Das Forschungskompendium Verkehrswasserbau 2018 ist erschienen

Einen breiten Überblick über die Forschungsaktivitäten der Bundesanstalt für Wasserbau im Jahr 2018 bietet das kürzlich erschienene Forschungskompendium 2018.

Neben den wichtigsten Informationen zur Forschung an der BAW bilden die ForschungXpress-Berichte das Herzstück des Kompendiums. Übersichtlich ist hier auf jeweils zwei Seiten das Wesentliche eines Forschungsprojektes dargestellt. Für weitergehendes Interesse stehen Literaturhinweise und Ansprechpartner zur Verfügung.

Das Forschungskompendium Verkehrswasserbau umfasst mit rund 100 ForschungXpress-Berichten alle im Jahr 2018 bearbeiteten Forschungsprojekte der BAW. Damit spiegelt das Kompendium die große Vielfalt der Fragestellungen und angewandten Methoden wieder.

Wie in den Unternehmen kommen auch bei uns die Themen aus der Praxis, und die Ergebnisse dienen der Praxis, insbesondere unseren Beratungs- und Unterstützungsleistungen für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und für das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in allen verkehrswasserbaulichen Fragestellungen an den Bundeswasserstraßen.

Prof. Dr.-Ing. Christoph Heinzelmann, Leiter der BAW

Einige Beispiele aus dem Forschungskompendium Verkehrswasserbau 2018 verdeutlichen die Praxisnähe und große Bandbreite unserer Forschungsthemen:

Laborversuche zur Bemessung von Wasserbauwerken

Laboruntersuchungen zur Querkrafttragfähigkeit von Stahlbetonbauteilen unterstützen im Bereich Bautechnik die Entwicklung neuer Bemessungsmodelle. Diese berücksichtigen auch wasserbauliche Besonderheiten wie die flächenhafte Beanspruchung und das statische System, welche im Allgemeinen einen günstigen Einfluss auf die Querkrafttragfähigkeit haben.

Modellversuche für die Optimierung von Fischaufstiegsanlagen

Fischaufstiegsanlagen sind eine wichtige Maßnahme zur Erreichung der ökologischen Durchgängigkeit von Fließgewässern. Für die Weiterentwicklung der Anlagenplanung werden an der BAW im Bereich Wasserbau in Kooperation mit der BfG ethohydraulische Versuche durchgeführt. Im Vordergrund steht dabei die Verbesserung der Auffindbarkeit und der Passierbarkeit von Fischaufstiegsanlagen.

Naturversuch mit biologisch abbaubaren Geotextilien

Im Bereich Geotechnik werden in einem Forschungsprojekt biologisch abbaubare Geotextilvliese auf ihre technischen Eigenschaften und Durchwurzelbarkeit geprüft. Darüber hinaus ist ein Naturversuch am Rhein in Vorbereitung, um unter realen Bedingungen den Einsatz der neu entwickelten Geotextilien zu erproben. Sie sollen als temporäre Filter für die technisch-biologischen Ufersicherungen an Binnenwasserstraßen angewendet werden.

Numerische Modelle für Prognosen im maritimen Wasserbau

Numerische Modelle sind wichtige Instrumente für alle Abteilungen der BAW. Im Bereich maritimer Wasserbau finden sie unter anderem Anwendung bei der Berechnung von Sedimentfrachten und Strömungsgeschwindigkeiten oder bei der Prognose schwerer Sturmfluten, auch im Hinblick auf die Anpassung an mögliche Klimaveränderungen.

Das Forschungskompendium Verkehrswasserbau 2018 steht zum kostenlosen Download bereit unter: https://henry.baw.de/handle/20.500.11970/106402

Verfasst von Cindy Giersch

Forschungsreferentin der BAW

Rückblick auf die EGU2019

Österreich, Wien, 08.-12.04.2019

Wien, Heimat von Mozart, Hundertwasser, dem Wiener Schnitzel, Manner und für eine Woche Pilgerstätte für 16.273 Wissenschaftler*innen aus 113 verschiedenen Ländern zur jährlichen European Geosciences Union „EGU“ General Assembly. Seit 17 Jahren ist es das Ziel der EGU, einen interdisziplinären wissenschaftlichen Austausch für Forscher*innen zu bieten, die in unterschiedlichsten Geowissenschaftlichen und verwandten Fachgebieten arbeiten.

Weg zum Austria Center Vienna am Mittwoch bei Regen

Dieses Jahr wurde dieses Angebot vom 08. bis 12. April im Austria Center Vienna (ACV) durch insgesamt 5.531 Vorträge, 9.432 Poster und 1.287 PICO (Presenting Interactive Content) Präsentationen umgesetzt. Darunter waren 3 Poster und 1 Vortrag der Bundesanstalt für Wasserbau – Abteilung Küste.

Für uns, von 53°33’N – 10° 0′ E, begann die EGU2019 am Mittwoch, 10. April 2019, mit dem Poster zum Thema „Classifying the impact of natural bathymetry changes on hydrodynamics in the German Bight between 1996 and 2015 (North Sea)” in der “Open Session on coastal and shelf seas (OS2.1)”. Robert Hagen stellte eine Fallstudie aus dem Projekt “EasyGSH-DB” vor, welche den Einfluss der Bathymetrie auf die Hydrodynamik untersucht. In der rund zweistündigen Session wurden eine Menge Fragen beantwortet.

Eingangshalle mit Messeständen im Hauptgebäude des ACV.

Weiter ging es, am Donnerstag zur frühsten Stunde, mit der Session „Informatics in Oceanography and Ocean Science (ESSI1.1)“, wo es unter anderem um Metadaten und Datenbereitstellung ging. Das Poster mit dem Titel „Providing metadata and visualization for 20 years of hydrodynamic model data for the German Bight” wurde von uns dort vorgestellt. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem Umgang mit und der Veröffentlichung von großen Datenmengen.

Der Höhepunkt für alle anwesenden Hamburger war die „Tides (OS4.2)“ Session, die dieses Jahr zum ersten Mal stattfand.  Für die Küsteningenieur*innen der BAW bildete dies den fachlichen Abschluss der Konferenz. 

Vortrag vom BMVI Expertennetzwerk in der Tide Session

Caroline Rasquin, Mitglied des Expertennetzwerkes, nutzte die Veranstaltung, um vor über 100 Zuhörern über “The significance of coastal bathymetry representation for the simulation of tidal dynamics in the German Bight with sea level rise” zu referieren. Ihr Vortrag wurde mit großem Interesse verfolgt und positiv von den Zuschauern aufgenommen.


Poster 3 – „Adapting the spatial tidal characteristic analysis to a numerical model of the German Bight“

In der dazugehörigen Poster-Session am Freitagmorgen wurde das letzte Poster mit dem Thema „Adapting the spatial tidal characteristic analysis to a numerical model of the German Bight“ vorgestellt.  Hier wurde die Anwendung einer flächenhaften Analyse für große Gebiete wie der Deutschen Bucht und die daraus resultierenden Möglichkeiten erläutert.

Im Nachwort möchten wir Mattias Green und seinem Team für die Organisation der ersten, zweijährig stattfinden „Tides“ Session danken und freuen uns auf eine Fortführung auf der EGU 2021 in Wien.

Die Teilnahme an der EGU2019 war für uns ein voller Erfolg, mit einem umfangreichen Austausch auf nationaler und internationaler Ebene. Die heimlichen Blicke beider Gesprächsseiten auf die Namensschilder, erlaubten es, Namen Gesichter zuzuordnen und die Beziehungen wieder ein Stück enger zu binden.

In diesem Sinne muss gesagt werden, dass die EGU trotz der inzwischen stolzen Menge an Besuchern es weiterhin schafft, eine Plattform des Austausches zu erzeugen. Neben dem reinen wissenschaftlichen Teil werden auch politikwissenschaftliche Themen angesprochen, um Themen ins Interesse der Besucher zu rücken, welche für die wissenschaftliche Gesellschaft von Bedeutung sind. Dabei behält die EGU ihren unpolitischen Charakter.

Servus EGU2019 und Österreich

HENRY knackt die 6.000er Marke

Das offene Fachrepositorium für den Wasserbau wächst stetig und konnte in den vergangenen Monaten einen Zuwachs von über 1.000 Dokumenten verzeichnen. Diese hohe Zahl begründet sich hauptsächlich auf drei umfangreiche Sammlungen, die neu in HENRY aufgenommen wurden.

Schriften der Forschungsanstalt für Schifffahrt, Wasser- und Grundbau (FAS)
Rund 400 Dokumente der FAS, die den Bibliotheken bisher nur als gedruckte Version vorlagen, sind nun erstmals digital verfügbar. Die Dateien wurden vom IZW-Team aufwendig  zusammengetragen, digitalisiert und mit Metadaten versehen.

Die FAS war die „Schwester“ der BAW und ist ebenfalls aus der Königlichen bzw. Preußischen Versuchsanstalt für Wasserbau, Schiffbau und Erdbau hervorgegangen. Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet und hat die wissenschaftlich-technischen Grundlagen für Betrieb und Unterhaltung der Wasserstraßen und Schifffahrt in der DDR bearbeitet. Mit der deutschen Wiedervereinigung stellte die FAS ihre Tätigkeit 1990 ein und wurde in die Bundesanstalt für Wasserbau integriert.

Wir freuen uns, dass die wertvollen Informationen aus über 40 Jahren Forschungsarbeit der FAS der Öffentlichkeit ab sofort frei zugänglich und dauerhaft zur Verfügung gestellt werden können.

 

Poster
Seit Kurzem finden sich auch Poster zu verschiedenen fachlichen Themen in HENRY. Sie wurden hauptsächlich für Fachkonferenzen und Kolloquien erstellt und enthalten fachlich relevante Forschungsdaten und Diagramme.

 

Uni Schriften
Die BAW hat sich in jüngster Vergangenheit mit mehreren Universitäten vernetzt, die ihre Institutsmitteilungen und Fachartikel ebenfalls in HENRY veröffentlichen. Somit steht der Öffentlichkeit ein immer breiteres Spektrum an Fachartikeln rund um das Thema Wasserbau zur Verfügung. Neu dabei sind die Ruhr-Uni Bochum, die TU Braunschweig und das Institut für  Geotechnik der TU Dresden.

https://henry.baw.de/

BAW besucht die Baustelle am Hauptbahnhof beim Projekt Stuttgart 21

Für das Referat Grundbau der BAW ergab sich am 8. Februar die Möglichkeit, bei bestem Wetter den Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs vom Kopfbahnhof zum Durchgangsbahnhof als Teilprojekt der Baumaßnahme „Stuttgart 21“ zu besichtigen.

Blick vom Turm auf die Baustelle

Zur Einstimmung wurde ein Blick von ganz oben auf die Baustelle geworfen, bevor es dann in die Tiefe ging. Die Aussichtsplattform auf dem Bahnhofsturm ist zusammen mit der Ausstellung des Turmforums kostenlos zugänglich und bietet eine sehr gute Übersicht über die Baustelle mit den einzelnen Bauabschnitten des zukünftigen Tiefbahnhofs.

Besuchergruppe der BAW

Auf der Baustelle  vermittelte Herr Hammerschmidt von der Firma Züblin, die den neuen Bahnhof baut, zunächst eine Vorstellung vom Gesamtprojekt. Ergänzt wurden die Ausführungen von Herrn Dipl.-Ing. Holger Jud vom Ingenierbüro Smoltczyk & Partner und dem ehemaligen Kollegen Prof. Benz von der Firma Wechselwirkung um die geotechnischen Aspekte. Nachdem die PSA angelegt war, ging es dann in medias res und es konnten zusammen die Arbeiten des Spezialtiefbaus besichtigt werden.

Aufständerung der ehemaligen Bahndirektion

Auch wenn bei jedem einzelnen Bauabschnitt viele technische Herausforderungen zu meistern waren bzw. sind, bildet die Aufständerung der unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Bahnhofsdirektion ein absolutes Highlight. Hier muss das Gebäude auf verschiedenen Tiefgründungen, Kleinverpresspfählen und anschließend Großbohrpfählen nacheinander temporär gesichert werden, bevor es dann abschließend auf dem Deckel des Bahnhofs zu liegen kommt.

Architektonisch und aus Sicht eines Betonbauers ist sicherlich die erste betonierte Kelchstütze (Titelbild) der Höhepunkt der Exkursion. Die Bewehrung besteht aus 11.000 einzelnen Positionen und die Anforderungen an die Schalung und den vom Architekten geforderten Weißbeton sind enorm und können nur mit BIM-Methoden bewältigt werden.

Nesenbachdüker

Der Geotechniker jedoch interessiert sich eher für die Tiefe, weshalb zum Abschluss noch der Abstieg in den schon fertiggestellten Nesenbachdüker erfolgte. Dieser soll bei Starkregenereignissen dafür sorgen, dass das Regenwasser aus der Mischwasserkanalisation Stuttgarts ungehindert in Richtung Neckar fließen kann. Damit war der tiefste begehbare Punkt der Baustelle erreicht und es galt mit vielen Informationen, die bei den Baumaßnahmen der WSV am Neckar aufgrund ähnlicher Geologie hilfreich sein werden, den Heimweg anzutreten.

 

Verfasst von Markus Herten

IWASA Aachen – Plattform für Austausch und Wissenschaft

Rund 500 Teilnehmer besuchten am 10. und 11. Januar das internationale Wasserbau-Symposium (IWASA) in Aachen. Bereits zum 49. Mal veranstaltete das Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen die Fachtagung, die von Ingenieurinnen und Wissenschaftlern gerne als Informations- und Austauschplattform genutzt wird. Unter dem Titel „Naturnahe Gewässerentwicklung – Beiträge aus Praxis und Forschung“ wurden aktuelle Entwicklungen aus dem Bereich Wasserbau und Wasserwirtschaft vorgestellt. Die Themenschwerpunkte der Tagung waren in diesem Jahr Hydromorphologie, Renaturierungen, Bauweisen, Fischdurchgängigkeit und Mikroplastik. Hierzu gab es an den beiden Kongresstagen zahlreiche spannende Vorträge. Insbesondere die Kollegen, die im „Blauen Band Deutschland“ mitarbeiten, profitierten von den fachlich guten Vorträgen aus den Bereichen Renaturierung und Morphodynamik. So konnten neue Perspektiven eröffnet und wichtige Informationen gewonnen werden.

 

Die Kaffeepausen und Abendveranstaltung dienten dem Austausch und Networking bei den Teilnehmern und gab genug Raum um neue Kontakte zu knüpfen und alte Bekannte wiederzutreffen.

In der begleitenden Fachausstellung präsentierten sich zahlreiche Aussteller aus dem Fachgebiet – darunter auch die BAW mit einem Messestand.  Mitarbeiter aus dem Referat Flussbau stellten ihre Arbeit und Projekte vor und stießen auf interessierte Standbesucher. Beeindruckende Bilder und Filme, die auf dem großen Monitor am Stand gezeigt wurden, zogen das Interesse der Besucher auf sich und eröffnetet zahlreiche Möglichkeiten für Gespräche.

Auch das IZW präsentierte seine Wissensdienstleistungen, die insbesondere bei den zahlreichen Studenten auf offene Ohren stießen.  Die Themen Abschlussarbeiten, Praktika und Berufseinstieg in der BAW waren den Studenten ebenfalls besonders wichtig. Dazu konnten die jungen BAW-Mitarbeiter aus eigener Erfahrung ausführlich berichten und Begeisterung bei den Studenten wecken.

So bietet die IWASA jährlich eine breite Plattform für Wissenschaft, Unternehmen und Studenten, die gleichermaßen von Inhalt und Austausch profitieren. Und vielleicht sehen wir den ein oder anderen Studenten künftig in der BAW wieder…

Lebhafter Austausch beim BAWWorkshop OpenFOAM® in Hydraulic Engineering

„Der Fortschritt lebt vom Austausch des Wissens.“  Albert Einstein

Ganz in diesem Sinne organisierte das Kompetenzfeld „Kleinskalige Strömungsmodellierung” der Abteilung Wasserbau im Binnenbereich einen englischsprachigen BAWWorkshop zum Thema „OpenFOAM® in Hydraulic Engineering”.

An der BAW wird die Open Source Toolbox OpenFOAM® als primäres CFD-Werkzeug für wasserbauliche Fragestellungen eingesetzt. Da die Toolbox stetig weiterentwickelt wird, ist es für uns als Anwenderinnen und Anwender essentiell, uns ständig über die neusten Entwicklungen zu informieren und uns mit anderen Entwickler/innen und Nutzer/innen auszutauschen.

Am 21./22. November 2018 trafen sich OpenFOAM® Entwickler/innen und Anwender/innen in der BAW, um ihr Wissen und ihre Erfahrungen im Bereich der numerischen Strömungsmodellierung im Wasserbau zu teilen. In den Präsentationen mit anschließender Diskussion wurden Anwendungsbeispiele, neuste Forschungsergebnisse und Entwicklungen sowie Tipps für Nutzer/innen und Entwickler/innen vorgestellt.

Für den Workshop konnten wir Prof. Jasak (University of Zagreb), einen der Hauptenwickler des foam-extend Release, als Vortragsgast gewinnen. Außerdem präsentierten Niels Jacobsen (Deltares), ein OpenFOAM Entwickler im Bereich Wellensimulation, Johan Rønby (Aalbourg University), OpenFOAM® Experte im Bereich Freispiegelströmungen und Željko Tuković (University of Zagreb), Experte für Fluid-Struktur-Kopplung ihre neusten Entwicklungen. Der Workshop war also eine schöne Gelegenheit, die VIPs des OpenFOAM® Universums, die man von ihren zahlreichen Veröffentlichungen, Code-Kommentaren und Foren-Posts kennt, persönlich zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen. Des Weiteren lockte der Workshop Kolleginnen und Kollegen von zahlreichen deutschen Wasserbauinstituten und von Ingenieurbüros in die BAW.

Das Themenfeld der Vorträge reichte von der Modellierung von Wellen, Wehranlagen und Schleusenfüllprozessen, über die Simulation der Lockströmung von Fischaufstiegsanlagen, bis zur Methodik für Fluid-Struktur Interaktion. Die vorgestellten Inhalte boten reichlich Stoff für Diskussionen. Eine Hall of Fame mit den schönsten Screenshots von CFD-Projekten der Teilnehmenden gaben weitere Anstöße für anregende Gespräche in den Kaffeepausen. Durch die Offenheit der Teilnehmenden und die begrenzte Teilnehmerzahl war der Workshop sehr kommunikativ. Das positive Feedback der Teilnehmenden zeigt, dass sich der Aufwand gelohnt hat.

Die Book of Abstracts zu den Vorträgen sind demnächst im Wasserbau Repository HENRY unter https://henry.baw.de verfügbar.

Verfasst von Lydia Schulze

Online-Schaltung der neuen Webanwendung TraVis (TransportmengenVisualisierung) im IZW

am 5. November ging die neue Webanwendung TraVis im Infozentrum Wasserbau online (IZW: izw.baw.de/wsv, direkter Link zur Anwendung: travis.baw.de).

TraVis ist im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) entwickelt  worden und ist der Nachfolger der Windows-Anwendung PlanGIS (Planco’s Geographisches Informationssystem).

TraVis stellt für die einzelnen Strecken des  Bundeswasserstraßennetzes die Gütermengen und Relationslisten der Binnen- und Seeschifffahrt sowie die Flottenstrukturen der Binnenschifffahrt für das Bezugsjahr 2010 und das Prognosejahr 2030 dar. Die visualisierten Daten sind Bestandteil des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) und der Verkehrsverflechtungsprognose 2030, welche auf die Netze der Verkehrsträger Schiene, Straße und Wasserstraße umgelegt wurden. Die Umlegung bildet die Grundlage für die Planung von Ausbau- und Ersatzinvestitionen im Bundeswasserstraßennetz.

Das neue TraVis bietet als Nachfolgeanwendung eine moderne Weboberfläche mit integrierter Karte zur Visualisierung der Transportmengen auf den Bundeswasserstraßen. Streckendaten, die zuvor in Form von Excel-Dateien bereitgestellt wurden, können jetzt im Browser aufgerufen, gefiltert und exportiert werden.  Neben der verbesserten Benutzeroberfläche bietet TraVis auch standardisierte Schnittstellen für den Datenaustausch. Beispielsweise lassen sich die TraVis-Daten nun problemlos über Web Feature Services (WFS) oder Web Map Services (WMS) in andere Anwendungen einbinden.

Auch zukünftige Verkehrsprognosen werden ab sofort über TraVis bereitgestellt. Die BAW wird das BMVI bei Weiterentwicklung und Verbesserung von TraVis unterstützen und ist dabei insbesondere auf das Feedback von Nutzern angewiesen.

Tabellenansicht TraVis

 

Kartenansicht TraVis

25. TELEMAC-MASCARET User Conference in Norwich, England

Mitte Oktober war es wieder soweit, an Englands Ostküste fand im schönen Norwich das diesjährige Treffen der Telemac Community statt. Gastgeber war CEFAS, das britische Zentrum für Umwelt, Fischerei und Aquakultur, eines von vier Exekutivagenturen des Ministeriums für Umwelt, Ernährung und Angelegenheiten des ländlichen Raums. CEFAS setzt seit einiger Zeit Telemac für Strömungs- und Sedimenttransportmodellierungen für z.B. Untersuchungen von Sandbänken, Wellenbelastungen von Offshore Windparks, Verbreitung von E. coli Bakterien etc. ein.

Vor der eigentlichen Konferenz gab es am Tag vorher die Möglichkeit in zwei parallelen Sessions jeweils an einem Workshop teilzunehmen. Die Themen der Workshops waren zum einen die dreifache Kopplung von Strömungs-, Sedimenttransport und Wellenmodell unter Benutzung eines parallelen Hochleistungsclusters und zum anderen die Einführung in ein neues open source Tool zur automatischen Netzgenerierung.

Die Konferenz wurde von Herrn Prof. Stuart Rogers, dem leitenden Wissenschaftler von CEFAS, und von unserer BAW Kollegin und der amtierenden Präsidentin des Telemac Konsortiums, Frau Dr. Rebekka Kopmann, im „Music Room“ des Assembly House eröffnet. Warum als Veranstaltungsraum der „Music Room“ gewählt wurde, sollte sich am Abend noch herausstellen.

Neben den Fachvorträgen rund um die hydraulische und morphologische Modellierung mit Telemac, sind insbesondere die Vorstellungen der Neuigkeiten in den einzelnen Modulen interessant. Von Seiten der BAW wurden in diesem Jahr Fachbeiträge zu den Themen Skaleneffekte, Sekundärströmungsansätze in der 2D-HN Modellierung und der Einfluss von zwei Unterschichtmodellen bei der Feststoffmodellierung vorgestellt. Aber auch die Vernetzung der Anwender, der Entwickler sowie Vertreter der Konsortiumsmitglieder untereinander steht bei dieser Veranstaltung immer im Vordergrund. In den Pausen zwischen den einzelnen Sessions wurde rege über verschiedene Ideen und Probleme diskutiert und über aktuelle Themen ausgetauscht.

Während der zwei Konferenztage wurden in fünf Sessions über diverse Themen rund um die hydraulische und morphologische Modellierung referiert. Die Beiträge wurden in den Telemac-Mascaret Proceedings zusammengefasst und können in HENRY, dem Hydraulic Engineering Repository der BAW (henry.baw. de), recherchiert und heruntergeladen werden. Zudem wurden die neue Version 8.0 von Telemac sowie die Neuigkeiten der einzelnen Pakete vorgestellt.

Am Abend des ersten Konferenztags fand im Vortragsraum das gemeinsame Conference Dinner statt. Anschließend wurde der Vortragsraum sprichwörtlich in den „Music Room“ verwandelt, wobei die diesjährigen Gastgeber eine sehr gute Figur abgaben.

Mit vielen Eindrücken und neuen Ideen reisten wir wieder nach Karlsruhe zurück und freuen uns schon auf das nächste Treffen im kommenden Jahr. Dies wird vom 14.-16. Oktober in Toulouse stattfinden. Gastgeber wird das Konsortiumsmitglied CERFACS sein.

Verfasst von Frederik Folke

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Referats Flussbau beschäftige ich mich schwerpunktmäßig mit der mehrdimensionalen Modellierung von flussbaulichen Fragestellungen.

Die BAW präsentiert sich auf der Baugrundtagung

Zum 35. Mal fand die Baugrundtagung statt – zum ersten Mal war die BAW mit einem Messestand dabei. Die Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik (DGGT) findet alle zwei Jahre statt, dieses Jahr traf ich die Geotechnik-Community vom 26.-28.09.2018 in Stuttgart.

Mit über 1000 Teilnehmern ist die Baugrundtagung eine der wichtigsten Veranstaltungen der Branche. Im Rahmen des Fachkongresses, der in diesem Jahr unter dem Leitthema „Geotechnik trifft Zukunft“ stand, profitierten die Teilnehmer von fachlich hochwertigen Vorträgen und Austausch mit Kollegen und Dienstleistern.

Die BAW, die bereits seit vielen Jahren inhaltlich am Kongress beteiligt ist, war in diesem Jahr auch erstmalig mit einem Messestand in der begleitenden Fachausstellung präsent. Die Abteilung Geotechnik präsentierte sich und seine Projekte, die anschaulich an den großen Monitoren vorgestellt wurden. Ebenfalls konnten sich die Besucher Informationen rund um das Infozentrum Wasserbau (IZW) und HENRY holen.

Ein absoluter Magnet des Standes war das Modell für die Visualisierung der Deckwerksstabilität. Die Neugier erstmal geweckt, konnten die Standbesucher selbst mitwirken und mit Hilfe eines Paddels Wellen im Modell erzeugen. Darin waren zwei Schüttsteindeckwerke installiert, welche sich durch die Steingröße und Steinform unterschieden. Durch die Plexiglasscheiben konnte man beobachten, wie sich hydrodynamische Belastung von Schiffswellen auf die Einzelsteinverlagerungen auswirkt und wie sich das Deckwerk dabei verformt.

         

Das Get-together am Abend des ersten Messetages lud zum Austausch mit verschiedenen Ausstellern und Kongressteilnehmern ein. Die Teilnehmer von Kongress und Fachmesse zeigten sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung und der Präsenz der BAW. Zahlreiche interessierte Besucher, neue und alte Bekannte der Branche, Studenten und Wissenschaftler trafen sich am zentral gelegenen Messestand und nutzten die Plattform für Networking und Fachgespräche.

Neuer Studiengang Bauingenieurwesen startet mit starker Kooperation

Begrüßung der Studenten in der BAW in Hamburg.

 

Die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) unterstützt die zwischen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) und der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr (HSU) vereinbarte Kooperation für den neuen Studiengang Bauingenieurwesen. Die Studierenden werden im Rahmen ihres Studiums die Labor- und Versuchseinrichtungen der BAW nutzen können und haben die Möglichkeit ihre Abschlussarbeiten in der BAW zu schreiben. In der Woche vor dem offiziellen Semesterbeginn fand am 26.09. ein Kennenlernen statt, bei dem Prof. Christoph Heinzelmann, Leiter der BAW, und Holger Rahlf, Abteilungsleiter Wasserbau im Küstenbereich, die Studierenden am Standort Hamburg der BAW herzlich begrüßten. Die BAW wird den Studiengang intensiv begleiten und somit die HSU bei der Ausbildung von Bauingenieuren/Bauingenieurinnen tatkräftig unterstützen.

Im Rahmen dieses Treffens konnten sich die Studierenden auch ein Bild von den Versuchsanlagen machen. So wurden das Schiffswellenbecken und die Strömungsrinne, der Schiffsführungssimulator und das Grundbaulabor besichtigt. Währenddessen standen Prof. Christoph Heinzelmann, Holger Rahlf und weitere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der BAW für die Fragen der interessierten Studierenden zur Verfügung.  „Mit unseren Versuchsanlagen vor Ort in Hamburg können die Studierenden ihr theoretisches Wissen um wertvolle praktische Erfahrungen vervollständigen,“ erläuterte Prof. Heinzelmann.

Der Studiengang mit den Regelstudienzeiten von 7 Trimestern zum Bachelor und 5 Trimestern zum Master startet jährlich im Oktober. Die WSV bietet pro Jahr 18 Studierenden ein Stipendium an. Ziel der Kooperation ist es, mit einer qualitativ hochwertigen Ausbildung zum/zur Bauingenieur/Bauingenieurin dem demografischen Wandel, insbesondere in den technischen Laufbahnen entgegen zu wirken.

Der neue Studiengang Bauingenieurwesen – Master of Science an der HSU steht für eine qualitativ hochwertige Ausbildung zum/zur Bauingenieur/Bauingenieurin. Den Absolventen des Studiums wird im Anschluss ein Arbeitsplatz in der WSV angeboten.