4. April 2018

15. FIS-Workshop in der BAW ‒ Experten diskutierten Verkehrsfragen der Zukunft

Am 27. März 2018 fand in der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) in Karlsruhe ein Workshop zum Thema „Zukunftssicheres Planen, Bauen und Unterhalten von Verkehrsinfrastrukturen durch Digitalisierung“ statt. Annähernd 40 Experten des Projekts „Forschungsinformationssystem für Mobilität und Verkehr (FIS)“, sowie Wissenschaftler der Ressortforschungseinrichtungen und Fachbehörden aus dem BMVI-Expertennetzwerk waren dazu eingeladen.

Begrüßt wurde die Runde von Herrn Stefan Kuschel (TÜV Rheinland Consulting GmbH), Herrn Peter Weinmann (Bundesanstalt für Wasserbau) sowie Herrn Ingo Christian Hartmann (G11, BMVI). Zu Beginn des eintägigen Workshops ließ Herr Matthias Fuchs von der Sächsischen Landesbibliothek ‒ Staats- und Universitätsbibliothek Dresden uns einen Einblick in „FID move“ nehmen. Dieser Fachinformationsdienst für Mobilitäts- und Verkehrsforschung „FID move“ ist ein zum FIS komplementäres, nicht konkurrierendes Angebot. Das Serviceangebot für Aufgaben der verkehrswissenschaftlichen Forschung dient der Versorgung mit Fachliteratur und Information, aber auch der Bereitstellung von Dienstleistungen und Werkzeugen.

Mit seinem Impulsvorträge „BIM statt Bagger? Digitalisierung im Infrastrukturbau“ gab uns Herr Weinmann einen guten Einblick in Building Information Modeling. Als Erfolgsgeschichte im Hochbau durch die Automatisierung der Kalkulation und Bauprozesses sowie der effizienteren Arbeitsvorbereitung begonnen, zieht BIM nun immer mehr auch in andere Bereiche des Bauens und der Verwaltung ein. Mit dieser Grundlage gewappnet, hatten die ca. 40 Teilnehmenden anschließend die Möglichkeit, in einer der drei Arbeitsgruppen mitzuwirken: „Zukunftssicheres Planen, Bauen und Unterhalten von Verkehrsinfrastrukturen durch Digitalisierung“, wobei sich je eine Arbeitsgruppe dem Thema Planen bzw. Bauen bzw. Unterhalten widmete. Rege Diskussionen in lockerer Atmosphäre wurden um die jeweiligen Wissenslandkarten Planen, Bauen und Unterhalten geführt. BIM wurde dabei als Werkzeug gesehen, alle Informationen zu einem Bauwerk an einem Ort abzulegen.

„BIM statt Bagger“ – Impulsvortrag von Peter Weinmann

Im Zuge des Begleitprogramms zur Mittagszeit hatten alle Interessierten nach dem obligatorischen Gruppenfoto die Möglichkeit, das neuste Rheinmodell und Forschungsvorhaben zum Jungferngrund in einer der Versuchshallen der BAW von Herrn Weinmann erläutert zu bekommen. Hierbei steht die Abladeoptimierung am Mittelrhein im Vordergrund, da die maximale Abladetiefe am Jungferngrund ein Nadelöhr im Güterverkehr zwischen Basel und Rotterdam ist, in dem die Schiffe im Bereich des Jungferngrunds nicht so schwer beladen sein dürfen wie z.B. im Bereich des Ober- oder des Niederrheins.

Brainstorming zur Wissenslandkarte „Digitalisierung beim Bauen von zukunftssicheren Verkehrsinfrastrukturen“

Zurück in unseren drei Arbeitsgruppen Planen, Bauen bzw. Unterhalten wurde wieder rege weiterdiskutiert und anschließend die erarbeiteten Ergebnisse präsentiert. Die Teilnehmenden waren sich nach dem gut organisierten Workshop einig, dass es insgesamt ein wichtiger Tag für den Austausch zwischen den Institutionen, die mit Mobilität und Verkehr zu tun haben, war, um neue Aspekte zu betrachten und zu fördern. Das FIS wurde in seiner Aufgabe, gesicherte Kenntnisse aus der Forschung an interessierte Kreise aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung weiterzugeben, bestärkt. Workshops wie dieser fördern und stärken die Kommunikation, Zusammenarbeit und Symbiosen zwischen Universitäten und Behörden, Ressortforschung und Auswertebereichen.

 

Informationen:

https://www.forschungsinformationssystem.de

Verfasst von Ellen Diermayer

Als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Referats Datenmanagement und Systemtechnik beschäftige ich mich schwerpunktmäßig mit den Themenbereichen Forschungsdatenmanagement, Open Data und Open Access.

Arbeiten in der Höhe und an Bord von Schiffen – aber sicher

Arbeits- und Gesundheitsschutz ist auch bei der BAW ein Thema, das es zu beachten gilt. Gerade bei Außeneinsätzen im Gelände gibt es gegenüber der Bürotätigkeit andere Anforderungen. Zwei Beispiele von regelmäßigen Lehrgängen der Kollegen aus Hamburg verdeutlichen die vielseitigen theoretischen und praktischen Sicherheitsaspekte.

Bei einem Lehrgang wurde der sichere Umgang mit der Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz trainiert. Die im Wesentlichen praktischen Übungen beinhalteten das sichere Arbeiten in der Höhe, das Vermeiden von Absturz und das Retten verunglückter Personen. Anwenden können die Kollegen die Kenntnisse beispielsweise bei der regelmäßigen Begehung und Wartung der Laserscanner auf dem 11 m hohen Messpfahl an der Elbe.

Sicheres Abseilen

Bei schiffsgestützten Messungen in den Ästuaren und Küstengewässern kommen Mitarbeiter in die Situation, als nicht seemännisch ausgebildetes Personal, z. T. mehrere Tage an Bord beschäftigt zu sein. In einem mehrtägigen Sicherheitslehrgang für Schiffsbesatzungen an der Seemannsschule Priwall wurden grundlegend theoretische und viele praktische Kenntnisse beim Arbeiten an Bord von Schiffen vermittelt. Im 2° C. kalten Wasser der Ostsee bei Travemünde konnte das Schwimmen im Eintauchanzug, das anschließende Besteigen einer Rettungsinsel im Wasser und das Mann-über-Bord-Manöver geübt werden. Das Fallen und Bedienen eines Freifallboots standen genauso auf dem Plan wie auch Elemente der Höhen- und Tankrettung. Sehr lehrreich, auch für den privaten Bereich, waren die diversen Übungen zum Brandschutz, wie der Umgang mit unterschiedlichen Typen von Feuerlöschern oder das Löschen von Bränden in der Kombüse (z. B. Fettbrand).

Feuerlöschübung – Brand in der Kombüse

Feuerlöschübung – Einsatz des Pulverlöschers (Motorbrand)

(BKo, SGr)

 

 

 

 

 

 

Verfasst von Steffen Grünler

Als wissenschaftlicher Angestellter prüfe, analysiere und interpretiere ich mittels komplexen Messtechnologien aufgenommene Daten. Der Fokus der Naturuntersuchungen liegt hierbei auf Strömungs- und Transportprozessen in Tideästuaren.