Daniela Schenk

PIANC startet Arbeitsgruppe zu innovativen Digitalisierungsansätzen im Management von Wasserbauwerken

Am 27. Mai fand das Auftakttreffen der neuen PIANC-Arbeitsgruppe „Innovative Digitalisierungsansätze für das Management von wasserbaulichen Anlagen an Binnenwasserstraßen“ im beeindruckenden Marie-Elisabeth-Belpaire-Gebäude in Brüssel statt – dem Hauptsitz von PIANC.

Insgesamt nahmen 14 Mitglieder an dem hybriden Treffen teil – neun vor Ort und fünf virtuell. Die Gruppe setzt sich aus engagierten Personan aus Verwaltung und Praxis der verschiedenen Ländern zusammen, darunter Deutschland, die Niederlande, Luxemburg, Belgien, Italien, die USA, Malaysia, Oman, China und Brasilien. Diese internationale Zusammensetzung spiegelt die globale Relevanz des Themas wider.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einer Einführung in die Arbeitsweise von PIANC-Arbeitsgruppen durch Philippe Rigo, Leiter der Inland Navigation Commission (InCom), tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über ihre individuellen Motivation und Zielsetzungen aus. Dabei wurde auch ein thematischer Schulterschluss mit der neu gegründeten Arbeitsgruppe zu „Digital Twins“ (WG 257)  identifiziert – ein Austausch zwischen beiden Gruppen ist ausdrücklich erwünscht.

Die Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, internationale Best-Practice-Beispiele und innovative Lösungen zur Digitalisierung im Informationsmanagement wasserbaulicher Anlagen zu identifizieren, zu bewerten und Handlungsempfehlungen für deren Anwendung in der Praxis zu erarbeiten. Dabei stehen insbesondere nutzerzentrierte Informationssysteme im Fokus, die Entscheidungsprozesse unterstützen und die langfristige Verwaltung, Wartung und Instandhaltung erleichtern.

Als konkreter nächster Schritt wurde vereinbart, dass alle Mitglieder aktuelle Digitalisierungsansätze aus ihren Ländern oder Institutionen zusammentragen. Diese Bestandsaufnahme soll die Grundlage für den Aufbau des künftigen Abschlussberichts bilden. Zudem wurde ein Fahrplan für die nächsten Sitzungen entwickelt.

Die BAW hat die Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, führt deren Vorsitz und engagiert sich gemeinsam mit internationalen Partnern für innovative Lösungen im Bereich der Digitalisierung wasserbaulicher Infrastrukturen. Wir freuen uns auf eine konstruktive und inspirierende Zusammenarbeit.

Online-Schaltung der neuen Webanwendung TraVis (TransportmengenVisualisierung) im IZW

am 5. November ging die neue Webanwendung TraVis im Infozentrum Wasserbau online (IZW: izw.baw.de/wsv, direkter Link zur Anwendung: travis.baw.de).

TraVis ist im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) entwickelt  worden und ist der Nachfolger der Windows-Anwendung PlanGIS (Planco’s Geographisches Informationssystem).

TraVis stellt für die einzelnen Strecken des  Bundeswasserstraßennetzes die Gütermengen und Relationslisten der Binnen- und Seeschifffahrt sowie die Flottenstrukturen der Binnenschifffahrt für das Bezugsjahr 2010 und das Prognosejahr 2030 dar. Die visualisierten Daten sind Bestandteil des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) und der Verkehrsverflechtungsprognose 2030, welche auf die Netze der Verkehrsträger Schiene, Straße und Wasserstraße umgelegt wurden. Die Umlegung bildet die Grundlage für die Planung von Ausbau- und Ersatzinvestitionen im Bundeswasserstraßennetz.

Das neue TraVis bietet als Nachfolgeanwendung eine moderne Weboberfläche mit integrierter Karte zur Visualisierung der Transportmengen auf den Bundeswasserstraßen. Streckendaten, die zuvor in Form von Excel-Dateien bereitgestellt wurden, können jetzt im Browser aufgerufen, gefiltert und exportiert werden.  Neben der verbesserten Benutzeroberfläche bietet TraVis auch standardisierte Schnittstellen für den Datenaustausch. Beispielsweise lassen sich die TraVis-Daten nun problemlos über Web Feature Services (WFS) oder Web Map Services (WMS) in andere Anwendungen einbinden.

Auch zukünftige Verkehrsprognosen werden ab sofort über TraVis bereitgestellt. Die BAW wird das BMVI bei Weiterentwicklung und Verbesserung von TraVis unterstützen und ist dabei insbesondere auf das Feedback von Nutzern angewiesen.

Tabellenansicht TraVis

 

Kartenansicht TraVis