Wien kann mehr als nur Opernball!
Dieses Jahr fanden Ende August mit den Vienna Water Conferences unter dem Motto „Connecting Mountains and Coasts“ gleich drei internationale Konferenzen mit Bezug zum Wasserbau parallel statt: Der 40te World Congress der International Association for Hydro-Environment Engineering and Research (IAHR), die 5te World‘s Large Rivers Conference und die 30te Danube Conference. Als Organisatorin der Veranstaltung hat die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) mit einem vielseitigen Programm mehr als eintausend Teilnehmende nach Wien gelockt.
Dieser Einladung sind auch insgesamt 14 Kolleginnen und Kollegen der BAW, sowohl aus Hamburg als auch aus Karlsruhe, gefolgt. Die Konferenz hat den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen die Möglichkeit gegeben, ihre Arbeit im Rahmen von Vorträgen und Postern einem internationalen Fachpublikum zu präsentieren.
Die Vertreterinnen und Vertreter der BAW bei den Vienna Water Conferences im August 2023
Die Vortragsthemen und Poster der BAWler umfassten die ökologische Durchgängigkeit, Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen des Blauen Bandes, naturnahe Ufersicherungen, Anpassung der Wasserstraßen an den Klimawandel, Geschiebetransport im Naturversuch und im physikalischen Modell, die Generierung von Schiffswellen im physikalischen Modell sowie Salzintrusion und Sedimentmanagement in Ästuaren. In den ersten zwei Tagen gab es zudem eine Vielzahl von Sessions zum Thema der Hydroinformatik. Auch die BAW konnte hier ihre Methoden zur Künstlichen Intelligenz präsentieren.
Neben der Erfahrung, die eigene Arbeit zu präsentieren, erweiterten die vielen, bis zu 10 parallel stattfindenden Vorträge, den fachlichen Horizont. Die sich daraus ergebenden Fragestellungen konnten im Anschluss in den Kaffeepausen bei Sachertorte vertieft diskutiert werden.
Für intensivere Gespräche und Networking abseits der Konferenz bot sich bei 35 °C ein kühles Getränk an der alten Donau an. Auch in der Mittagspause ergab sich die Möglichkeit für ein erfrischendes Bad nahe des Austria Conference Centers.
Für das Knüpfen weiterer Kontakte wurden unterschiedliche Abendveranstaltungen angeboten: Zu Beginn der Woche wurden die Teilnehmenden vom Bürgermeister ins eindrucksvolle Rathaus der Stadt Wien eingeladen. Mit Sekt, netten Gesprächen und einem Quiz mit Wissenswertem über die Donau wurden die Teilnehmenden offiziell begrüßt. Im Gegensatz dazu konnte während der Young Professionals Night am Dienstag im neuen Wasserbaulabor der BOKU in entspannter Atmosphäre der Kontakt zu neuen und alten Bekannten gepflegt und zu elektronischen Beats das Tanzbein geschwungen werden. Am gleichen Ort, jedoch zu Wiener Walzer, fand am Donnerstag das Congress Dinner statt. Dazu wurde das Wasserbaulabor stilvoll hergerichtet.
Am Mittwochnachmittag standen die „technical visits“ auf dem Programm. Um sich von den anstrengenden ersten Tagen zu erholen, haben sich einige von uns für die Bootstour entlang der Donauauen entschieden. Dieses beeindruckende Naturschutzgebiet stellt eins der größten zusammenhängen Flussauengebiete Europas dar. Wer von den Tagen zuvor noch nicht genügend Aktion hatte, kam mit dem Schlauchboot in die Aue oder konnte sich das Gelände im Rahmen einer Wanderung erschließen. Die Exkursionen boten zudem die Möglichkeit, sich vom Erfolg der in den vergangenen Jahrzehnten umgesetzten Maßnahmen bezüglich der ökologischen Aufwertung zu überzeugen und einige dieser Maßnahmen zu begutachten. Außerdem gab es im Rahmen dieses Exkursionsnachmittags die Möglichkeit, das Wasserbaulabor im Detail, die Wasserkraftanlage Freudenau oder die wichtigsten Hochwasserschutzanlagen der Stadt Wien zu besichtigen.
Mit den Vienna Water Conferences hat die BOKU eine gelungene Konferenz in der Barockstadt Wien ausgerichtet. Das vielseitige Programm hat den hohen Stellenwert des wissenschaftlichen Austausches auf internationaler Ebene verdeutlicht. Neben diesem fachlichen Austausch gab uns der Besuch die Möglichkeit, die Kolleginnen und Kollegen aus Hamburg und Karlsruhe standortübergreifend kennenzulernen und Kontakte zur Schwesterbehörde Bundesanstalt für Gewässerkunde sowie darüber hinaus national und international zu knüpfen und zu pflegen.
Dieser Artikel wurde gemeinschaftlich verfasst.
Verfasst von Lina Focht
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