'atair'

Erfolgreicher Brennstart für die neue ATAIR am 27.10.2017 in Kiel

Mit dem offiziellen Brennstart am 27.10.2017 wurde gut 10 Monate nach erfolgter Vertragsunterzeichnung am 15.12.2016 der Schritt in die eigentliche Fertigung des neuen Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffes ATAIR vollzogen. Der Auftragnehmer, die Fassmer Werft GmbH & Co. KG, hat auf Grund der gegenwärtigen sehr guten Auslastungslage am Stammsitz in Berne- Motzen an der Weser einen Teil der Fertigung an die German Naval Yard in Kiel vergeben. Die Fassmer Werft ist während der gesamten Fertigung mit einem eigenen Projektteam zur Sicherstellung einer hohen Qualität in Kiel vertreten. Das Fertigungskonzept sieht vor, dass der Neubau in einer sogenannten Blockbauweise umfangreich vorausgerüstet bis voraussichtlich Ende Januar 2019 an der Kieler Förde entstehen wird. Für die weitere Ausstattung mit umfangreicher Decksausrüstung, u.a. speziellen Hebezeugen und sämtlichen dann folgenden Inbetriebnahmen, Erprobungen und Probefahrten wird das Schiff schwimmfähig und vollständig konserviert an die Weser überführt werden.

Dem nunmehr erfolgten Brennstart sind intensive Gespräche im Rahmen der Prozesse von Basic – und Detail Design vorangegangen. Diese erfolgten zwischen den Beteiligten der Werft, dem Projektteam des Auftraggebers, bestehend aus künftigem Eigner (BSH) und der beauftragten Bauaufsicht des Referates Schiffstechnik der BAW, sowie der Klassifikationsgesellschaft DNV-GL und einer Vielzahl von beteiligten Systemlieferanten und Zulieferern. Die in der ersten Hälfte 2017 bei der SVA Potsdam erfolgreich durchgeführten umfangreichen Modelloptimierungen und anschließenden Modellversuche lassen ein in Bezug auf den Leistungsbedarf optimiertes Schiff erwarten.

Der weitere Fertigungszeitplan sieht für den 20.12.2017 die feierliche Kiellegung vor, so dass spätestens ab diesem Zeitpunkt volle Fahrt in Fertigung und Montage aufgenommen werden kann. Ein nächstes Highlight wird dann ganz sicher die Montage des 130 Kubikmeter fassenden LNG Tanks sein, welche voraussichtlich im Juni 2018 erfolgen wird. Die ATAIR wird damit das erste mit LNG betriebene, seegehende Spezialschiff des Bundes sein.

BMVI investiert 114 Mio. Euro in die neue ATAIR mit umweltfreundlichem Flüssiggasantrieb (LNG) für das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)

Heute, am 15.12.2016 wurde im Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs des BMVI, Enak Ferlemann durch die Präsidentin des BSH, Frau Monika Breuch- Moritz und den Geschäftsführer der Fassmer Werft GmbH & Co. KG, Harald Fassmer der Vertrag zum Bau und zur Lieferung des neuen Vermessungs- Wracksuch- und Forschungsschiffes ATAIR unterzeichnet. Die Flotte des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) erfährt mit diesem Auftrag einen ersten Modernisierungsschub und macht die Tür auf für die Anwendung von emissionsarmem Flüssiggas (LNG) auf einem Behördenschiff. Das BMVI investiert mit der neuen ATAIR 114 Millionen Euro in ein hochmodernes, den höchsten Umweltanforderungen entsprechendes Schiff für Nord- und Ostsee. Die ATAIR erfüllt strengste Standards für die Emissionen von Stickoxiden (NOx) gemäß den Vorgaben der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO Tier III) sowie darüber hinaus die Vorschriften für Rußpartikel-Emissionen der amerikanischen Umweltbehörde (US EPA Tier IV) und entspricht den Vorgaben des Umweltzeichens „Blauer Engel“ für umweltfreundliches Schiffsdesign (RAL-UZ 141).

Die ATAIR wird das größte Schiff in der Flotte des BSH sein – mit 74 Meter Länge, rund 17 Meter Breite, einem Tiefgang von 5 Metern und einer Geschwindigkeit von rund 13 Knoten. Sie bietet Platz für 18 Personen Besatzung und 15 Wissenschaftler.

Zur Ausrüstung gehören unter anderem Labore, eine Luftschadstoffmessstation sowie ein Arbeitskran, ein Heckgalgen und ein Schiebebalken für geologische Arbeiten am Meeresboden. Ein 200 Quadratmeter großes freies Arbeitsdeck bietet Raum für Labor- und Transportcontainer. Neben zwei autark operierenden Vermessungsbooten ist ebenfalls eine umfangreiche Tauchausrüstung und eine Taucherdruckkammer an Bord.

Während der Konzeption und Planung des Neubauvorhabens sowie der Durchführung des gesamten Vergabeverfahrens wurde das Referat Schiffstechnik der BAW unterstützt von einem Projektteam des BSH sowie der internen Vergabestelle der BAW Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der Kanzlei Heuking, Düsseldorf.

Die nunmehr folgende Konstruktions- und Bauphase wird als verantwortliche Bauaufsicht federführend vom „Team ATAIR“ des Referates Schiffstechnik  wahrgenommen. Hierbei werden auch weiterhin das Projektteam des BSH sowie die künftige Besatzung aktiv mitwirken.

Die Indienststellung der neuen ATAIR ist für das 1. Quartal 2020 vorgesehen.2016_12_12_datenblatt_vwfs_atair_final

Weltleitmesse (SMM) der maritimen Wirtschaft in Hamburg, Referat Schiffstechnik zum zweiten Mal dabei

Vom 04.-07. September 2018 fand mit der SMM 2018 (Schiffbau- Maschine- Meerestechnik) die Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft in den Hamburger Messehallen statt.

Nach der ersten sehr positiven Erfahrung in 2016 hatte sich das Referat Schiffstechnik auch in diesem Jahr zu einem noch professionelleren Messeauftritt entschlossen. Schwerpunkt des diesjährigen Messeauftrittes war neben vielfältigen Fachinformationen rund um unsere Arbeit im Rahmen laufender Ausschreibungsverfahren zu aktuellen Schiffsneubauvorhaben des Bundes die fortschreitende Fertigung des neuen Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffes ATAIR für das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Auftragnehmer für diesen Neubau ist die Fassmer Werft GmbH & Co KG aus Berne, die mit der ATAIR ihr zweites LNG- angetriebenes Seeschiff sowie für uns das erste seegehende LNG- Behördenschiff bauen. Mit einem eindrucksvollen Foto aus der laufenden Fertigung des Neubaus bei German Naval Yards in Kiel hatte die BAW in ihrem Messestand das Feeling einer echten Schiffbauhalle erzeugt.

So war es auch nicht verwunderlich, dass sich eine Vielzahl von Messebesuchern, dadurch angezogen, mit uns über unsere Aufgaben und unsere Motivation auf einer derartigen Weltleitmesse vertreten zu sein, ins Gespräch kommen wollten. Diesbezüglich hat sich der Messeauftritt des Referates durchaus zu einer Plattform für gute Gespräche mit der Werft- und Zulieferindustrie entwickelt.

Höhepunkte der intensiven Messetage waren zweifellos Besuche und sehr interessante Gespräche mit den MdB Claudia Müller (Grüne) sowie MdB Oliver Grundmann (CDU). Beide zeigten sich beeindruckt von den
Informationen rund um die Aufgaben und Arbeitsweisen des Referates.

Anhand des auftragsbezogen für die ATAIR in Zusammenarbeit mit der Neptun Ship Design GmbH, Rostock sowie der AVEVA GmbH, Hamburg erstellten 3D- Konstruktionsmodells wurden beispielhaft interaktive Funktionalitäten gezeigt, die zukünftig im Hinblick auf die Vorhaltung digitaler Bestandsunterlagen entwickelt und für den Betreiber von Schiffen nutzbar gemacht werden können.

 

FORUM HTG „LNG“ zu Gast bei der BAW in Hamburg

 

 Quelle: Hafentechnische Gesellschaft (HTG)

Das Forum HTG war am 16.05.2018 zu Gast bei der BAW. In der Hafencity beim Referat Schiffstechnik fand die abendliche Veranstaltung der Hafentechnische Gesellschaft (HTG) statt. Die Veranstaltungsreihe wird durch die Junge HTG für die gesamte Fachgesellschaft organisiert. Impulsvorträge und Diskussionsrunden in kleinen Abendveranstaltungen bilden den Kern dieses Formats.

LNG (Liquid Natural Gas) als alternativer Schiffsantrieb und zur Landstromversorgung war das Thema des Abends. Ein veritables Zukunftsprojekt mit Bedeutung für See- und Binnenschifffahrt, denn gerade in der aktuellen Umwelt-Debatte gewinnt die alternative Versorgung von Schiffen mehr und mehr an Bedeutung. Hamburg ist mit seiner Infrastruktur bereits vielseitig aufgestellt, u. a. mit der Möglichkeit, Handels- und Personenschiffe mit LNG zu betreiben.

Begrüßt wurden die Teilnehmer von Herrn Holger Rahlf, Abteilungsleitung Wasserbau Küstenbereich der BAW. Die BAW unterstützt  die Aufgaben und Veranstaltungen der HTG auf vielfältige Weise und hat die Rolle des Gastgebers gerne übernommen. Nach kurzer Vorstellung der Aufgaben der BAW  wies Herr Rahlf auch auf die fachliche Relevanz des Themas LNG für die BAW hin. So wird im Referat Schiffstechnik mit der ATAIR, ein hochmodernes, den höchsten Umweltanforderungen entsprechendes Schiff für den Einsatz auf Nord- und Ostsee geplant, und auch bei den Planungen zum Ersatzneubau der WSV-Mehrzweckschiffe werden LNG-Antriebe berücksichtigt.

Nach der Begrüßung durch den Geschäftsführer der HTG, Michael Ströh, bildeten dann zwei spannende Keynote-Vorträge die Basis für diesen Abend:

„LNG als Treibstoff für die Schifffahrt“

Herr Dr.-Ing. Jochen Schmidt-Luessmann von der Fa. Marine Service GmbH stellte den Status Quo des Einsatzes von LNG bei Handelsschiffen dar und erläuterte zudem technische Sachverhalte zu Motoren für den LNG-Betrieb sowie Tanksystemen und über das Bunkern von LNG-Schiffen.

„LNG – Alternative Landstromversorgung“

Herr Christian Becker von der Fa. HPE Hybrid Port Energy ging im zweiten Vortrag auf die durch sein Unternehmen installierte LNG-Hybrid Barge und das LNG Power Pac® als alternative Landstromversorgung von Schiffen ein.

Während und im Anschluss der Vorträge fand eine rege und kontroverse Diskussion statt, u.a. zu technischen Herausforderungen, Verfügbarkeit und Logistik von Tanksystemen, Umweltverträglichkeit mit Methan-Schlupf, Herausforderungen bei behördlichen Genehmigungen zwischen Land und Wasser und alternativen, zukünftigen Treibstoffen.

Trotz der späten Stunde wurden zum Abschluss des Abends bei einem kleinen Snack und Getränken der Fachaustausch und die Gespräche noch rege fortgesetzt.

Weitere Informationen zur Junge HTG: https://www.htg-online.de/junge-htg/