27. September 2019

Visite der INTERGEO 2019 in Stuttgart

Ein besonderer Schwerpunkt der INTERGEO war in diesem Jahr die Digitalisierung in den Bereichen Mobilität und Bauwesen. Dies zeigt sich bei den Themen Smart City, Vermessung, Laserscanning, digitales Planen und Bauen (BuildingInformationModelling, BIM), unbemannte Luftfahrzeuge ( unmanned aerial vehicle, UAV) oder Virtuelle Realität (VR). 

Da dies Themen sind, die u. a. im Referat “Numerische Verfahren“ bearbeitet werden und die Veranstaltung in Stuttgart stattfand, nutzten 3 Kolleginnen und ich die Chancen zur Weiterbildung und fuhren zur Wissenserweiterung in die Landeshauptstadt.

Die Ausstellungsinhalte bezogen sich schwerpunktmäßig auf die Vermessung, Photogrammetrie und Fernerkundung, Kartographie, Drohnen, Smart City, mobile Datenerfassung, CAD, Open Source, Bauplanung & Architektur,  Immobilien, Verwaltung, Wissenschaft und Forschung. Wie bei anderen Events dieser Art wurde auch hier mit viel ‚TamTam‘ und ‚Pomp‘ Werbung und Show betrieben – die Schokolade wird heute nicht mehr von der netten Servicekraft verteilt, sondern von einem UAV offeriert.

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Drohne (UAV) von DHL

Insofern habe ich mich in der Ausstellung nicht länger aufgehalten, sondern habe den Weg direkt zum Kongress mit den Fachbeiträgen eingeschlagen.

Der Kongress bot Themen von Ingenieurgeodäsie, Drohnen, Smart Solutions bis Umweltmonitoring mit Smarter Sensortechnologie und eben auch Infrastrukturplanung mit BIM! Das BMVI präsentierte unter dem Motto „Stadt-Land-Fluss: Geodaten als Basis für innovative Mobilitätsanwendungen“ eine Session.

In der Session „SMART-INFRA-BIM-WORKFLOW“ stellte der Bundesverband Bausoftware in einer Werbeveranstaltung die durchgängige Planung von der Bestandsdatenerfassung(!) bis zur Kostenplanung sowie die Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung (AVA) als quasi 5D-Produkt vor!

Mein Focus richtet sich aber dann doch auf die „Infrastrukturplanung mit BIM“ moderiert vom BuildingSmart-Consortium. Es wurden die aktuellen Standards im Verkehrswegebau sowie der aktuelle Stand der Arbeiten bei den Industry Foundation Classes (IFC), das gängige Austauschformat bei OpenBIM, diskutiert.

Die Veranstaltung insgesamt war sehr gut organisiert, sodass sich auch in den Pausen gute Gespräche u.a. mit Kollegen aus der Wasserstraßen-und SchifffahrtsVerwaltung (WSV) sowie unserem Kooperationspartner von der RWTH Aachen, Prof. Dr. Blankenbach, ergeben haben.

Dass die BAW mit ihrem Tun in Forschung und Entwicklung, auf dem richtigem Weg ist und vorne steht,  zeigte sich dann auch im Beitrag von Prof. Dr. Ralf Bill. Er stellte eine neue Plattform der Uni Rostock OpenGeoEdu (ein mFUNDProjekt des BMVI)  vor, was in etwa dem IZW-Campus der BAW entspricht.

Eine Bestätigung unserer Arbeit und insgesamt einer guter und lohnender Tag.

FuECamp an der BAW

Nein, campen musste bei uns niemand! Vielmehr leitet sich der Name FuECamp von BarCamp ab, einem offenen und hierarchiefreien Veranstaltungsformat, bei dem die Teilnehmenden selbst Einfluss auf die Programmgestaltung nehmen können. Mit dem FuECamp wurde so der Rahmen für einen produktiven Austausch zwischen den Forschenden der BAW geschaffen. In diversen Sessions konnten verschiedene Themen aus dem Bereich Forschung und Entwicklung, insbesondere auch Probleme und Methoden auf Augenhöhe diskutiert werden.

Die Grundlage dafür bildete zunächst eine kleine Kennenlern-Einheit. Denn bei fast 40 Teilnehmenden aus Karlsruhe und Hamburg war für alle das eine oder andere neue Gesicht mit dabei. Danach ging‘s auch direkt los mit dem inhaltlichen Teil. In insgesamt sieben Sessions konnten sich die Teilnehmenden zu verschiedenen Themen rund um Forschung und Entwicklung austauschen und neuen Input für ihre Arbeit im Forschungsprojekt holen. Auf dem Programm standen am ersten Nachmittag die Themen „Promovieren an der BAW“, „Python, die BAW und ich“, „Literaturarbeit, aber bitte effektiv“ und ein Hackathon zum Thema Datenvisualisierung. Je nach persönlicher Interessenlage, konnten sich die Teilnehmenden auf die verschiedenen Sessions aufteilen.

Am nächsten Morgen ging‘s dann mit den Sessions „Optimierungsmethoden“ und „Pleiten, Pech und Pannen“ weiter. Letztere bot einen guten Rahmen sich einmal ganz offen unter „LeidensgenossInnen“ über die größeren und kleineren Tücken des Forschens auszutauschen. Den Abschluss bildete eine Diskussionsrunde zum Thema „Abteilungsübergreifende Vernetzung“, in der verschieden Ideen zusammengetragen wurden, wie man die Vernetzung zwischen den Forschenden auch über die Abteilungsgrenzen hinweg verbessern und intensivieren kann.

Bei der Feedback-Runde zeigte sich, dass die Forschenden den Austausch auf dem FuECamp als sehr positiv wahrgenommen haben – sowohl während der verschiedenen Sessions, als auch beim gemeinsamen Grillen am Abend – und sich wünschen, dass dieses Veranstaltungsformat in Zukunft regelmäßig stattfindet!

Verfasst von Martin Utz

Seit April 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Referat für Numerische Verfahren im Wasserbau (W5).