Abb. 1: BAWBildatlas – Darstellung möglicher Zukünfte im Klimawandel
Meeresspiegelanstieg, Meteorologie, Topographie des Wattenmeers, binnenseitiger Abfluss in die Ästuare, … alles wird sich im Klimawandel verändern. Und das nicht einzeln nacheinander, sondern alles parallel auf unterschiedlichen Zeitskalen, weil alles mit allem zusammenhängt. Wir wagen einen Blick in die Zukunft und zeigen mit Hilfe von Computersimulationen, was uns erwarten könnte.
In vorangegangenen Studien wurden die zahlreichen an der Küste vom Klimawandel beeinflussten Komponenten einzeln untersucht. Im BMVI-Expertennetzwerk gehen wir einen Schritt weiter und wollen herausfinden, wie eine mögliche Zukunft aussehen kann, in der die zu erwartenden Veränderungen zusammenspielen.
Abb. 2: Mittlere Überflutungsdauer im heutigen Zustand (oben) und in der fernen Zukunft (unten).
Für die nahe Zukunft (2031-2060) und ferne Zukunft (2071-2100) werden einzelne Jahre mit einem hydrodynamisch-numerischen Modell simuliert und die kombinierten Auswirkungen des Klimawandels auf die Deutsche Bucht und die angrenzenden Ästuare Ems, Weser und Elbe analysiert.
Die dafür benötigten Randwerte werden durch die Bundesoberbehörden BSH, DWD, BfG und BAW erarbeitet.
Aus den Ergebnissen können mögliche Betroffenheiten für Infrastruktur sowie Küsten- und Naturschutz abgeleitet werden. Beispielsweise lässt sich folgern, dass die Wattflächen in der fernen Zukunft im Vergleich zum heutigen Zustand abnehmen können (Abb. 2).
Weitere Ergebnisse sind in dem nun erschienenen BAW Bildatlas „Darstellung möglicher Zukünfte im Klimawandel“ zusammengefasst und können online eingesehen werden.
Wien, Heimat von Mozart, Hundertwasser, dem Wiener Schnitzel, Manner und
für eine Woche Pilgerstätte für 16.273 Wissenschaftler*innen aus 113
verschiedenen Ländern zur jährlichen European Geosciences Union „EGU“
General Assembly. Seit 17 Jahren ist es das Ziel der EGU, einen
interdisziplinären wissenschaftlichen Austausch für Forscher*innen zu
bieten, die in unterschiedlichsten Geowissenschaftlichen und verwandten
Fachgebieten arbeiten.
Weg zum Austria Center Vienna am Mittwoch bei Regen
Dieses Jahr wurde dieses Angebot vom 08. bis 12.
April im Austria Center Vienna (ACV) durch insgesamt 5.531 Vorträge, 9.432
Poster und 1.287 PICO (Presenting Interactive Content) Präsentationen umgesetzt.
Darunter waren 3 Poster und 1 Vortrag der Bundesanstalt für Wasserbau – Abteilung
Küste.
Für uns, von 53°33’N – 10° 0′ E, begann die EGU2019 am Mittwoch, 10. April 2019, mit dem Poster zum Thema „Classifying the impact of natural bathymetry changes on hydrodynamics in the German Bight between 1996 and 2015 (North Sea)” in der “Open Session on coastal and shelf seas (OS2.1)”. Robert Hagen stellte eine Fallstudie aus dem Projekt “EasyGSH-DB” vor, welche den Einfluss der Bathymetrie auf die Hydrodynamik untersucht. In der rund zweistündigen Session wurden eine Menge Fragen beantwortet.
Eingangshalle mit Messeständen im Hauptgebäude des ACV.
Weiter ging es, am Donnerstag zur frühsten Stunde, mit der Session „Informatics in Oceanography and Ocean Science (ESSI1.1)“, wo es unter anderem um Metadaten und Datenbereitstellung ging. Das Poster mit dem Titel „Providing metadata and visualization for 20 years of hydrodynamic model data for the German Bight” wurde von uns dort vorgestellt. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem Umgang mit und der Veröffentlichung von großen Datenmengen.
Der Höhepunkt für alle anwesenden Hamburger war die „Tides (OS4.2)“ Session, die dieses Jahr zum ersten Mal stattfand. Für die Küsteningenieur*innen der BAW bildete dies den fachlichen Abschluss der Konferenz.
Vortrag vom BMVI Expertennetzwerk in der Tide Session
Im Nachwort möchten wir Mattias Green und seinem Team für
die Organisation der ersten, zweijährig stattfinden „Tides“ Session danken und freuen uns auf eine Fortführung
auf der EGU 2021 in Wien.
Die Teilnahme an der EGU2019 war für uns ein voller Erfolg, mit einem umfangreichen Austausch auf nationaler und internationaler Ebene. Die heimlichen Blicke beider Gesprächsseiten auf die Namensschilder, erlaubten es, Namen Gesichter zuzuordnen und die Beziehungen wieder ein Stück enger zu binden.
In diesem Sinne muss gesagt
werden, dass die EGU trotz der inzwischen stolzen Menge an Besuchern es
weiterhin schafft, eine Plattform des Austausches zu erzeugen. Neben dem reinen
wissenschaftlichen Teil werden auch politikwissenschaftliche Themen angesprochen,
um Themen ins Interesse der Besucher zu rücken, welche für die wissenschaftliche
Gesellschaft von Bedeutung sind. Dabei behält die EGU ihren unpolitischen
Charakter.