Jan, 2022

IZW-Campus: Mit neuem Design ins neue Jahr

Vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen, seit dem Jahreswechsel erstrahlt IZW-Campus in einem rundum erneuerten Design.

Inhaltlich gibt es keine Veränderungen in IZW-Campus. Wie gewohnt finden Sie über die Magazin-Einstiegsseite die Inhalte in der bekannten fachlichen Struktur oder über die alphabetische Liste.

Jedoch gab es die folgenden Änderungen im Aussehen:

  • Login-Seite: Sie erscheint nun in einem frischen blauen Design. Wie gewohnt können Sie sich hier einloggen und die umfassenden Wissensangebote von IZW-Campus nutzen oder aber Sie biegen ab in den öffentlichen Bereich.
  • Hauptmenü: Hier gab es die größte Umstellung. Das Hauptmenü ist nun senkrecht am linken Bildschirmrand. Ihren persönlichen Schreibtisch finden Sie nun unter der Kachel Dashboard. Über die zweite Kachel Magazin finden Sie immer wieder zur Magazin-Einstiegsseite zurück.

Zudem können über die Suche in der oberen rechten Ecke des Bildschirms direkt Wissensangebote aufgerufen werden. In diesem Bereich finden Sie zusätzlich weiterhin Ihr persönliches Profil, können die Einstellungen ändern und sich aus IZW-Campus aus- und einloggen.


Virtuelle Veranstaltungen und neue Inhalte

Im letzten Jahr hat sich im Bereich der Formate, die wir auf IZW-Campus anbieten, richtig was bewegt: Rund 2500 Gäste aus der WSV und externem Fachpublikum durften wir bei unseren neu entwickelten virtuellen Veranstaltungsformaten begrüßen. Neben digitalen Aussprachetagen (Beispiele finden Sie hier und hier) haben wir auch Kolloquien komplett digital anbieten können. Außerdem haben wir im Dezember mit der Gesamtzahl unserer Angebote die 100er Marke geknackt! Im vergangenen Jahr wurde IZW-Campus rund 22.000 mal besucht und zudem ausgewählte Angebote erstmals auch öffentlich zugänglich gemacht (zum Beispiel hier und hier).


IZW-Campus Newsletter

Künftig möchten wir Sie zudem über neue Wissensangebote, Schulungen und virtuelle Veranstaltungen in IZW-Campus in einem eigenen Newsletter informieren. Dabei werden wir Sie etwa alle sechs bis acht Wochen über neue Inhalte in IZW-Campus auf dem Laufenden halten.

Sie haben bereits jetzt die Möglichkeit, sich über das IZW-Portal für den IZW-Campus-Newsletter zu registrieren: https://izw.baw.de/wsv/newsletter

Verfasst von Laura Beuter

Als Teil des IZW-Teams kümmere ich mich um alle Themen rund um E-Learning und IZW-Campus.

Sedimentäre Grenzerfahrungen – niederländische und deutsche Messschiffe im Einsatz für Methodenvergleiche

Anfang November 2021 fand im deutsch-niederländischen Grenzabschnitt des Rheins eine länderübergreifende Kampagne zum Vergleich von Sedimentmessmethoden statt. Die Kampagne ist Teil des über die Euregio-Rhein-Waal mit INTERREG-Mitteln geförderten Projektes Living-Lab Rhine (LILAR). Dieses ist zugleich Pilotprojekt der deutschen und niederländischen Partner der im Aufbau befindlichen europäischen Forschungsinfrastruktur DANUBIUS-RI. Das LILAR-Projekt strebt an, das gemeinsame Verständnis des Sedimentregimes im Rhein zu verbessern und somit ein nachhaltiges Sediment- und Flussmanagement zwischen Deutschland und den Niederlanden zu unterstützen. An dem Projekt sind neben der BAW auch die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein (WSA) und von niederländischer Seite Rijkswaterstaat sowie Deltares beteiligt. Zudem unterstützen zwei Masterandinnen der TU Delft und der TU Darmstadt das Projekt.

Während der Messkampagne wurden mit insgesamt fünf Schiffen (Abb. 1) – „Rheinland“, „Mercator“ und „Fluctus“ auf Seiten des WSA und „Conrad“ und „Flevomeer“ von Rijkswaterstaat – verschiedene Untersuchungen zum Transport von Schweb- und Geschiebefracht sowie ergänzend auch zu Mikroplastik durchgeführt. Hierbei wurden sowohl Messungen an zwei Flussquerschnitten vorgenommen, als auch die Bewegung des Sediments an der Flusssohle über einen definierten Flussabschnitt untersucht.

Abb. 1: Die Messschiffe „Rheinland“, „Conrad“, „Mercator“ und „Flevomeer“ (von links) während der Messkampagne am Niederrhein.

Zur Bestimmung des Schwebstoffgehaltes im Flussquerschnitt wurden Wasserproben an mehreren Punkten und aus mehreren Tiefen mit unterschiedlichen Methoden entnommen (Abb. 2). Diese Proben wurden anschließend gesiebt und gefiltert, je nach Methode vor Ort oder im Labor, und der Sedimentrückstand zur genauen Bestimmung der Sedimentkonzentration getrocknet und gewogen. Ein ganz ähnlicher Ansatz wurde bei der Beprobung von Mikroplastik verfolgt (Abb. 3). Ergänzend zur Schwebstoffbeprobung wurde an den gleichen Punkten mittels Aktivsonar-Messgeräten (ADCP und ADV), d. h. über Schallwellen-Reflektion an Schwebstoffpartikeln, der Anteil von Schwebstoffen im Wasser indirekt gemessen.

Abb. 2: Messvorrichtungen für Schwebfrachtmessungen. a) Messrahmen zur zeitgleichen Schwebstoff-Probennahme in verschiedenen Tiefen. b) Messflügel mit Pumpvorrichtung zur sequenziellen Schwebstoff-Probennahme in verschiedenen Tiefen.
Abb. 3: Mikroplastik-Probennahme in insgesamt 3 Tiefen (zu sehen ist die Probennahme an der Wasseroberfläche).

Für die Bestimmung des Geschiebetransportes wurden Proben von der Sohlenoberfläche mittels zwei Arten von Geschiebefängern gesammelt (Abb. 4). In beiden Fällen wurde bei Geschiebetrieb bewegtes Sediment mit einem Fangkorb aufgefangen, welches dann später im Labor gesiebt wurde, um die unterschiedlichen Anteile der Sedimentfraktionen zu bestimmen. Während der Probenahme zeichneten Kameras die Sedimentbewegungen an der Sohle auf. Indirekte Messungen des Geschiebetriebs fanden wiederum mithilfe von Aktivsonar-Messgeräten statt. Zusätzlich wurde die Höhenlage der Sohle mehrfach mittels Fächerecholot-Peilungen bestimmt, um Dünenbewegungen zu erkennen, die eine andere Art des Geschiebetransportes darstellen.

Abb. 4: Geschiebefänger für die Beprobung des Geschiebetriebs auf der Sohle. a) Deutsche Variante der BfG. b) Niederländische Variante.

Die gemeinsame Messkampagne lieferte aufschlussreiche Erkenntnisse bezüglich der unterschiedlichen Messmethoden der deutschen und niederländischen Partner. Neben der noch ausstehenden Quantifizierung der Unterschiede in den Messergebnissen fördern diese Erkenntnisse das Verständnis für Daten aus vergangenen und zukünftigen Messungen und machen diese nicht zuletzt bei der internationalen Zusammenarbeit besser interpretierbar. Außerdem können sie als Grundlage für einen möglichen zukünftigen Abgleich der Messmethoden und -ergebnisse dienen.

Ein Video zur beschriebenen Kampagne ist auf dem Youtube-Kanal der BAW verfügbar [1], eine Bilderserie kann auf Flickr eingesehen werden [2].

An der Entstehung dieses Beitrages hat Martin Hämmerle mitgewirkt. Fotos: BAW.

Quellen:

[1] https://www.youtube.com/watch?v=KFTVXz4BU-w

[2] https://www.flickr.com/photos/bundesanstalt_fuer_wasserbau/albums/72177720296043685

Das bodenmechanische Praktikum für die Studierenden der HSU 2021

Im November und Dezember 2021 wurde inzwischen fast traditionsgemäß das bodenmechanische Praktikum für Studierende der Helmut-Schmidt-Universität (HSU) in der BAW ausgerichtet. Das geotechnische Labor in Hamburg unterstützt mit diesen jährlich stattfindenden Praktika die HSU beim Studiengang Bauingenieurwesen. Neben Studierenden der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) waren in diesem Jahr auch erstmals Studierende der Autobahn GmbH dabei.

Sowohl mit Blick auf die Praktikumsinhalte als auch bei den Hygienemaßahmen waren die Mitarbeiter:innen auf BAW-Seite beim dritten Praktikumsjahrgang, dem zweiten unter Corona-Bedingungen, gut vorbereitet. 2G und AHA+L+C – Regeln ermöglichten eine sichere Durchführung des Praktikums.

Inhaltlich wurden wie bereits in den vergangenen Jahren am ersten Praktikumstag die Bodenklassifikation und Bodenansprache thematisiert. Von Anne Heeling wurde die fachgerechte Beschreibung des Bodens im Bohrkern und in Sonderproben erläutert. Anschließend konnten die Studierenden die Ansprache selbst üben. Auch bei Versuchen zur Ermittlung der Siebkurve, den Konsistenzgrenzen, Kalkgehalt und Glühverlust war die Mitarbeit der Studierenden gefragt, die an den einzelnen Versuchsständen von Melanie Schwab, Femke Behrens und Dirk Augner in Kleingruppen angeleitet wurden.

Am zweiten Praktikumstag lag der Fokus auf den höherwertigen Versuchen der Bodenmechanik. Die Studierenden der Gruppe 1 mussten einen Probenkörper für einen Triaxialversuch aus einer älteren, stark organischen Sonderprobe von der Kleinen Schleuse Kiel herstellen. Hierbei zeigten sich die Tücken der Probenherstellung. Sagen wir mal so: Nach der entsprechenden DIN EN ISO 17892-9:2018-07 für Triaxialversuche dürfen „Furchen oder Löcher, die nicht größer als 1/6 des Probekörperdurchmessers sind, mit aufgearbeitetem Probematerial gefüllt“ werden, um einen akzeptablen Probenkörper zu erhalten. Gruppe 2 hatte da ein wenig mehr Glück, denn sie durfte die Probenherstellung an einer im Labor homogenisierten, konsolidierten Kleiprobe üben.

Anschließend führten die Studierenden den Einaxialen Druckversuch und Untersuchungen mit der Laborflügelsonde selbstständig durch. Da der Ödometerversuch und der Triaxialversuch mit einer Versuchsdauer zwischen ein bis drei Wochen einen Praktikumstag sprengen würde, gab es hierfür nur Trockenübungen zum Einbau und Erläuterungen zur Versuchsdurchführung. Verschiedene Arbeitsblätter zur Auswertung der Versuche ergänzten das praktische Lehrangebot der BAW.

Dem Laborteam der BAW haben die Praktikumstage wieder viel Spaß bereitet. Wir hoffen, den Studierenden ging es ähnlich und etwaige Klausurfragen zu Laborversuchen können nun gut beantwortet werden.