische Herausforderungen bei direkten Offshore-Baugrundaufschlüssen und der Einflussfaktoren der maritimen Umgebung.
  • Rolle der überwachenden OCR: Verantwortung und Aufgaben im Rahmen der Qualitätssicherung bei Baugrunduntersuchungen.

Praktische Demonstrationen und interaktiver Austausch

Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der direkten Anwendung geotechnischer Untersuchungsmethoden im Labor der BAW. Die Teilnehmenden konnten verschiedene Analysetechniken an Bohrproben aus Erkundungskampagnen der BAW erproben und typische Herausforderungen praxisnah simulieren. Besondere Highlights waren:

  • Fachvorträge von Daniel Herda (BAW), Svenja Steding (Rambøll) und Andreas Janzen (BAW)
  • Vorführung verschiedener Verfahren zur Klassifikation sowie zur Vorbereitung der Bodenproben für höherwertige Laborversuche
  • Untersuchung realer Bodenproben aus Erkundungskampagnen und Übung der Bodenansprache

Darüber hinaus bot der Workshop die Möglichkeit für einen intensiven fachlichen Austausch in dem Optimierungspotenziale und innovative Ansätze zur Weiterentwicklung der geotechnischen Untersuchungsmethoden erörtert und diskutiert wurden. Dabei stand im Vordergrund, bestehende Methoden zu validieren und abzustimmen.

Fazit und Ausblick

Der Workshop stellte für alle Beteiligten eine wertvolle Gelegenheit dar, um bestehende Methoden zu reflektieren, neue Impulse zu gewinnen und gemeinsame Qualitätsstandards weiterzuentwickeln. Auch zukünftig sollen solche Veranstaltungen dazu beitragen, die Qualität geotechnischer Untersuchungen zu optimieren um die Herausforderungen der Offshore-Industrie nachhaltig zu meistern.

Das Portal KuWiK – endlich online!

Nach langer Vorbereitung ist es endlich soweit! Das Portal KuWiK ist online!

KuWiK? Das steht für Küste und Wasserstraße im Klimawandel: Wir informieren auf dem Portal über die möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserstraßen sowie die Ästuare und das Küstenvorfeld.

Die BAW betreibt das Portal KuWiK als Partner im DAS-Basisdienst „Klima und Wasser“. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD), dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) sowie der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) können aufeinander aufbauende Informationen über die möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserstraßen bereitgestellt werden.

Das Portal beinhaltet Daten und Änderungssignale unter Berücksichtigung der Folgen des Klimawandels. Möchtet ihr wissen, um wie viel sich beispielsweise die mittlere Flutstromgeschwindigkeit im Elbe-Ästuar ändert, wenn der Meeresspiegel um 0,5 m oder 1 m steigt? Oder hättet ihr gerne eine Idee davon, wie sich die Mittelwasserverhältnisse am Niederrhein gegen Ende des Jahrhunderts entwickeln können und was das für die Wassertiefe in der Fahrrinne bedeuten kann? Oder fragt ihr euch, wie groß die Bandbreite möglicher klimawandelbedingter Änderungen der Gütertransportmengen am Rhein in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts sein können?
KuWiK liefert ein niederschwelliges Angebot, um Antworten auf diese und weitere Fragen zu erhalten. Die interaktiven Seiten laden zum Erkunden ein und können gleichzeitig dort, wo bereits Daten vorliegen, bestmöglich informieren. Abrufbar sind Daten zu mittlerer Wassertiefe, Strömungs- und Fließgeschwindigkeiten, Gütertransportmengen sowie Tidekennwerten wie z.B. Tidehub. Das Datenangebot soll kontinuierlich räumlich und inhaltlich erweitert und verbessert werden.

Neben dem reinen Datenangebot des Portals stehen wir natürlich weiterhin beratend zur Verfügung und helfen gerne bei der Zusammenstellung von Informationen, wie beispielsweise der Auswahl relevanter Klimaszenarien für entsprechende Fragestellungen.

Hier geht´s zum Portal: kuwik.baw.de
Schaut vorbei, klickt euch durch und kommt auf uns zu!
Euer KuWiK-Team des DAS-Basisdienstes