Apr, 2018

PILE 2017 – International Conference on Advancement of Pile Technology and Pile Case Histories

Im September 2017 wurde die Veranstaltung „International Conference on Advancement of Pile Technology and Pile Case Histories“ – kurz PILE 2017 – auf Bali in Indonesien abgehalten, an der auch die BAW mit Beiträgen aus den Referaten K5 und K6 vertreten war. Die Tagung bot den ca. 300 Teilnehmern ein hoch spezialisiertes Themenfeld rund um theoretische und praktische Fragestellungen des Bauens mit Pfählen. Die hochkarätig vertretenen Keynotespeaker wie Prof. Bengt Fellenius  (seit über 50 Jahren international tätiger Pfahlexperte) oder Sergej Terzaghi (Chefgeotechniker im Bereich Asien/Australien eines international tätigen Ingenieurbüros mit ca. 10.000 Mitarbeitern und Enkel des Begründers der modernen, wissenschaftlichen Bodenmechanik, Karl Terzaghi) waren ebenso beteiligt wie der scheidende Präsident der Internationalen Gesellschaft für Bodenmechanik und Geotechnik (ISSMGE) Prof. Roger Frank (Paris) und sein Nachfolger Prof. Charles W. W. Ng. (Hong Kong).

Der erste Tag der Veranstaltung war geprägt von Workshops zu den Themen Pfahlbemessung und Pfahlprobebelastungen. Hier wurden unterschiedlichste Projekte aus der ganzen Welt vorgestellt in denen u. a. auf das Lastsetzungsverhalten von Pfählen und den Einsatz faseroptischer Messinstrumente bei Pfahlprobebelastungen eingegangen wurde.

Die folgenden Tage waren geprägt von sehr interessanten Vorträgen international renommierter Redner wie Prof. Ikhuo Towhata (ehemaliger Professor der Universität Tokio) u. a. zu Modellversuchen an Pfählen oder Prof. Hesham El Naggar von der Western University aus Kanada zur Bemessung von Schraubpfählen.

Rückblickend bleiben jedoch nicht nur die fachlichen Highlights in Erinnerung, sondern auch, dass große Teile der Insel zu dieser Zeit evakuiert werden mussten, da der Vulkan Agung auszubrechen drohte, was schließlich zwischen November 2017 und Februar 2018 mit mehreren Eruptionen geschah.

Hier können Sie sich die BAW-Präsentationsfolien zum Vortrag „Axial Bearing Capacity of Large Diameter Pipe Piles“ ansehen.

Verfasst von Mussie Kidane

Als wissenschaftlicher Angestellter des Referats K6 beschäftige ich mich vorwiegend mit geotechnischen Fragestellungen im maritimen sowie küstennahen Bereich.

BAW-Patent: ,,Einbetonierbare, verschieblich ausgebildete Kopfkonstruktion zur Verankerung von Zugelementen an zyklisch beanspruchten Bauteilen.“

Durch die neue Kopfkonstruktion besteht die Möglichkeit, zyklisch beanspruchte Bauteile (z.B. Schleusenkammerwände) mit nicht vorgespannten Zugelementen zu sichern. Das erfolgt durch die Anordnung einer Bewegungsfuge mit einstellbarem Pufferspalt an der Übertragungsstelle zwischen dem Zugelementkopf und dem zu sichernden Bauteil (siehe Bild).

Die Aktivierung des Zugelementes in Abhängigkeit der Bauteilverformung kann durch den Abstand zwischen Unterlegplatte und Lasteinleitungsplatte und der dadurch entstehenden Bewegungsfuge objektspezifisch und einfach mit der Mutter und dem Gewinde auf dem Zugelement eingestellt werden.

Erst im Grenzzustand der Tragfähigkeit und entsprechend großer Bauteilverformung wird das Zugelement über die Kopfkonstruktion aktiviert. Dadurch wird eine zyklische Beanspruchung der Kopfkonstruktion, des Zugelementes und der Verbundfuge zwischen Verpresskörper und Boden im Gebrauchszustand deutlich reduziert bzw. vermieden.

Die volle Tragfähigkeit der Kopfkonstruktion und des Zugelements kann ohne Abminderung der zulässigen Spannungen aufgrund von zyklischen Beanspruchungen und daraus resultierender Materialermüdung genutzt werden.

Die Bundesanstalt für Wasserbau hat am 8.3.2018 die Patenturkunde mit der Patent Nr. 10 2011 105 61 für die Konstruktion erhalten.

 

 

Valerie Vidal und Masha Galling Siegerinnen beim Landeswettbewerb Hamburg Jugend forscht!

Im Oktober 2017 traten Valerie und Masha, 2 Schülerinnen der 9. Klasse des Gymnasiums Rissen an mich heran um Antworten auf Fragen zu bekommen, die während ihrer Arbeit am Thema „“Hilfe“, Sog! Die Elbe ist kein Planschbecken.“ aufgekommen waren. In ihrer Arbeit ging es um die Frage, welche Kräfte Schwall, Sunk und Strömung ausgelöst durch vorbeifahrende Schiffe auf schwimmende Menschen ausüben. Klemens Uliczka hat die Jugendlichen während der Arbeit betreut, ich konnte mich auf das Liefern von Daten (Wasserstände, Querprofile) beschränken.

Valerie Vidal und Masha Galling mit Urkunde und Arbeit

Was getan wurde beschreiben Valerie und Masha so:

1. Thema

,,Sog zieht zwei Kinder in die Elbe“. Dies berichtet die Presse von warmen Sommertagen am Strand. Immer wieder kommt es vor, dass Personen durch den Sog der vorbeifahrenden Schiffe vom Ufer aus in die Fahrrinne gerissen werden. Viele Strandbesucher unterschätzen die große Sogkraft der Elbe. Der meist nicht sichtbare Sog kann jedoch leicht zum Verhängnis werden. Auch in diesem Sommer wurden wir durch die Presse auf einen Großeinsatz am Falkensteiner Ufer aufmerksam gemacht.
Deshalb untersuchen wir mit einer Schaufensterpuppe am Wittenbergener Strand in Rissen wie groß die Sogkraft bei Ebbe und Flut auf den menschlichen Körper sowie bei unterschiedlichen  Schiffsklassen in der Elbe ist. Des Weiteren untersuchen wir wie viel Wasser durch die Schiffe in Form von Sog und Schwells zum Strand austritt. Dabei berücksichtigen wir den Einfluss von Tide und Windgeschwindigkeit sowie Tiefgang, Geschwindigkeit und Größe der vorbeifahrenden Schiffe.

2. Ziel

Wir wollen herausfinden wie stark die Sogkraft im Fahrwasser und wie groß der Absunk (Sog und Schwell) beim Vorbeifahren von unterschiedlicher Schiffsklassen ist, um Gefahren des starken Sogs für Strandbesucher, besonders für Kindern zu verdeutlichen. Wir wollen die Strandbesucher möglichst genau aufklären, wieso man nicht in der Elbe baden sollte und wieso der Sog bei den Standbesucher zum ,,Verhängnis“ werden kann. Unser Ziel ist es zu verhindern, dass insbesondere Kinder an Sommertagen in die Fahrrinne der Schiffe gezogen werden. Dazu wollen wir folgende Fragen beantworten:
1. Wie groß ist die Sogkraft bei Ebbe und Flut in der Elbe sowie bei unterschiedlichen Schiffsklassen?
2. Wie viel Wasser tritt durch die Schiffe zum Strand aus?
3. Mit welcher Geschwindigkeit fahren die Schiffe aus den einzelnen Schiffsklassen?
4. Wodurch wird die Sogkraft beeinflusst?

3. Hypothesen

1. Wir vermuten, dass die Sogkraft bei zunehmender Flut größer wird.
    Gleichzeitig vermuten wir, dass Containerschiffe und Kreuzfahrtschiffe eine große Sogkraft haben , da diese viele Wassermengen verdrängen.
2. Die Größe der Schiffe kann die Sogkraft stark beeinflussen.
3. Es wird keine Veränderungen bezüglich des Absunks geben, wenn das Schiff in Sichtfeld kommt.
     Während das Schiff auf unserer Höhe ist, wird sich das Wasser zurückziehen (Einsatz des Sogs). Hierbei wird sowohl der Wasseraustritt als auch der Wasserstand geringer. Nachdem das Schiff den Steg passiert hat, tritt Wasser zum Strand in Form von Wellen aus ( Einsatz des Schwells)
4. Die Geschwindigkeit der Schiffe könnte einen Einfluss auf unsere Messwerte haben.

Am Ende stand die Erkenntnis, dass die Kräfte auf einen schwimmenden Menschen am Ufer der Elbe von vielen Faktoren abhängen, deren Zusammenhang auch zum Teil beschrieben wurde.

Beim Landeswettbewerb Hamburg von Jugend forscht wurden Valerie und Masha in der Kategorie Physik Landessiegerinnen. Sie werden nun mit Ihrer Arbeit am Bundeswettbewerb teilnehmen. Wir drücken die Daumen!

Verfasst von Marcus J. Boehlich

Dipl. Ozeanograph, seit 1987 bei der BAW angestellt. Vorzugsweise mit der Tidedynamik der Elbe sowie mit Geodaten beschäftigt.

Eine eigene Cloud

Im Rahmen des Betriebssysteme-Unterrichts an der Berufsschule durften wir uns für das zweite Lehrjahr ein Projekt aussuchen, das wir mit einem Raspberry Pi umsetzen. Ein Raspberry Pi ist ein kleiner, leistungsschwacher, aber günstiger (ca. 35€) und energieeffizienter Einplatinenrechner, der für den Einsatz in Schulen entwickelt wurde. Der günstige Rechner entwickelte sich nicht nur bei Programmieranfängern zum Herzstück für verschiedenste Basteleien, sondern ist Standardausrüstung in einem breiten Spektrum von Bastlern bis in die Industrie.

Für das Projekt mit dem Raspberry Pi habe ich mich mit einem Klassenkameraden der Dualen Hochschule Baden-Württemberg zusammengetan, um eine Nextcloud zu realisieren. In diesem Artikel möchte ich weniger auf die Umsetzung des Projektes als auf Nextcloud an sich eingehen.

Was ist Nextcloud?

Nextcloud ist ein Fork, also ein Ableger bzw. eine Weiterentwicklung von Owncloud. Nextcloud bietet eine einfache Weboberfläche an, die wie ein „normaler“ Cloudspeicher aufgebaut ist und einfach bedienbar ist. Zudem gibt es Apps für mobile und Desktop-Betriebssysteme. Neben der Dateiablage bietet Nextcloud Zusatzfunktionen über Apps an, die sich über einen integrierten Appstore einfach und schnell installieren lassen. Dort gibt es z.B. eine Kalender-App, eine App, die verschlüsselte Videotelefonie und Textnachrichten ermöglicht, oder eine Musik-Player-App.

Die Startseite der Weboberfläche von Nextcloud

Was macht eine Cloud?

Bei Cloudspeichern denken die meisten erst einmal an Dateien, die manuell hochgeladen und mit anderen geteilt werden können. Was viele vergessen: Dazu gehören auch Adressbücher und Kalender. Smartphones synchronisieren Daten aus den Kontakten und dem Kalender meist automatisch zum Plattformanbieter, was meistens Google oder Apple ist. Alternativ wird eine solche Synchronisation aber auch von vielen Mailanbietern angeboten (abgesehen von dem Fall, dass Plattformanbieter auch der Mailanbieter sein kann).

Das Daten-Problem

Die oben genannte Synchronisation der Kontakte verursacht ein Problem: Wenn der Anbieter die Daten auswertet, kann er sehen, mit wem man vernetzt ist. Wenn er gar die Kontakte vieler Kunden auswertet, kann er nicht nur die Beziehungen mit einzelnen Freundeskreisen erkennbar machen, sondern auch sehen, wann wer wen als Kontakt hinzufügt oder löscht. Daher sollte man bei Erstellung eines Kontos bei einem Anbieter immer genau die AGB und Datenschutzbestimmungen lesen, um zu wissen, wie Daten geschützt werden oder ob die (ausgewerteten) Daten gar an Dritte weitergegeben (verkauft) werden. Letzteres geschieht zwar in der Regel anonymisiert, jedoch wird regelmäßig festgestellt, dass sich Datensätze mit etwas Aufwand auch deanonymisieren lassen.

Die Problematik beschränkt sich nicht nur auf Kontakte, sie existiert bei allen Daten. Um auf den ursprünglichen Cloudspeicher zurückzukommen: Es betrifft auch Fotos und Dokumente. So lässt sich nicht nur der Inhalt von Dokumenten analysieren, sondern auch die Metadaten: Wer hat das Dokument erstellt/bearbeitet (das Autoren-Attribut wird automatisch von Dokumentenbearbeitungsprogrammen gesetzt), wann wurde es erstellt / geändert, mit welchem Programm und Betriebssystem (wird ebenfalls automatisch vom erstellenden Programm hinzugefügt), welchen Titel hat es etc..

Bei Bildern ist das Problem noch größer: Hier lässt sich mittels Gesichtserkennungssoftware erkennen, wer dort abgebildet ist. In dem Metadaten können Kameras, die GPS integriert haben wie beispielsweise Smartphones, die genaue Position des Fotos abspeichern. Zudem werden dort Details zur Kamera sowie der Aufnahmezeitpunkt abgespeichert. Lädt man diese Bilder direkt zu einem Cloudanbieter hoch oder hat gar die Auto-Upload-Funktion aktiviert, kann dieser anhand der Metadaten ein Bewegungsmuster erstellen. Diese Funktion ist natürlich nicht nur zur Überwachung nutzbar, es gibt hier einige Apps, die Bilder so nach Orten sortieren und auf einer Karte visualisieren.

Das Metadaten-Problem

Neben den oben erwähnten Metadaten gibt es die „Metadaten“, die bei der Benutzung einer Cloud entstehen. Das beinhaltet u.A.: Wer teilt zu welcher Uhrzeit was mit wem, wann wird die Datei verändert, wie häufig wird die Datei von wem und mit welchem Endgerät von welcher IP-Adresse abgerufen.

Wie die Daten schützen?

Am Besten schützt man seine Daten, wenn man sie nur lokal behält und sie nicht in eine Cloud hochlädt. So ist man selbst vor Verlust des Cloud-Passwortes sicher. Wer auf eine Cloud nicht verzichten will,  kann die Dateien vor dem Upload verschlüsseln. Für die einfache Verschlüsselung gibt es spezielle Apps, die den Zugriff von verschiedenen Endgeräten auf die Verschlüsselten Dateien sowie deren Erstellung ermöglichen. Selbst bei dieser Ende-Zu-Ende Verschlüsselung wird aber das Metadaten-Problem nicht gelöst. Abgesehen davon sollten auch immer die Sicherheitsfunktionen des Anbieters überprüft und ggfs. genutzt werden; zum Beispiel lässt sich durch sogenannte zwei-Faktor-Authentifizierung verhindern, dass Angreifer durch erraten des Passworts Zugriff auf ein Benutzerkonto bekommen.

Eine Andere Möglichkeit: eine eigene Cloud betreiben. Dies wird mit Software wie Nextcloud ermöglicht. Da Nextcloud Freie Software ist, liegt der Quellcode vor, wodurch man ihn nach eventuellen Hintertüren durchsuchen und die Sicherheit der Software gewährleisten kann.

Wie kann ich meine eigene Cloud betreiben?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Nextcloud zu installieren. Nextcloud funktioniert technisch ähnlich eines Content-Management-System (CMS). Ein Beispiel für CMS ist die belieble Blog-Plattform WordPress, auf der übrigens auch der BAWBlog basiert.

Nextcloud Zuhause

Nextcloud lässt sich auf einem Rechner Zuhause installieren. Damit die Cloud immer erreichbar ist, muss dieser immer laufen. Ist dies ein alter Rechner, kann der Stromverbrauch recht hoch sein und würde damit entsprechende Kosten verursachen. Hier würde sich eher ein Kleinstrechner mit energieeffizientem ARM-Prozessor eignen. Für unser Projekt haben wir einen Raspberry Pi 3 verwendet. Dieser hat den Vorteil, dass er sehr energiesparend läuft, dafür aber sehr leistungsschwach ist. Zudem bietet er keine native Schnittstelle für normale Festplatten und ist daher eher für kleine Datenmengen geeignet. Schneller und einfacher bedienbar sind hier sogenannte NAS-Systeme (Network Attached Storage, zu Deutsch: Netzwerkspeicher), die zum Teil Nextcloud als App für ihr System anbieten. NAS-Systeme sind kleinere Rechner mit meist mehreren Festplattenslots und sind relativ energiesparend. Allerdings ist das Betriebssystem von NAS-Systemen meist proprietär und kann daher nicht auf Hintertüren überprüft werden; zudem sind die Geräte teuer in der Anschaffung.

Nextcloud im Rechenzentrum

Im Rechenzentrum ist es meist günstiger, da man hier auf einem Physikalischen Rechner mehrere virtuelle Rechner betreiben kann. Dies ermöglicht meist deutlich günstigere Preise als der Strom im eigenen Heim kosten würde. Neben virtuellen Servern bieten Hostinganbieter auch einfache Webhostingpakete an, auch „Shared Hosts“ genannt. Darauf läuft Nextcloud auch, allerdings ist die Kompatibilität nicht garantiert. Bei Webhostingpaketen sollte darauf geachtet werden, dass SQL-Datenbanken im Paket enthalten sind. Zwar lässt sich Nextcloud auch ohne eine Datenbank betreiben, wird dadurch aber langsamer; dieser Weg ist insbesondere für größere Installationen ungeeignet.

Am einfachsten lässt sich die eigene Cloud über Hostinganbieter realisieren, die Nextcloud offiziell anbieten. Eine Liste dieser Provider bietet Nextcloud auf seiner Seite an. Einige der dort gelisteten Provider bieten auch kostenlose Pakete mit bis zu 10GB Speicherplatz an. Leider lässt sich bei Providern nicht so einfach prüfen, ob bei der Implementierung von Nextcloud eine Hintertür eingebaut wurde. Hier empfehle ich persönlich eine Recherche über die Seriosität, soweit möglich; zudem achte ich darauf, wo der Anbieter seinen Sitz hat und seine Rechenzentren betreibt, da er in anderen Ländern anderen Gesetzen und anderem Datenschutz unterliegt.

Der Aufwand

Am höchsten ist der Aufwand Zuhause: Eigene Hardware aufstellen, Backups machen und bei Ausfall den Fehler suchen & beheben ist nur ein Teil der anfallenden Aufgaben; auch muss das Betriebssystem, auf dem Nextcloud läuft, mit einer Firewall abgesichert werden und regelmäßig upgedatet werden. Leichter ist es hier bei den gehosteten Lösungen, die auf einem Web Host basieren: Hier muss nur die Nextcloud aktualisiert werden und Einstellungen wie zur Verschlüsselung angepasst werden; Firewall und Betriebssysteme werden vom Anbieter betreut. Am einfachsten ist es allerdings, wenn Sie jemanden kennen, dessen Cloud Sie mitbenutzen können.

Eine Cloud voller Insellösungen?

Doch was ist nun, wenn jeder seine eigene Cloud betreibt? Wir haben zwar Dezentralität geschaffen, aber das erschwert ja das Teilen von Inhalten, da Clouds keinen einheitlichen Standard für das Teilen mit anderen Clouds haben, richtig? Ja und nein. Es gibt zwar keinen allgemeinen Standard, aber Nextcloud und Owncloud unterstützen ein System namens „Federated Cloud Sharing„. Damit können Dateien mit Nutzern anderer Next-/Ownclouds geteilt werden.

Brauche ich das?

Das ist eine nicht ganz einfach zu beantwortende Frage, die letztendlich nur Sie selbst beantworten können. Probieren Sie es doch einfach mal mit der von der Nextcloud GmbH zur Verfügung gestellten Demo aus!

Update vom 10.04.2018

Wie der Spiegel erfahren hat, wird Nextcloud auch die Grundlage für die „Bundescloud“ des ITZBund sein.

Verfasst von Flo

Als Auszubildender zum Fachinformatiker mit Fachrrichtung Systemintegration durfte ich mich, neben den alltäglichen Aufgaben im Referat Datenmanagement und Systemtechnik, mit verschiedenen Projekten für den Berufsschulunterricht und die BAW beschäftigen.

15. FIS-Workshop in der BAW ‒ Experten diskutierten Verkehrsfragen der Zukunft

Am 27. März 2018 fand in der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) in Karlsruhe ein Workshop zum Thema „Zukunftssicheres Planen, Bauen und Unterhalten von Verkehrsinfrastrukturen durch Digitalisierung“ statt. Annähernd 40 Experten des Projekts „Forschungsinformationssystem für Mobilität und Verkehr (FIS)“, sowie Wissenschaftler der Ressortforschungseinrichtungen und Fachbehörden aus dem BMVI-Expertennetzwerk waren dazu eingeladen.

Begrüßt wurde die Runde von Herrn Stefan Kuschel (TÜV Rheinland Consulting GmbH), Herrn Peter Weinmann (Bundesanstalt für Wasserbau) sowie Herrn Ingo Christian Hartmann (G11, BMVI). Zu Beginn des eintägigen Workshops ließ Herr Matthias Fuchs von der Sächsischen Landesbibliothek ‒ Staats- und Universitätsbibliothek Dresden uns einen Einblick in „FID move“ nehmen. Dieser Fachinformationsdienst für Mobilitäts- und Verkehrsforschung „FID move“ ist ein zum FIS komplementäres, nicht konkurrierendes Angebot. Das Serviceangebot für Aufgaben der verkehrswissenschaftlichen Forschung dient der Versorgung mit Fachliteratur und Information, aber auch der Bereitstellung von Dienstleistungen und Werkzeugen.

Mit seinem Impulsvorträge „BIM statt Bagger? Digitalisierung im Infrastrukturbau“ gab uns Herr Weinmann einen guten Einblick in Building Information Modeling. Als Erfolgsgeschichte im Hochbau durch die Automatisierung der Kalkulation und Bauprozesses sowie der effizienteren Arbeitsvorbereitung begonnen, zieht BIM nun immer mehr auch in andere Bereiche des Bauens und der Verwaltung ein. Mit dieser Grundlage gewappnet, hatten die ca. 40 Teilnehmenden anschließend die Möglichkeit, in einer der drei Arbeitsgruppen mitzuwirken: „Zukunftssicheres Planen, Bauen und Unterhalten von Verkehrsinfrastrukturen durch Digitalisierung“, wobei sich je eine Arbeitsgruppe dem Thema Planen bzw. Bauen bzw. Unterhalten widmete. Rege Diskussionen in lockerer Atmosphäre wurden um die jeweiligen Wissenslandkarten Planen, Bauen und Unterhalten geführt. BIM wurde dabei als Werkzeug gesehen, alle Informationen zu einem Bauwerk an einem Ort abzulegen.

„BIM statt Bagger“ – Impulsvortrag von Peter Weinmann

Im Zuge des Begleitprogramms zur Mittagszeit hatten alle Interessierten nach dem obligatorischen Gruppenfoto die Möglichkeit, das neuste Rheinmodell und Forschungsvorhaben zum Jungferngrund in einer der Versuchshallen der BAW von Herrn Weinmann erläutert zu bekommen. Hierbei steht die Abladeoptimierung am Mittelrhein im Vordergrund, da die maximale Abladetiefe am Jungferngrund ein Nadelöhr im Güterverkehr zwischen Basel und Rotterdam ist, in dem die Schiffe im Bereich des Jungferngrunds nicht so schwer beladen sein dürfen wie z.B. im Bereich des Ober- oder des Niederrheins.

Brainstorming zur Wissenslandkarte „Digitalisierung beim Bauen von zukunftssicheren Verkehrsinfrastrukturen“

Zurück in unseren drei Arbeitsgruppen Planen, Bauen bzw. Unterhalten wurde wieder rege weiterdiskutiert und anschließend die erarbeiteten Ergebnisse präsentiert. Die Teilnehmenden waren sich nach dem gut organisierten Workshop einig, dass es insgesamt ein wichtiger Tag für den Austausch zwischen den Institutionen, die mit Mobilität und Verkehr zu tun haben, war, um neue Aspekte zu betrachten und zu fördern. Das FIS wurde in seiner Aufgabe, gesicherte Kenntnisse aus der Forschung an interessierte Kreise aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung weiterzugeben, bestärkt. Workshops wie dieser fördern und stärken die Kommunikation, Zusammenarbeit und Symbiosen zwischen Universitäten und Behörden, Ressortforschung und Auswertebereichen.

 

Informationen:

https://www.forschungsinformationssystem.de

Verfasst von Ellen Diermayer

Als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Referats Datenmanagement und Systemtechnik beschäftige ich mich schwerpunktmäßig mit den Themenbereichen Forschungsdatenmanagement, Open Data und Open Access.

Arbeiten in der Höhe und an Bord von Schiffen – aber sicher

Arbeits- und Gesundheitsschutz ist auch bei der BAW ein Thema, das es zu beachten gilt. Gerade bei Außeneinsätzen im Gelände gibt es gegenüber der Bürotätigkeit andere Anforderungen. Zwei Beispiele von regelmäßigen Lehrgängen der Kollegen aus Hamburg verdeutlichen die vielseitigen theoretischen und praktischen Sicherheitsaspekte.

Bei einem Lehrgang wurde der sichere Umgang mit der Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz trainiert. Die im Wesentlichen praktischen Übungen beinhalteten das sichere Arbeiten in der Höhe, das Vermeiden von Absturz und das Retten verunglückter Personen. Anwenden können die Kollegen die Kenntnisse beispielsweise bei der regelmäßigen Begehung und Wartung der Laserscanner auf dem 11 m hohen Messpfahl an der Elbe.

Sicheres Abseilen

Bei schiffsgestützten Messungen in den Ästuaren und Küstengewässern kommen Mitarbeiter in die Situation, als nicht seemännisch ausgebildetes Personal, z. T. mehrere Tage an Bord beschäftigt zu sein. In einem mehrtägigen Sicherheitslehrgang für Schiffsbesatzungen an der Seemannsschule Priwall wurden grundlegend theoretische und viele praktische Kenntnisse beim Arbeiten an Bord von Schiffen vermittelt. Im 2° C. kalten Wasser der Ostsee bei Travemünde konnte das Schwimmen im Eintauchanzug, das anschließende Besteigen einer Rettungsinsel im Wasser und das Mann-über-Bord-Manöver geübt werden. Das Fallen und Bedienen eines Freifallboots standen genauso auf dem Plan wie auch Elemente der Höhen- und Tankrettung. Sehr lehrreich, auch für den privaten Bereich, waren die diversen Übungen zum Brandschutz, wie der Umgang mit unterschiedlichen Typen von Feuerlöschern oder das Löschen von Bränden in der Kombüse (z. B. Fettbrand).

Feuerlöschübung – Brand in der Kombüse

Feuerlöschübung – Einsatz des Pulverlöschers (Motorbrand)

(BKo, SGr)

 

 

 

 

 

 

Verfasst von Steffen Grünler

Als wissenschaftlicher Angestellter prüfe, analysiere und interpretiere ich mittels komplexen Messtechnologien aufgenommene Daten. Der Fokus der Naturuntersuchungen liegt hierbei auf Strömungs- und Transportprozessen in Tideästuaren.