Fast schon traditionell wurde im November und Dezember 2022 das vierte geotechnische Praktikum für Studierende der Helmut-Schmidt-Universität (HSU) ausgerichtet. Neben Studierenden der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) waren auch in diesem Jahr Studierende der Autobahn GmbH und der Bundeswehr dabei. Mit insgesamt ca. 20 Teilnehmenden handelte es sich um einen besonders starken Jahrgang. Die BAW unterstützt mit diesen jährlich stattfindenden Praktika die HSU beim Studiengang Bauingenieurwesen.
Am ersten Praktikumstag wurden die Bodenansprache und die Bodenklassifikation thematisiert. Nach einer kurzen Einführung durch Martin Pohl erläuterte Anne Heeling die fachgerechte Beschreibung des Bodens im Bohrkern. Anschließend konnten die Studierenden die Ansprache an Bohrkernen der Kleinen Schleuse Kiel selbst üben und das Material fachgerecht visuell, mit Handversuchen oder dem Taschenpenetrometer untersuchen.
Im Stationsbetrieb wurden danach die Klassifikationsversuche gelernt. An drei Stationen führten die Studierenden die Versuche zur Ermittlung der Kornverteilung mit Femke Behrens, die Ermittlung der Konsistenzgrenzen mit Melanie Schwab sowie die Bestimmung des Kalkgehalts und Glühverlusts mit Dirk Augner durch. Aufgrund der Gruppengröße wurde dieses Jahr zusätzlich ein ganz besonderes Highlight geboten: An einer vierten Station zeigten Oliver Suhr, Björn Mettig und Fiona Spangenberg die Probennahme im Feld mit dem BAW-eigenen Bohrgerät. Außerdem stellten die Kollegen der Bauwerksmessung, Karsten Otte und Andre Frauendorf, ausgewählte Messtechnik und Messaufbauten für verschiedene Aufgabenstellungen der WSV vor.
Am zweiten Praktikumstag lag der Fokus auf den höherwertigen Versuchen der Bodenmechanik. Zunächst stellten die Studierenden einen versuchsreifen Probekörper für einen Einaxialen Druckversuch oder einen Triaxialversuch aus einer Sonderprobe her. Schnell zeigte sich, wer ausreichend Feingefühl für den Umgang mit empfindlichen Bodenproben mitbrachte.
Glücklicherweise konnten ausreichend Probenkörper hergestellt werden, um in mehreren Kleingruppen einen Einaxialen Druckversuch selbstständig durchzuführen. Sowohl mit dem Einaxialen Druckversuch als auch mit der Laborflügelsonde wurde mit Julia Sorgatz die undränierte Scherfestigkeit von verschiedenen norddeutschen Böden ermittelt. Da der Ödometerversuch und der Triaxialversuch mit einer Versuchsdauer zwischen ein bis drei Wochen einen Praktikumstag sprengen würde, erfolgten hierfür nur Trockenübungen zusammen mit Dirk Augner. Verschiedene Arbeitsblätter zur Auswertung der Versuche ergänzten das praktische Lehrangebot der BAW.
Dem Laborteam der BAW haben die Praktika viel Spaß bereitet. Wir hoffen, dass es den Studierenden ähnlich ging und freuen uns auf die nächsten Praktika im Jahr 2023.
Verfasst von Julia Sorgatz
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