Allgemein

Wissenschaft zum Anfassen auf dem EFFEKTE – Festival

Wenn es schon ein Wissenschaftsfestival direkt vor der Haustür gibt, dann darf die BAW dabei natürlich nicht fehlen.

Das EFFEKTE-Festival wird bereits seit 10 Jahren veranstaltet und vom Wissenschaftsbüro der Stadt Karlsruhe organisiert. Mit dabei sind zahlreiche Karlsruher Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Institute, die den Besuchern über das Wochenende viele Möglichkeiten bieten, Wissenschaft hautnah zu erleben.

Die Bundesanstalt für Wasserbau beteiligte sich bereits am Freitagabend, als Prof. Dr. Heinzelmann im Eröffnungstalk die Arbeit der BAW und deren Bedeutung vorstellte.

Am Samstag und Sonntag waren wir mit einem kleinen Team in der Zeltstadt präsent und konnten vielen interessierten Besuchern Einblicke in die BAW bieten. Der Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf dem Historischen Bildarchiv. Zahlreiche Besucher ließen sich die historischen Bilder zeigen und waren erstaunt zu sehen, welche Schätze in unserem Medienarchiv zur Verfügung gestellt werden. Heinrich Armbruster-Veneti und Kristina Schulz konnten spannende Einblicke in das Bildarchiv geben – sowohl live am Bildschirm als auch auf spielerische Weise beim XXL-Memory, das bei Groß und Klein Begeisterung fand.

Heinrich Armbruster konnte mit seinem großen Wissensschatz glänzen und die vielseitigen Fragen der interessierten Besucher beantworten

Auch für die Kleinen hatten wir einiges zu bieten: Eine herrliche kleine Abkühlung bei den heißen Temperaturen war die kleine Wasserbahn, in der die Kinder Schiffchen fahren lassen konnten. Für die Größeren hatten wir zwei Bastelaktionen vorbereitet, die regen Anklang fanden. Die Kinder konnten sich entweder bunte Fische basteln oder mit einem selbst gebauten Miniatur-Schiff durch ein Wasserlabyrinth steuern. Mit diesem Konzept hatten wir das ganze Wochenende über regen Besuch an unserem BAW-Stand und konnten auf verschiedenste Weise die Arbeit der BAW vorstellen.

MDI-DE Update

Das neue Geoportal der Marinen Dateninfrastruktur Deutschland (MDI-DE) präsentiert sich nach einer umfassenden technischen Überarbeitung jetzt modern und nutzerfreundlich. Die Umstellung auf OpenSource-Software ist abgeschlossen. Aussehen und Handhabung sind jetzt aktuell und auf mobilen Geräten komfortabel nutzbar. Das Geoportal bietet mit performanten Recherche-, Darstellungs-, und Download-Optionen einen zentralen Einstiegspunkt für Meeres- und Küstendaten der Nord- und Ostsee.

Startseite des neuen Geoportals der MDI-DE

Die drei Säulen des Geoportals sind die Recherche über eine zentrale Suche, der Download und die Darstellung von Daten. Die zentrale „Suche“ greift dabei auf Metadaten, Daten und Dienste der zuständigen Behörden zurück. Zudem werden Webseiten und Ortsnamen durchsucht. Die Ergebnisse können anschließend weiter gefiltert werden, zum Beispiel nach Kategorie oder dem Datenanbieter. Ausgehend von der Suche können direkt weitere Information aufgerufen oder der direkte Download gestartet werden. Es ist ebenfalls möglich, bestimmte Suchergebnisse direkt in die Kartendarstellung zu übertragen. Die Kachel „Entdecken“ lädt zur thematischen Erkundung ein und über die Kachel „Download“ können Daten direkt heruntergeladen werden. Auf der Einstiegsseite der „Karten“ sind die Angebote thematisch geordnet. Die Themen können aber auch beliebig kombiniert und neu zusammengestellt werden. Weitere Kacheln führen zur Projektseite der MDI-DE oder zum „Küsten-Gazetteer“.

Beispiel für eine individuell zusammengestellte Karte im neuen Geoportal der MDI-DE

Die MDI-DE bietet momentan bereits knapp 3.000 Datensätze zum Download an. Insgesamt können 150 Darstellungsdienste in eigene Anwendungen eingebunden werden. Bei der Suche werden 15.000 Webseiten der Anbieterbehörden und 31.000 Ortsnamen durchsucht. Für alle Daten und Dienste gelten die Prinzipien von OpenData und FAIR: Findable, Accessible, Interoperable, Reusable.

Über ein Jahr und viel Detailarbeit hat die Umstellung des Geoportals auf freie Software benötigt. Die MDI-DE beruht seit neun Jahren auf einer Verwaltungsvereinbarung von acht Landes- und Bundesbehörden, die jeweils Daten aus dem Küsten- und Meeresbereich der deutschen Nord- und Ostsee erheben. Mit dem gemeinsamen Geoportal erfüllen sie ihre nationalen und internationalen Informationspflichten und haben damit zudem eine Plattform, um Daten gemeinsam über die Zuständigkeitsgrenzen hinweg der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Viele weitere Informationen über das Projekt MDI-DE sind im Internet unter https://projekt.mdi-de.org/ zu finden.

Donau – Neckar – Rhein in knapp 2 Stunden

Am Montag, 29.05.2023 machte eine 26-köpfige Gruppe Studierender und wissenschaftlichen Personals des Instituts für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen im Rahmen ihrer Pfingstexkursion den ersten Halt in Karlsruhe, um die BAW zu besuchen.

Nach der Begrüßung und einem kurzen Vortrag über Aufgaben, Struktur und Methoden der BAW, insbesondere des Referats Flussbau, besuchte die Gruppe, geführt von Kollegin Caroline Selheim und mir, verschiedene Stationen auf dem BAW-Gelände und in den Versuchshallen. Schwerpunkt waren gegenständliche Modelle für hydraulische und morphologische Fragestellungen sowie der Verweis auf entsprechende numerische Modelle und das zugrundeliegende Konzept der hybriden Modellierung, d. h. der komplementäre Betrieb unterschiedlicher Modellarten. Die Gruppe konnte somit bei schönstem Pfingstwetter innerhalb kürzester Zeit von der Donau an den Neckar und den Rhein springen!

Wir danken unseren Gästen für das Interesse und die regen Diskussionen bei guter Stimmung und hoffen, damit einen guten Start in die Exkursionswoche ermöglicht zu haben!

Die IWW-Pfingstexkursionsgruppe bei der BAW (Foto dankenswerterweise bereitgestellt von Fr. Schulte).
Die IWW-Pfingstexkursionsgruppe bei der BAW (Foto dankenswerterweise bereitgestellt von Fr. Schulte).

An diesem Beitrag hat Katharina Stickl mitgewirkt.

KIT-Karrieremesse – Durchblick im Job-Dschungel

In diesem Jahr zeigte sich die KIT-Karrieremesse in ganz neuem Gewand und die BAW war Teil dieses neuen Veranstaltungskonzepts am 16. Mai: Weg vom klassischen Messeformat war fachlicher Austausch ‚Open-air‘ geboten.

Die ungezwungene Atmosphäre vor Ort war der Rahmen für gute fachliche Gespräche zwischen Studierenden, Alumni sowie Interessierten und Arbeitgebern: Dialoge zu Fachthemen, Berufsalltag und Karrierewegen.

Vielen Dank an alle Neugierigen für ihr Interesse an der BAW als Arbeitgeberin, Beraterin und Forschungseinrichtung!

Arbeiten in der BAW hat viele Facetten:
Digitales Bauen,
Digitalisierung der Binnenschifffahrt,
Beratung zu Erhaltung oder Ersatz der alternden Infrastruktur,
Forschung zum Einfluss des Klimawandels auf Seeschifffahrtstraßen,
Geotechnische Erkundungen,
Numerische Simulationen, Software- und Verfahrensentwicklungen,
um nur einige davon zu nennen.

Schauen Sie sich hier gerne an, welche Vorteile das Arbeiten bei der BAW mit sich bringt.

Aktuell bieten wir insbesondere Stellen für Absolvierende folgender Studiengänge an:

  • Bauingenieurwesen
  • Umweltingenieurwesen
  • Geowissenschaften
  • Maschinenbau
  • Informatik

Weitere Details finden Sie unter www.baw.de unter der Rubrik ‚Karriere‘ oder auf Anfrage per E-Mail an personalgewinnung@baw.de.

Für Fragen stehen Anja Helfrich, Elke Ziegler und Daniela Ruprecht als persönliche Ansprechpartnerinnen gerne zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungen!

#DurchblickimJobDschungel #wiefindeichdenrichtigenjob #berufsorientierung

BAW bei Workshop und Kontaktbörse der Jungen DGGT

Nachdem der Workshop zum Berufseinstieg der Jungen DGGT (Deutsche Gesellschaft für Geotechnik) im Jahr 2022 nur digital ausgerichtet werden konnte, ging es dieses Jahr wieder in Präsenz an den Start. Am 24. und 25. April fand der Workshop unter dem Motto “Kein Jahrhundertprojekt: Der passende Job” in Stuttgart statt.

Am ersten Tag wurden Vortragsblöcke zum Berufseinstieg und eine Kontaktbörse angeboten, welche von rund 50 Studierenden besucht wurden. Die Vorträge boten eine bunte Mischung aus Erfahrungsberichten junger GeotechnikerInnen in verschiedensten Unternehmen, sowie ein Coaching zu Bewerbung und Vorstellungsgespräch.

Die Kontaktbörse war mit Ständen aus Wirtschaft und Behörde ebenfalls breit aufgestellt. Unter den Ausstellern war die BAW mit einem Stand, vertreten durch Herrn Heidenreich und Frau Rothschink, vor Ort. Hierbei konnten zahlreiche interessante Gespräche mit Studierenden geführt werden. Einige kannten die BAW bereits und interessierten sich für Jobs oder Praktika. Andere zeigten nach Erläuterungen der vielseitigen Tätigkeiten innerhalb der Abteilung Geotechnik großes Interesse.

Messestand der BAW bei der Kontaktbörse der Jungen DGGT


Der erste Tag wurde Abends für alle Studierenden mit einem gemeinsamen Abendessen abgeschlossen. Für alle Interessierten wurde am zweiten Tag des Workshops eine Exkursion zum Flughafentunnel Stuttgart angeboten.

ShipWave 2023 – Erster internationaler Workshop zu schiffs-induzierten Belastungen auf Ufer

„Wo sind sie denn, die großen Schiffe?!?“ Diese Frage wurde uns als Orga-Team an den ersten beiden Tagen des Workshops häufig gestellt… und wir mussten einsehen, dass wir trotz intensiver Vorbereitung nicht alles im Griff hatten: während des ersten internationalen Workshops zu schiffsinduzierten Belastungen in flachen und seitlich begrenzten Fahrwassern, streikte die Besatzung der Lotsenübersetzboote und die versprochenen Containerriesen konnten den Hamburger Hafen weder anlaufen noch verlassen. Aber – so viel sei hier schon mal versprochen – am Ende wurde doch noch alles gut!

Organisiert wurde die Veranstaltung, die vom 22. bis 24. März in Hamburg stattfand, von der BAW und dem Leichtweiß-Institut der Technischen Universität Braunschweig. Zu der Veranstaltung kamen fast 50 Teilnehmende, der überwiegende Teil aus Europa, aber auch Nordamerika oder Australien waren vertreten. Zum Kennenlernen ging es nach der Anreise direkt auf eine typisch Hamburgische Barkassenfahrt – bei typisch Hamburger Wetter. Die Bootsfahrt führte entlang der Elbe an den Landungsbrücken vorbei bis zur Elbphilharmonie. Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher in den Waltershofer Hafen, wo mit 400 m Länge und 61 m Breite ein „ganz großer Pott“ abgefertigt wurde.

Zurück am Rilano Hotel, dem direkt an der Tideelbe gelegenen Veranstaltungsort mit – eigentlich! – Blick auf die großen Schiffe, ging es dann auch direkt los mit der Eröffnungsrede und dem ersten Vortrag der BAW, der die Situation mit Schiffswellen an den deutschen ästuarinen Wasserstraßen sowie eingesetzte Methoden näherbrachte. Beim darauffolgenden Dinner konnten sich die Teilnehmenden dann noch besser kennenlernen und austauschen.

Der zweite Tag des Workshops begann mit einer hervorragenden Keynote über die physikalischen Grundlagen von Schiffswellen und deren Auswirkungen auf Ufer, untermalt durch viele Beispiele. Der Rest des Tages wartete mit einer Mischung aus fachlichen Kurzvorträgen und zwei interaktiven Sessions auf. Letztere wurden im Format von „World Cafes“ organisiert und dabei in Kleingruppen zuvor festgelegte Fachfragen diskutiert. Die Erkenntnisse der Diskussionen wurden von Moderierenden auf Papiertischdecken und Kärtchen für die spätere Aus-wertung festgehalten. Der sehr ambitionierte Zeitplan dieses langen Tages wurde durch die hohe Disziplin der Vortragenden und dem einwandfreien Einsatz der Sessions Chairs gewährleistet. Für uns vom Orga-Team war aber auch dann noch nicht Schluss: wir bündelten noch fieberhaft die Erkenntnisse aus den World Cafes für die finale Diskussionsrunde am Freitag und konnten uns dann knapp vor dem Abendessen wohlverdient auf die Schulter klopfen – „We survived super-Thursday!“

Der letzte Tag begann dann mit einer freudigen Entdeckung: der Streik war beendet und so wurden die Teilnehmenden beim Frühstück direkt mit Ausblick auf die Passage mehrerer großer Containerschiffe beglückt – vielleicht hätten wir es doch nicht besser organisieren können! Nach weiteren Fachvorträgen begann dann die Abschlussdiskussion, zu der zunächst die Ergebnisse der World Cafes für Alle resümiert wurden und die sich dann in einer offenen Feedbackrunde fortsetzte. Dabei wurde ein reges Interesse für die Fortführung des Workshops deutlich. Für Teilnehmende, die danach nicht sofort den Heimweg antreten mussten, stand noch eine Besichtigung der Versuchseinrichtungen der BAW Hamburg (Schiffswellenbecken, Rinnen) sowie des Naturmesslabors mitsamt Ausrüstung an, ehe die verbliebenen Teilnehmenden winkend vom Hof der BAW verabschiedet wurden.

Und jährlich grüßt der Maulwurf… das geotechnische Praktikum für Studierende der Helmut-Schmidt-Universität 2022

Fast schon traditionell wurde im November und Dezember 2022 das vierte geotechnische Praktikum für Studierende der Helmut-Schmidt-Universität (HSU) ausgerichtet. Neben Studierenden der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) waren auch in diesem Jahr Studierende der Autobahn GmbH und der Bundeswehr dabei. Mit insgesamt ca. 20 Teilnehmenden handelte es sich um einen besonders starken Jahrgang. Die BAW unterstützt mit diesen jährlich stattfindenden Praktika die HSU beim Studiengang Bauingenieurwesen.

Am ersten Praktikumstag wurden die Bodenansprache und die Bodenklassifikation thematisiert. Nach einer kurzen Einführung durch Martin Pohl erläuterte Anne Heeling die fachgerechte Beschreibung des Bodens im Bohrkern. Anschließend konnten die Studierenden die Ansprache an Bohrkernen der Kleinen Schleuse Kiel selbst üben und das Material fachgerecht visuell, mit Handversuchen oder dem Taschenpenetrometer untersuchen.

Im Stationsbetrieb wurden danach die Klassifikationsversuche gelernt. An drei Stationen führten die Studierenden die Versuche zur Ermittlung der Kornverteilung mit Femke Behrens, die Ermittlung der Konsistenzgrenzen mit Melanie Schwab sowie die Bestimmung des Kalkgehalts und Glühverlusts mit Dirk Augner durch. Aufgrund der Gruppengröße wurde dieses Jahr zusätzlich ein ganz besonderes Highlight geboten: An einer vierten Station zeigten Oliver Suhr, Björn Mettig und Fiona Spangenberg die Probennahme im Feld mit dem BAW-eigenen Bohrgerät. Außerdem stellten die Kollegen der Bauwerksmessung, Karsten Otte und Andre Frauendorf, ausgewählte Messtechnik und Messaufbauten für verschiedene Aufgabenstellungen der WSV vor.

Am zweiten Praktikumstag lag der Fokus auf den höherwertigen Versuchen der Bodenmechanik. Zunächst stellten die Studierenden einen versuchsreifen Probekörper für einen Einaxialen Druckversuch oder einen Triaxialversuch aus einer Sonderprobe her. Schnell zeigte sich, wer ausreichend Feingefühl für den Umgang mit empfindlichen Bodenproben mitbrachte.

Glücklicherweise konnten ausreichend Probenkörper hergestellt werden, um in mehreren Kleingruppen einen Einaxialen Druckversuch selbstständig durchzuführen. Sowohl mit dem Einaxialen Druckversuch als auch mit der Laborflügelsonde wurde mit Julia Sorgatz die undränierte Scherfestigkeit von verschiedenen norddeutschen Böden ermittelt. Da der Ödometerversuch und der Triaxialversuch mit einer Versuchsdauer zwischen ein bis drei Wochen einen Praktikumstag sprengen würde, erfolgten hierfür nur Trockenübungen zusammen mit Dirk Augner. Verschiedene Arbeitsblätter zur Auswertung der Versuche ergänzten das praktische Lehrangebot der BAW.

Dem Laborteam der BAW haben die Praktika viel Spaß bereitet. Wir hoffen, dass es den Studierenden ähnlich ging und freuen uns auf die nächsten Praktika im Jahr 2023.

BAW mit weiterem Forschungspartner

Wissenschaftliche Kooperation mit chinesischem Forschungsinstitut

BAW-TIWTE Kooperation 天津水运工程科学研究院和德国联邦水运工程研究院

Nach langer und intensiver Vorbereitung haben am 16.01.2023 der Leiter der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW), Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Christoph Heinzelmann, und der Leiter des Tianjin Institute for Water Transport Engineering (TIWTE), Prof. Huaqin Zhang, in einer virtuellen Zeremonie einen Kooperationsvertrag zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit beider Institute unterzeichnet.

Aber erstmal zurück zum Anfang…

September 2018: Im Rahmen der 16. Konsultationsrunde zwischen dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und dem Ministerium für Verkehr der Volksrepublik China (M.O.T.) über die Zusammenarbeit auf den Gebieten Binnenschifffahrt und Wasserstraßen werden die beiden dem jeweiligen Ministerium unterstellten Institute BAW und TIWTE gebeten, mögliche gemeinsame Forschungsschwerpunkte zu eruieren und zu diesen eine Kooperation in Betracht zu ziehen.

Zwei Forschungsthemen, die von gegenseitigem Interesse sind, sind schnell ausgemacht. Über den Berater des BMDV, Hanan Wang, wird eine gemeinsame Rahmenvereinbarung ausgearbeitet, abgestimmt und Ende 2019 für die Unterzeichnung finalisiert. Als sich die chinesische Seite gerade auf ihre Delegationsreise nach Deutschland zur BAW vorbereitet, stoppt die weltweite Pandemie jegliche weitere Bemühungen zu einer Kooperation.

Nach einer mehr als zweijährigen Pause beginnen Anfang 2022 im BMDV und M.O.T. schließlich die Vorbereitungen zur nun 17. Konsultationsrunde, die im September 2022 virtuell stattfindet. In den Vorbereitungen enthalten ist unter anderem die von beiden Ministerien gewünschte Wiederaufnahme der Gespräche zwischen BAW und TIWTE.

Neu ist, dass die Institute nun unabhängig vom Ministerium direkt miteinander kommunizieren sollen, und es werden daraufhin erstmalig direkte Kontaktdaten zwischen BAW und TIWTE ausgetauscht. Von jetzt an stehen einer selbständigen Organisation und Vorbereitung nichts mehr im Wege. Das chinesische TIWTE-Organisationsteam besteht aus den Herren Dr. Zhipeng Zhang vom Science and Technology Departement und Dr. Yang Yang vom Inland Port and Waterway Engineering Research Centre. Beide werden aktiv vom stellvertretenden Leiter des TIWTE, Dr. Hongbo Zhao, unterstützt. Auf deutscher Seite darf ich aufgrund meiner Affinität zur chinesischen Sprache und Kultur die Organisation für die BAW übernehmen.

Im August 2022 trifft sich das Organisationsteam erstmals virtuell. Nach einem ersten Kennenlernen stehen die Aktualisierung der Kooperations-Rahmenvereinbarung, die Vorbereitungen für die virtuelle Unterzeichnungszeremonie und die Organisation des ersten fachlichen Austausches (erster Workshop) im Vordergrund. Die neue Rahmenvereinbarung ist wieder schnell finalisiert. Die Terminfindung war dagegen etwas diffizil und von vielen Randbedingungen abhängig. Letztendlich haben wir mit dem 16.01.2023 einen für beide Seiten günstigen Termin gefunden: Als erfolgsversprechender Start ins Neue Jahr 2023, aber auch als gelungener Abschluss des chinesischen Jahrs des Tigers. Die Agenda und der Ablauf für die feierliche Unterzeichnung wurden minuziös geplant. Letzte Detailpunkte werden noch am Vortag mit Herrn Hanan Wang, der uns bei der Durchführung, insbesondere bei der Übersetzung ins Chinesische, unterstützt, durchgesprochen.

Abb. 1: Namensschilder der BAW-Teilnehmer
Abb. 2: Der Vortragssaal in Haus 1 ist startklar für die feierliche Unterzeichnung

Am 16.01.2023, 8:00 Uhr deutscher Zeit (15:00 Uhr chinesischer Zeit) ist alles soweit vorbereitet, und eine, sagen wir, positive Aufregung, zumindest bei mir, ist definitiv mit an Bord.

Um 8:30 Uhr geht es dann los. Alle Teilnehmer der BAW und alle Teilnehmer von TIWTE sind gespannt auf das erste Zusammentreffen. Herr Dr. Hongbo Zhao beginnt und führt als Moderator souverän durch die Zeremonie.

Abb. 3: Teilnehmer der BAW von links nach rechts: Dr.-Ing Jan Kayser, Peter Weinmann, Claus Kunz, Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Christoph Heinzelmann, Hanan Wang und Annette Richter am Fotoapparat
Abb. 4: Teilnehmer von TIWTE in der vorderen Reihe von links nach rechts: Yan Zhang, Dr. Hongbo Zhao, Prof. Huaqin Zhang, Dr. Xiaoxiang Feng und in der hinteren Reihe von links nach rechts: Dr. Yang Yang, Mingjin Zhang, Dr. Shitao Peng, Jiashuai Xu, Xianpeng Liu und Dr. Zhipeng Zhang am Fotoapparat, ©TIWTE

Wie geplant wurde die, wie ich finde, sehr gelungene und freundlich professionelle Zeremonie gegen 10:00 Uhr deutscher Zeit pünktlich beendet. Beeindruckend waren die Präsentationen von der jeweiligen Institutsleitung. Die Präsentationsfolien von Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Christoph Heinzelmann wurden vorab von Herrn Hanan Wang vollständig ins Chinesische übertragen und sein Vortrag dann sequenziell gedolmetscht. Entsprechend hat TIWTE seine Folien in Deutsch vorbereitet und den Vortrag von Prof. Huaqin Zhang ebenfalls sequenziell gedolmetscht. Für mich eine tolle Gelegenheit auch in das fachliche Vokabular einzutauchen.

Abb. 5: Deckfolie der Präsentation von Herrn Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Heinzelmann
Abb. 6: Organigramm der BAW mit Stand 01.2023

Abb. 7: Deckfolie der Präsentation von Herrn Prof. Zhang, ©TIWTE
Abb. 8: Übersicht einiger Forschungsbereiche des TIWTE, ©TIWTE
 

Das Highlight der feierlichen Zeremonie war selbstverständlich die eigentliche Unterzeichnung des Kooperationsvertrags. Mittlerweile sind die Dokumente gegenseitig ausgetauscht und jedem Institut liegt ein Exemplar mit beiden Unterschriften vor.

Abb. 9: Rahmenvereinbarung ist von der BAW unterzeichnet
Abb. 10: Rahmenvereinbarung ist vom TIWTE unterzeichnet, ©TIWTE

Abb. 11: Unterzeichnete Rahmenvereinbarung

Mit dem direkt anschließenden ersten fachlichen Workshop wurde dann bereits die Kooperationsvereinbarung mit Leben gefüllt. Allerdings liegt noch ein weiter und sicherlich intensiver Weg vor uns, um die erhofften Ziele und auch die hohen Erwartungen der beiden Ministerien zu erfüllen.

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei dem stellvertretenden Leiter von TIWTE, Herrn Dr. Hongbo Zhao, der für unsere BAW-Belange immer ein offenes Ohr hatte, bedanken. Ein herzliches Dankeschön auch an das chinesische Organisations-Team, Herrn Dr. Zhipeng Zhang und Herrn Dr. Yang Yang, für die wirklich angenehme, professionelle Zusammenarbeit und auch für die vielen tollen Fotos sowie an den Berater des BMDV, Herrn Hanan Wang, der uns, wenn es nötig war, immer professionell und unkompliziert unterstützt hat. Zum Schluss vielen Dank an Sabine Johnson und Christine Wallisch für den letzten Feinschliff und an Christina A. 😉 für das Korrekturlesen.

Ich freue mich auf die kommende weitere Zusammenarbeit!

Wer noch ein wenig mehr wissen möchte…..

Tianjin Institute for Water Transport Engineering (TIWTE) mit Standort in der Hafenstadt Tianjin, südöstlich von Peking ist ein dem M.O.T. (Ministry of Transport) direkt unterstelltes Forschungsinstitut. Auch wenn die Strukturen der einzelnen „Abteilungen“ anders als in der BAW aufgebaut sind, so deckt TIWTE trotzdem in ähnlicher Weise die verkehrswasserbaulichen Aufgaben im Bereich Bau, Betrieb und Unterhaltung der Wasserstraßen im Binnen- und Küstenbereich ab. Die Forschungsfelder, wie z. B. Erhöhung der Lebensdauer der Hafeninfrastruktur, Bau grüner Binnenwasserstraßen und Auswirkungen des Klimawandels, sowie die apparative Ausstattung, wie z. B. Zentrifuge, Wellen- und Windkanal, sind vielfältig, modern und zukunftsorientiert.

Die Kooperations-Rahmenvereinbarung ist zunächst für eine Laufzeit von zwei Jahren, mit der Möglichkeit, diese weiter zu verlängern, vorgesehen. Die beiden ersten Forschungsthemen sind „technisch-biologische Ufersicherung“ sowie „Sedimenttransport und -management“ an Binnenwasserstraßen. Weitere Themen können nach gegenseitiger Zustimmung aber durchaus noch ergänzt werden. Delegationsbesuche und die gemeinsame Teilnahme an internationalen Konferenzen werden sicherlich in den zwei kommenden Jahren geplant.

Chinesische Namen: In der chinesischen Sprache und Schrift werden immer zuerst der Nachname und dann der Vorname einer Person genannt, ohne Ausnahme. Den Nachnahmen erkennt man meist daran, dass dieser nur aus einem chinesischen Zeichen und damit aus einer Silbe besteht. Der Vorname besteht meist aus ein bis zwei Zeichen und damit aus einer bis zwei Silben. Wenn nun ein chinesischer Name in einer nicht chinesischen Literatur auftaucht, wird die vorgegebene chinesische Reihenfolge des Namens ggf. der verwendeten Fremdsprache angepasst. Vor- und Nachname können dann nur anhand der Silbenzahl vermutet werden. Z. B. ist bei Zhipeng Zhang, Zhang (einsilbig) eindeutig der Nachname und Zhipeng (zweisilbig) der Vorname. Sind beide einsilbig, wie bei Frau Yan Zhang, muss man dann doch besser nachfragen. In diesem Fall ist Zhang der Nachname und Yan der Vorname. Im obigen Text wurde durchgängig die Reihenfolge Vorname Nachname gewählt.

In 80 Containern (fast) um die Welt.  Als Zusatzfracht unterwegs zwischen Braunschweig und Hamburg.

Ein wichtiger und immer wieder besonderer Bestandteil der Aufgabe, sich mit Gewässern bestmöglich zu arrangieren, um sie auch als Verkehrsinfrastruktur nutzen zu können, ist das Be- und Erfahren einer Strecke. Auf entsprechenden Reisen erhält man ein besseres Verständnis von den lokal wirkenden Prozessen und übergeordneten Zusammenhängen sowie einen Eindruck von praktischen Fragestellungen und den Größenordnungen vor Ort.

Im Zuge solcher Bereisungen (z. B. Taucherglockenschiff-Kampagne 2020, Messmethodenvergleich 2021) stellte sich mir immer wieder die Frage, ob man die Bundeswasserstraßen auch aus Perspektive der Nutzung, also der Binnenschifffahrt kennenlernen könnte. Man kann – beispielsweise auf Frachtbinnenschiffen wie der M. S. Hanse, die mit Gästekabine und Mitnahmeangebot ausgestattet sind.

Nach einem knappen Jahr Vorlauf bei der Terminvereinbarung war es Ende Oktober 2022 so weit: Zwei Tage vor Beginn des angepeilten Zeitfensters kam der Anruf, an welchem Tag und wo in etwa der Zustieg erfolgen soll. Einen Tag vorher gab es noch eine konkrete Uhrzeit und eine detaillierte Ortsbeschreibung. Am Sonntag, 30.10.2022 um ca. 14:00 Uhr erfolgte dann der kleine Schritt von der linken Mauer des unteren Vorhafens des Schiffshebewerks Scharnebeck (Elbe-Seitenkanal bei Lüneburg) an Bord der M. S. Hanse, die als Verband mit dem Schubleichter Jale rund 80 Container nach Hamburg brachte.

Nach einer Begrüßung und der Sicherheitsunterweisung durch den Kapitän Henning Jahn sowie dem Angebot, mich unter Berücksichtigung der entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen frei auf dem Schiff zu bewegen, war ich als „Zusatzfracht“ aufgenommen, und Schiff und Besatzung fuhren mit ihrem Tagesgeschäft fort (Abb. 1).

Ein mit Containern beladenes Binnenschiff legt ab.
Abb. 1: Unterer Vorhafen des Schiffshebewerks Scharnebeck: Ablegen und Weiterfahrt des 173 m langen Koppelverbands aus M. S. Hanse und Schubleichter Jale.

Nach einem kurzen Ankommen und Orientieren in der großzügigen und komfortablen Gästekabine (inkl. kompletter Küche, da Selbstversorgung angesagt ist) ging ich für einen ersten Eindruck den Verband in seiner ganzen Länge bis zum Bug ab. Dort herrschte eine faszinierende Ruhe: Die zu diesem Zeitpunkt laufenden Maschinen waren weit weg und somit nicht zu hören, das Schiff glitt vermeintlich reibungslos und fast lautlos durch Wasser und Landschaft. In so einer Situation kann die Zeit leicht mal vergessen werden, so dass ich den restlichen Elbe-Seitenkanal (Abb. 2) und über eine lange Strecke auch die Elbe (Abb. 3) als Galionsfigur genoss.

Alle weiteren Einzelheiten des Aufenthalts auf der M. S. Hanse hier chronologisch zu präsentieren, würde für die Leserschaft zu langatmig – deshalb im Folgenden ein paar Anekdoten, angereichert mit Bildern.

Foto eines langen, geraden Stückes des Elbe-Seitenkanals zwischen Scharnebeck und Artlenburg.
Abb. 2: Elbe-Seitenkanal zwischen Scharnebeck und Artlenburg.
Foto eines langen, geraden Stückes der Elbe zwischen Artlenburg und Geesthacht.
Abb. 3: Elbe zwischen Artlenburg und Geesthacht.

Vorbei mit der ruhigen Fahrt war es dann recht bald im tidebeeinflussten Teil der Elbe unterstrom Geesthacht an den in Hamburg angesteuerten Containerterminals (Abb. 4, Abb. 5): Sobald ein Liegeplatz verfügbar war und das Personal sowie die Gerätschaften der Terminal-Logistikkette einsatzbereit waren, wurde das Schiff beim Lösch- und Ladevorgang Teil eines von außen betrachtet chaotisch wirkenden Treibens aus Containerbrücken, Portalhubwagen und allen anderen möglichen Vehikeln, sowie einer ganz eigenen Kakophonie aus akustischen Warnsignalen, Motorengeräuschen, Zurufen und metallischem Knirschen und Stoßen.

Detailkarte der Fahrten in Hamburg mit den Liegeplätzen an den Containerterminals Altenwerder, Tollerort und Burchardkai sowie den Liegeplätzen von Wartezeiten und Übernachtungen.
Abb. 4: Detailkarte der Fahrten in Hamburg. Die einzelnen Reisen sind farblich markiert und mit Datum versehen. Die kreisförmigen Markierungen mit Namen entsprechen den Liegeplätzen an Containerterminals, die kreisförmigen Markierungen ohne Namen entsprechen Liegeplätzen für Wartezeiten und Übernachtungen. Hintergrundkarte © basemap.de / BKG Nov 2022
Große und kleine Containerschiffe liegen am Containerterminal Burchardkai.
Abb. 5: Bunter Mix aus Binnenschiffen und Ozeanriesen – hier am Containerterminal Burchardkai.

Mit einem neuen Containersatz bestückt hieß es dann Strecke machen, also Abfahrt um 06:00 Uhr (Abb. 6) in die Norderelbe (Abb. 7) und hoffen auf zügiges „Treppensteigen“ an den zwei Stufen im Elbe-Seitenkanal (Abb. 8), namentlich Schiffshebewerk Scharnebeck (Abb. 9) und Schleuse Uelzen (Abb. 10). Auf den langen Stücken dazwischen boten sich einige Gelegenheiten, sich von der Mannschaft die aufwändige Schiffstechnik zeigen sowie die nicht minder aufwändigen Arbeiten auf dem Schiff erklären zu lassen, wie z. B. das Entrosten und Streichen kleinster unzugänglicher Winkel, Festmachen mit regennassen Tauen bei winterlicher Kälte, Kontrollgänge und Wartungsarbeiten im sehr beengten Raum zwischen den beiden Schiffshüllen, Wartung und Pflege der Maschinen, Leitungen, etc. pp.

Fragen zum hohen unternehmerischen Risiko, dem nötigen Unternehmergeist, den organisatorischen Aufgaben und den vielfältigen notwendigen Kenntnissen in der Binnenschifffahrt wurden im Steuerstand (Abb. 11) diskutiert. Vor allem die Kanalfahrt ist dabei ein wörtlich zu nehmendes Auf und Ab, weil vor jeder Brückenunterquerung der Steuerstand abgesenkt werden muss. Als wenig routinierter Gast fläzt man sich dabei recht schnell in den Stuhl, da man schwer einschätzen kann, um wie viel das Dach des Steuerstandes mehr absinkt als der Fußboden, wodurch Bilder von Schrottpressen vor dem geistigen Auge auftauchen, die nicht von dem Umstand entschärft werden, dass es (nur) für den Kopf des Kapitäns eine Aussparung in der Decke gibt. Bei Brückenunterquerungen bestätigt sich wieder, dass Technik hilfreich ist, wenn sie funktioniert: Online-IENC-Karten mit Echtzeit-AIS-Daten und Radar sind eine gute Sache, wenn man nicht gerade im Funkloch in einer Kurve unter einer Metallbrücke durchfährt. Wenn die Hilfsmittel nicht helfen, zählen in letzter Konsequenz doch wieder Ausbildung, Fähigkeiten, Erfahrung, Streckenkenntnis.

Blick vom Steuerstand über den gesamten containerbeladenen Koppelverband.
Abb. 11: Kapitänsblick. Bei Brückenunterquerungen heißt es kurz Kopf bzw. Steuerstand einziehen und vornehmlich mit Hilfsmitteln wie Radar, IENC, GNSS, Funk sowie Erfahrung und Streckenkenntnis fahren.

Insgesamt bleiben viele und intensive Eindrücke von der Reise (Abb. 12). Auffallend war vor allem die sehr heterogene Verteilung der Arbeitszeit über den Tag und die Woche, losgelöst von der für viele Menschen normalen Aufteilung in Werktage und freie Tage. Auch das weite Spektrum von hektisch-lauten zu ruhigen Situationen fasziniert. Wahrzunehmen waren auch ein Ehrgeiz der Binnenschifffahrt und gleichzeitig ein Druck auf diese, möglichst viel Ladung möglichst schnell zu transportieren – was unterstreicht, dass sich Bemühungen um eine reibungslose und effiziente Nutzbarkeit der Bundeswasserstraßen lohnen.

Abschließend geht mein Dank an die Mannschaft (Micha und Adrian) und die Partikuliersfamilie Jahn für die Möglichkeit, auf der M. S. Hanse mitfahren und viele Einblicke in das Geschäft der Frachtbinnenschifffahrt gewinnen zu können!

Karte mit dem Verlauf der Fahrt zwischen Hamburg nach Braunschweig, aufgeteilt in Tagesstrecken.
Abb. 12: Verlauf der gesamten Fahrt in farblich unterschiedenen Tagesstrecken und mit Markierung ausgewählter Stationen. Hintergrundkarte © basemap.de / BKG Nov 2022

Fürs Gegenlesen geht ein weiterer Dank an Lisa Scharf und Fabian Beimowski.

Die Küste im Klimawandel – Von der Forschung zum Dienst

Die Küstengebiete der Nord- und Ostsee: Weltnaturerbe Wattenmeer, 23000 km² Seeschifffahrtsstraßen, rund 600 km Deichlinie und Lebensraum von über 7 Mio. Menschen. Zahlreiche Akteure wie Küstenschützer und Hafenbetreiber arbeiten an und mit der Küste. Der Klimawandel stellt alle vor Herausforderungen.

Wie wird sich die Küste zukünftig durch Klimawandel verändern? Welche Informationen brauchen die zahlreichen Akteure an der Küste um den Herausforderungen zu begegnen? Diese und ähnliche Fragen wurden Mitte September beim Workshop „Die Küste im Klimawandel – von der Forschung zum Dienst“ am BSH diskutiert. Vertreten waren rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Bundesbehörden, Landesbetrieben, Universitäten und Unternehmen. Eingeladen hatten der DAS-Basisdienst „Klima und Wasser“ sowie das BMDV-Expertennetzwerk.

Teilnehmende des Workshops vor dem BSH in Hamburg, Quelle BSH

Ziel des Workshops war es, das Wissen zu den Änderungen des Systems durch den Klimawandel zusammenzutragen, festzustellen wo die Herausforderungen liegen und wie diese gemeinsam angegangen werden können um die Küste nachhaltig zu schützen. Themenschwerpunkte waren unter anderem Wattenmeer und Ästuare, Küstenschutz, Seegang, regionale Meeresspiegeländerungen sowie ozeanographische und meteorologische Daten. Anschließend an einleitende Vorträge tauschten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen über ihre Bedarfe an Daten und Produkten zu den jeweiligen Themen aus, welche sie für eine Anpassung an den Klimawandel benötigen.

In den zwei Tagen sind zahlreiche Wünsche, Ideen und Anregungen gesammelt worden, die teilweise bereits im DAS-Basisdienst „Klima und Wasser“ und dem BMDV-Expertennetzwerk bearbeitet werden bzw. in die zukünftigen Arbeiten und Untersuchungen einfließen.

Der Workshop hat gezeigt, wie wichtig der direkte Austausch zwischen Anwendern und Forschung ist und wie schön es ist sich endlich wieder in Präsenz zu sehen.