Feb, 2019

HENRY knackt die 6.000er Marke

Das offene Fachrepositorium für den Wasserbau wächst stetig und konnte in den vergangenen Monaten einen Zuwachs von über 1.000 Dokumenten verzeichnen. Diese hohe Zahl begründet sich hauptsächlich auf drei umfangreiche Sammlungen, die neu in HENRY aufgenommen wurden.

Schriften der Forschungsanstalt für Schifffahrt, Wasser- und Grundbau (FAS)
Rund 400 Dokumente der FAS, die den Bibliotheken bisher nur als gedruckte Version vorlagen, sind nun erstmals digital verfügbar. Die Dateien wurden vom IZW-Team aufwendig  zusammengetragen, digitalisiert und mit Metadaten versehen.

Die FAS war die „Schwester“ der BAW und ist ebenfalls aus der Königlichen bzw. Preußischen Versuchsanstalt für Wasserbau, Schiffbau und Erdbau hervorgegangen. Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet und hat die wissenschaftlich-technischen Grundlagen für Betrieb und Unterhaltung der Wasserstraßen und Schifffahrt in der DDR bearbeitet. Mit der deutschen Wiedervereinigung stellte die FAS ihre Tätigkeit 1990 ein und wurde in die Bundesanstalt für Wasserbau integriert.

Wir freuen uns, dass die wertvollen Informationen aus über 40 Jahren Forschungsarbeit der FAS der Öffentlichkeit ab sofort frei zugänglich und dauerhaft zur Verfügung gestellt werden können.

 

Poster
Seit Kurzem finden sich auch Poster zu verschiedenen fachlichen Themen in HENRY. Sie wurden hauptsächlich für Fachkonferenzen und Kolloquien erstellt und enthalten fachlich relevante Forschungsdaten und Diagramme.

 

Uni Schriften
Die BAW hat sich in jüngster Vergangenheit mit mehreren Universitäten vernetzt, die ihre Institutsmitteilungen und Fachartikel ebenfalls in HENRY veröffentlichen. Somit steht der Öffentlichkeit ein immer breiteres Spektrum an Fachartikeln rund um das Thema Wasserbau zur Verfügung. Neu dabei sind die Ruhr-Uni Bochum, die TU Braunschweig und das Institut für  Geotechnik der TU Dresden.

https://henry.baw.de/

BAW besucht die Baustelle am Hauptbahnhof beim Projekt Stuttgart 21

Für das Referat Grundbau der BAW ergab sich am 8. Februar die Möglichkeit, bei bestem Wetter den Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs vom Kopfbahnhof zum Durchgangsbahnhof als Teilprojekt der Baumaßnahme „Stuttgart 21“ zu besichtigen.

Blick vom Turm auf die Baustelle

Zur Einstimmung wurde ein Blick von ganz oben auf die Baustelle geworfen, bevor es dann in die Tiefe ging. Die Aussichtsplattform auf dem Bahnhofsturm ist zusammen mit der Ausstellung des Turmforums kostenlos zugänglich und bietet eine sehr gute Übersicht über die Baustelle mit den einzelnen Bauabschnitten des zukünftigen Tiefbahnhofs.

Besuchergruppe der BAW

Auf der Baustelle  vermittelte Herr Hammerschmidt von der Firma Züblin, die den neuen Bahnhof baut, zunächst eine Vorstellung vom Gesamtprojekt. Ergänzt wurden die Ausführungen von Herrn Dipl.-Ing. Holger Jud vom Ingenierbüro Smoltczyk & Partner und dem ehemaligen Kollegen Prof. Benz von der Firma Wechselwirkung um die geotechnischen Aspekte. Nachdem die PSA angelegt war, ging es dann in medias res und es konnten zusammen die Arbeiten des Spezialtiefbaus besichtigt werden.

Aufständerung der ehemaligen Bahndirektion

Auch wenn bei jedem einzelnen Bauabschnitt viele technische Herausforderungen zu meistern waren bzw. sind, bildet die Aufständerung der unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Bahnhofsdirektion ein absolutes Highlight. Hier muss das Gebäude auf verschiedenen Tiefgründungen, Kleinverpresspfählen und anschließend Großbohrpfählen nacheinander temporär gesichert werden, bevor es dann abschließend auf dem Deckel des Bahnhofs zu liegen kommt.

Architektonisch und aus Sicht eines Betonbauers ist sicherlich die erste betonierte Kelchstütze (Titelbild) der Höhepunkt der Exkursion. Die Bewehrung besteht aus 11.000 einzelnen Positionen und die Anforderungen an die Schalung und den vom Architekten geforderten Weißbeton sind enorm und können nur mit BIM-Methoden bewältigt werden.

Nesenbachdüker

Der Geotechniker jedoch interessiert sich eher für die Tiefe, weshalb zum Abschluss noch der Abstieg in den schon fertiggestellten Nesenbachdüker erfolgte. Dieser soll bei Starkregenereignissen dafür sorgen, dass das Regenwasser aus der Mischwasserkanalisation Stuttgarts ungehindert in Richtung Neckar fließen kann. Damit war der tiefste begehbare Punkt der Baustelle erreicht und es galt mit vielen Informationen, die bei den Baumaßnahmen der WSV am Neckar aufgrund ähnlicher Geologie hilfreich sein werden, den Heimweg anzutreten.