Manuela Baron

Wer bin ich? Dipl. Bauingenieurin und seit mehreren Jahren mit der mehrdimensionalen HN-Modellierung im Bereich Wasserbau beschäftigt.

Jährliches Treffen der Telemac-Benutzer – Welcome to England!

Telemac_Masc„Telemac-Mascaret User Conference“ – zu diesem Event treffen sich jährlich  Telemac-System-Anwender aus sehr unterschiedlichen Arbeitsgebieten, -entwickler und Konsortiumsmitglieder zum Austausch und zur Präsentation Ihrer Projekte. Gastgeber ist immer ein Konsortiumsmitglied, wie auch 2013 die BAW in Karlsruhe (mehr unter www.opentelemac.org).

In diesem Jahr lud das Daresbury Laboratory vom 15. bis 16. Oktober 2015 in seine Räumlichkeiten ein. Die BAW war mit 4 fachlich unterschiedlichen Beiträgen aus den Bereichen Entwicklung und Projekt-Bearbeitung bei dem Treffen vertreten.

Mittwoch morgen um kurz nach 7Uhr machten sich also 4 hochmotivierte BAWler vom Karlsruher Hauptbahnhof auf den Weg nach Daresbury, UK. Ihre Reise führte über den Frankfurter Flughafen nach Manchester und endete mit einem Großraumtaxi (geteilt mit drei, zufällig auf dem Flughafen getroffenen Kollegen aus Österreich  – leider – nicht klassisch im Cab) vor dem Konferenzhotel in Chester. Da das Daresbury Laboratory wahrscheinlich die größte Einrichtung in dem sonst sehr überschaubaren Ort Daresbury (3906 Einwohner laut Wikipedia) ist, waren wir Konferenzteilnehmer in einem Hotel im ca. 30km entfernten Chester untergebracht. Daresbury ist nicht nur durch das 1967 eröffnete Labor (mehr unter httpsTUC2015_Chester1://en.wikipedia.org/wiki/Daresbury_Laboratory) bekannt sondern war auch die Heimat von Lewis Carroll, dem Autor von „Alice im Wunderland“ (für Interessierte: https://de.wikipedia.org/wiki/Daresbury). Chester hat römische Wurzeln (Teile davon sind heute noch zu besichtigen), war laut Wikipedia einmal der größte Binnenhafen Englands und ist für seine mittelalterliche Altstadt und die „Rows“ bekannt und sehenswert. Gleichzeitig für uns Flussbauer spannend: nach der Versandung des vorbeifließenden „Dee“ löste Liverpool an der Mersey-Mündung die Stadt ab (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Chester). Auch die „Union-Canals“ und die „Narrowboats“ prägten für uns das Bild der Region mit.

Donnerstag früh um 8:00 (brit. Zeit) warteten zwei Busse, um die ca. 80 Konferenzteilnehmer vom Hotel zum Tagungsort zu bringen. Auf dem 30-minütigen Weg konnten wir uns einen guten Eindruck des Berufspendelns in Nord-England auf der Strecke von Manchester nach Liverpool verschaffen.

Begrüßt wurden wir Punkt 9 Uhr vom gefühlten Oberhaupt der Telemac-Familie Jean-Michel Hervouet, der wie immer kurzweilig über neue Entwicklungen berichtete. Es schwang aber auch Wehmut mit, denn es war wohl die letzte Begrüßung durch ihn – er geht demnächst in den Ruhestand. Danach wurde es „sportlich“: 10 Vorträge bis zum Lunch um 13:00, nach dem Lunch nochmal 9 Beiträge – alles im 15 Minuten-Takt, soweit die Zeit von den RednerInnen nicht überzogen wurde. Sowohl das TanzThemenspektrum (großräumige Ozeanmodellierung – alpiner Sedimenttransport – Flussmodellierung – numerische Entwicklungen…) als auch das Spektrum an Nationalitäten der Vortragenden waren breit gefächert. Kurze Kaffeepausen wurden für vertiefendes Fachgespräch und Durchatmen genutzt. Lockerer wurde es am Abend, als zum Conference-Dinner im Hotel geladen wurde. Wir konnten schmecken, dass sich die Organisatoren im Zusammenarbeit mit dem Hotel im Vorfeld viel Mühe gegeben hatten, uns einen guten Eindruck von der englischen/ lokalen Küche mit auf den Heimweg zu geben. Besonders Cheshire-Käse, „lemon tarte“ und „Eaton Mess“ werden uns geschmacklich in bester Erinnerung bleiben. Highlight war aber die Band, die uns musikalisch britisch durch den Abend begleitete. Tanzende Numeriker sieht man nicht alle Tage…

Am nächsten Morgen ging es wieder um 8:00 in den Berufsverkehr und pünktlich um 9:00 „sportlich“ und so divers wie am Vortag in der Konferenz weiter: noch 13 Beiträge warteten auf uns Zuhörer.

Um 15:15 (nach verkürzter Mittagspause) war genauso pünktlich auch alles schon wieder vorbei und die TeilnehmermTUC2015-Anreise5_1enge verteilte sich – dank sehr guter Organisation – in Windes Eile auf bereitgestellte Busse und Mini-Busse in Richtung Flughafen bzw. Bahnhof oder Konferenzhotel.

Was bleibt? Für uns als BAWler, die wir sowohl End-User als auch Konsortiumsmitglied sind, bleibt der wichtige Blick über den eigenen Horizont, bleiben aber auch neue Kontakte, bereits bestehende aufgefrischte Kontakte und Anregungen weit über den Flussbau hinaus.

Na dann…, au revoir á Paris en 2016!! Manuela & Regina

Verfasst von Manuela Baron

Wer bin ich? Dipl. Bauingenieurin und seit mehreren Jahren mit der mehrdimensionalen HN-Modellierung im Bereich Wasserbau beschäftigt.