Schiffstechnik

Weltleitmesse (SMM) der maritimen Wirtschaft in Hamburg, Referat Schiffstechnik zum zweiten Mal dabei

Vom 04.-07. September 2018 fand mit der SMM 2018 (Schiffbau- Maschine- Meerestechnik) die Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft in den Hamburger Messehallen statt.

Nach der ersten sehr positiven Erfahrung in 2016 hatte sich das Referat Schiffstechnik auch in diesem Jahr zu einem noch professionelleren Messeauftritt entschlossen. Schwerpunkt des diesjährigen Messeauftrittes war neben vielfältigen Fachinformationen rund um unsere Arbeit im Rahmen laufender Ausschreibungsverfahren zu aktuellen Schiffsneubauvorhaben des Bundes die fortschreitende Fertigung des neuen Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffes ATAIR für das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Auftragnehmer für diesen Neubau ist die Fassmer Werft GmbH & Co KG aus Berne, die mit der ATAIR ihr zweites LNG- angetriebenes Seeschiff sowie für uns das erste seegehende LNG- Behördenschiff bauen. Mit einem eindrucksvollen Foto aus der laufenden Fertigung des Neubaus bei German Naval Yards in Kiel hatte die BAW in ihrem Messestand das Feeling einer echten Schiffbauhalle erzeugt.

So war es auch nicht verwunderlich, dass sich eine Vielzahl von Messebesuchern, dadurch angezogen, mit uns über unsere Aufgaben und unsere Motivation auf einer derartigen Weltleitmesse vertreten zu sein, ins Gespräch kommen wollten. Diesbezüglich hat sich der Messeauftritt des Referates durchaus zu einer Plattform für gute Gespräche mit der Werft- und Zulieferindustrie entwickelt.

Höhepunkte der intensiven Messetage waren zweifellos Besuche und sehr interessante Gespräche mit den MdB Claudia Müller (Grüne) sowie MdB Oliver Grundmann (CDU). Beide zeigten sich beeindruckt von den
Informationen rund um die Aufgaben und Arbeitsweisen des Referates.

Anhand des auftragsbezogen für die ATAIR in Zusammenarbeit mit der Neptun Ship Design GmbH, Rostock sowie der AVEVA GmbH, Hamburg erstellten 3D- Konstruktionsmodells wurden beispielhaft interaktive Funktionalitäten gezeigt, die zukünftig im Hinblick auf die Vorhaltung digitaler Bestandsunterlagen entwickelt und für den Betreiber von Schiffen nutzbar gemacht werden können.

 

BMVI investiert 114 Mio. Euro in die neue ATAIR mit umweltfreundlichem Flüssiggasantrieb (LNG) für das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)

Heute, am 15.12.2016 wurde im Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs des BMVI, Enak Ferlemann durch die Präsidentin des BSH, Frau Monika Breuch- Moritz und den Geschäftsführer der Fassmer Werft GmbH & Co. KG, Harald Fassmer der Vertrag zum Bau und zur Lieferung des neuen Vermessungs- Wracksuch- und Forschungsschiffes ATAIR unterzeichnet. Die Flotte des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) erfährt mit diesem Auftrag einen ersten Modernisierungsschub und macht die Tür auf für die Anwendung von emissionsarmem Flüssiggas (LNG) auf einem Behördenschiff. Das BMVI investiert mit der neuen ATAIR 114 Millionen Euro in ein hochmodernes, den höchsten Umweltanforderungen entsprechendes Schiff für Nord- und Ostsee. Die ATAIR erfüllt strengste Standards für die Emissionen von Stickoxiden (NOx) gemäß den Vorgaben der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO Tier III) sowie darüber hinaus die Vorschriften für Rußpartikel-Emissionen der amerikanischen Umweltbehörde (US EPA Tier IV) und entspricht den Vorgaben des Umweltzeichens „Blauer Engel“ für umweltfreundliches Schiffsdesign (RAL-UZ 141).

Die ATAIR wird das größte Schiff in der Flotte des BSH sein – mit 74 Meter Länge, rund 17 Meter Breite, einem Tiefgang von 5 Metern und einer Geschwindigkeit von rund 13 Knoten. Sie bietet Platz für 18 Personen Besatzung und 15 Wissenschaftler.

Zur Ausrüstung gehören unter anderem Labore, eine Luftschadstoffmessstation sowie ein Arbeitskran, ein Heckgalgen und ein Schiebebalken für geologische Arbeiten am Meeresboden. Ein 200 Quadratmeter großes freies Arbeitsdeck bietet Raum für Labor- und Transportcontainer. Neben zwei autark operierenden Vermessungsbooten ist ebenfalls eine umfangreiche Tauchausrüstung und eine Taucherdruckkammer an Bord.

Während der Konzeption und Planung des Neubauvorhabens sowie der Durchführung des gesamten Vergabeverfahrens wurde das Referat Schiffstechnik der BAW unterstützt von einem Projektteam des BSH sowie der internen Vergabestelle der BAW Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der Kanzlei Heuking, Düsseldorf.

Die nunmehr folgende Konstruktions- und Bauphase wird als verantwortliche Bauaufsicht federführend vom „Team ATAIR“ des Referates Schiffstechnik  wahrgenommen. Hierbei werden auch weiterhin das Projektteam des BSH sowie die künftige Besatzung aktiv mitwirken.

Die Indienststellung der neuen ATAIR ist für das 1. Quartal 2020 vorgesehen.2016_12_12_datenblatt_vwfs_atair_final